Zwei Arbeitsgruppen werden sich mit der Zukunft der Leichtathletik beschäftigen

Wer die Jugend hat, hat die Zukunft. Daher hat die Nachwuchsförderung im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) einen hohen Stellenwert. In Zeiten der Reizüberflutung gibt es heutzutage keine Selbstläufer mehr – auch nicht in der Leichtathletik.

Der Vorsitzende des westfälischen Verbands-Leichtathletik-Ausschusses (VLA), Bernhard Bußmann, berichtete am Samstag auf der Jugendwarte-Tagung im SportCentrum Kaiserau, dass der VLA daher zwei Arbeitsgruppen gebildet hat, die sich damit beschäftigen, wie man die Leichtathletik auch in Zukunft weiter attraktiv präsentieren kann. 

Die erste Gruppe analysiert das Wettkampfsystem und geht der Frage nach, ob dieses noch zeitgemäß ist und was eventuell geändert werden muss. Die zweite Projektgruppe beschäftigt sich mit der Nachwuchsgewinnung im Athleten- und Mitarbeiter-Bereich. Die Zuständigkeiten liegen bei Wettkampfwartin Melanie Neitzel und Sportwart Hubert Funke. Bernhard Bußmann geht davon aus, dass erste Ergebnisse auf der VKLA-Tagung im kommenden Frühjahr vorgelegt werden können.

Leichtathleten zu Reformen bereit

Dass die Leichtathleten bereit zu Reformen sind, werden im kommenden Jahr unter anderem die deutschen Staffelmeisterschaften am 28./29. Juni 2020 in Bochum-Wattenscheid zeigen. Zu diesen Titelkämpfen, die nach dem Vorbild der US-amerikanischen "Penn Relays" durchgeführt werden sollen, werden 2.500 Läuferinnen und Läuferinnen erwartet. "Das Programm soll bis auf die Sprintstaffeln alle Mittelstreckenstaffeln, eine Schwedenstaffel, eine Mixed-Staffel und eine Hürden-Pendel-Staffel enthalten. Wir werden Staffelmeisterschaften in Bochum-Wattenscheid erleben, wie wir sie in Deutschland noch nicht gesehen haben", kündigte Bernhard Bußmann an. An dem Konzept für die neuen Staffelmeisterschaften arbeitet unter anderem FLVW-Vizepräsident Leichtathletik, Peter Westermann, mit. Die Staffel-Titelkämpfe sollen im kommenden Jahr zeigen, wie man die Leichtathletik attraktiver machen kann.

Gute Konzepte dürfen jedoch nicht nur auf dem Papier stehen, sondern müssen auch umgesetzt werden. Das gilt auch für die Kreisebene. Bernhard Bußmann dankte daher den anwesenden Jugendwartinnen und -warten für ihre eifrige Mitarbeit. Allerdings bedarf es der Blutauffrischung in einigen Kreisen und auch auf Verbandsebene. Der VLA-Vorsitzende bat daher alle Tagungs-Teilnehmer, nach interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Ausschau zu halten, die bereit sind, sich in der westfälischen Leichtathletik zu engagieren.

Lara Dietz zeigt sich mit Veranstaltungen 2019 zufrieden

Beim Rückblick zeigte sich Jugendwartin Lara Dietz zufrieden mit den Veranstaltungen in der abgelaufenen Saison. Viele Mitarbeiter- und Kampfrichterteams in Westfalen sind so gut eingespielt, dass sich die Verantwortlichen des Leichtathletik-Jugendausschusses vor und während einer Veranstaltung kaum Sorgen zu machen brauchten, dass etwas schief gehen konnte. So gab es für die westfälischen und NRW-Titelkämpfe in diesem Jahr viel Lob von allen Beteiligten.

Beim Jugend-Hallen-Länderkampf gegen die Niederlande und Belgien am 9. März in Münster gewann die niederländische Auswahl vor dem NRW-Team. Trotzdem war die Stimmung recht gut, denn viele junge Athletinnen und Athleten konnten bei dieser Veranstaltung ihre ersten Erfahrungen auf internationalem Parkett sammeln – genauso wie beim U16-Länderkampf gegen die Niederlande am 31. August in Enschede, bei dem die NRW-Auswahl im Gegensatz zu den Vorjahren nur eine knappe Niederlage einstecken musste. Im kommenden Jahr wird sich die NRW-Auswahl auf den westfälischen Part reduzieren.

Jugend-Vertreter Wolfgang Rummeld ließ die Erfolge der westfälischen Jugendlichen in diesem Jahr noch einmal aufleben. Bei den deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Sindelfingen gab es für den FLVW fünfmal Gold, zweimal Silber und viermal Bronze. Bei den DLV-Titelkämpfen im Freien in Ulm, bei denen die Klasse U18 hinzukam, gingen nach Westfalen vier goldene und jeweils zwölf silberne und bronzene Medaillen.

Recht erfreulich war die Ausbeute für den FLVW bei den deutschen U16-Meisterschaften in Bremen mit dreimal Gold, viermal Silber und einmal Bronze. Bei den deutschen Meisterschaften im Blockwettkampf im ostwestfälischen Lage konnten die westfälischen Athletinnen und Athletinnen mit siebenmal Edelmetall (zweimal Gold, einmal Silber und viermal Bronze) ihren Heimvorteil nutzen.

Kinderleichtathletik noch ausbaufähig

Im Bereich der Kinderleichtathletik gibt es in Westfalen noch Luft nach oben. Wolfgang Rummeld stellte Pia Großert vor, die die neue Kinderleichtathletik-Beauftragte des FLVW ist. Rummeld bat die anwesenden Jugendvertreter, dieses Wettkampfsystem für die Jüngsten neben den tradierten Wettbewerben in Zukunft vermehrt anzubieten.