Westfälische Nachwuchs-Athleten empfehlen sich für die U20-EM

Bei der Junioren-Gala in Mannheim ging es am vergangenen Wochenende um die Tickets für die U20-EM vom 11. bis 18. Juli in Tallinn (Estland). Dabei haben auch die Wattenscheider Nachwuchs-Athletinnen und -Athleten überzeugt. Sprinterin Sophie Bleibtreu stellte im 100-Meter-Vorlauf eine neue persönliche Bestleistung von 11,78 Sekunden auf. Damit hat sie auch die Norm für die U20-EM unterboten. Im Einzel wird sie allerdings nicht an den Start gehen – die Deutsche Konkurrenz über die 100 Meter ist zu stark. Aber: Auf einen Platz in der Deutschen 4x100-Meter-Staffel in Tallinn hat Sophie Bleibtreu gute Chancen.

Sie ist für die U20-EM gemeldet. Das hat Nachwuchs-Bundestrainer Thomas Kremer ihr bestätigt. „Ich bin sehr happy mit meinem Lauf und dass ich nominiert worden bin“, so Sophie Bleibtreu. In welcher Besetzung die Staffel in Tallinn letztendlich an den Start gehen wird und ob die Wattenscheiderin wirklich eingesetzt wird, ist noch nicht klar.

Diskuswerferin Pia Northoff hat ebenfalls ihr Ticket für Tallinn zugesagt bekommen. Mit ihrem Wettkampf am Sonntag war die 18-Jährige allerdings alles andere als zufrieden. Sie ist mit einer Vorleistung von mehr als 53 Metern angereist. Am Ende standen allerdings lediglich 47,86 Meter zu Buche. „Ich bin natürlich mit anderen Erwartungen nach Mannheim gefahren und wollte die 50 Meter angreifen, um die Norm für Tallinn noch einmal zu bestätigen. Aber irgendwie habe ich einfach nicht in den Wettkampf gefunden. Im Endeffekt habe ich mich aber für die EM qualifiziert, was das Ziel war. Ich hoffe, da dann angreifen zu können“, so Pia Northoff.

Lennart Hartenberg muss noch zittern

Noch ein bisschen Zittern muss Nachwuchs-Sprinter Lennart Hartenberg. Er zeigte in Mannheim zwei starke Rennen über die 100 Meter – in beiden blieb er unter der geforderten U20-EM-Norm von 10,60 Sekunden (10,58 Sek/10,56 Sek). Im Finale fehlte ihm nur ein Tausendstel zu Platz zwei. Ob es also für ein Ticket für Tallinn reicht, ist deshalb noch unklar. „Ich bin sehr zufrieden, dass ich als U18-Athlet im U20-Feld vorne mitkämpfen konnte“, so Hartenberg. „Es ist natürlich ärgerlich, dass so wenig zur sicheren EM-Teilnahme fehlt.“ Wenn der aktuell schnellste Deutsche James Adebola (SCC Berlin) in Tallinn nur über die 200 Meter startet, hat Hartenberg gute Chancen, nachzurücken. Auch in der Staffel ist er gut dabei.

Die 400 Meter Hürden entschied in einem spannenden Finish der Osnabrücker Jordan Gordon in exakt 53 Sekunden knapp vor Mateusz Lewandowski (TV Wattenscheid 01 / 53,19 Sek.) für sich. Fabiane Meyer (TV Westfalia Epe), die bei den deutschen U23-Meisterschaften in Koblenz über 1.500 Meter in 4:22,99 Minuten auf den Silberrang lief, liefert momentan eine Klasseleistung nach der anderen ab. In Mannheim erreichte die Athletin von Reinhard Wittland über 1.500 Meter als Vierte ansprechende 4:21,41 Minuten und unter damit zum wiederholten Male in dieser Saison die Nomen für die U20-EM in Tallinn und für die U20-WM von 17. bis 2022 August in Nairobi (Kenia).

Anna Malia Hense kommt über die Staffel ins EM-Team

Die Veranstaltung rundete schließlich das 4x400-Meter-Rennen der Frauen ab: Die norwegischen Langsprinterinnen durften sich in 3:37,50 Minuten über einen neuen Landesrekord freuen – doch nur knapp dahinter kam die deutsche Auswahl, bestehend aus Lysann Helms (Hamburger SV), Anna Malia Hense (LG Olympia Dortmund), Tessa Srumf (LAV Bayer Uerdingen Dormagen) und Maja Schorr (SV Saar 05 Saarbrücken) ins Ziel. In 3:37,64 Minuten unterboten auch sie die U20-EM-Norm und sorgten damit für die letzte starke Leistung der Wettkämpfe in Mannheim. Hense, die über 400 Meter mit 54,56 Sekunden die Einzelvorgabe von 54,56 Sekunden für die U20-EM verpasst hatte, sicherte sich somit noch über die Staffel ein Ticket nach Tallinn.