Westfälische AFK-Teilnehmer hoffen auf Verständnis für Probleme der Basis

Den Vereinssport attraktiver für Mitglieder gestalten, wieder mehr junge Menschen auf die Fußballplätze holen, bessere Strukturen für die Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), den Kreisen und den kleinen Verein schaffen und sich vor allem ernst genommen fühlen: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) reisen an diesem Wochenende mit konkreten Vorstellungen und Erwartungen an den Amateurfußball-Kongress (AFK) nach Kassel (22. – 24. Februar). Wir stellen die Delegierten vor.

Aus der Führungsspitze des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) sind FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski, Vizepräsidentin Breitensport- und Verbandsentwicklung Marianne Finke-Holtz, Vizepräsident Jugend Holger Bellinghoff sowie Geschäftsführer Wilfried Busch in Hessen vor Ort. FLVW-Masterplan-Koordinatorin Annike Krahn gehört dem AFK-Organisationsteam an und steht den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als Ansprechpartnerin vor Ort Rede und Antwort. Als zweitgrößter Landesverband entsendet der FLVW zudem zehn weitere Delegierte aus der Fußballbasis nach Kassel:

Kilian Krämer ist mit 25 Jahren der jüngste Teilnehmer und gleichzeitig das jüngste Mitglied in der Kommission Ehrenamt beim FLVW. Er ist zudem als Schiedsrichter auf Verbandsebene tätig und hat somit einen breiten Blick auf den Alltag der Fußball-Amateure. Er hofft, dass alle Ebenen, vom großen Verband bis zum kleinsten Verein, etwas vom Kongress mitnehmen können.

Dorian Weiß ist mit gerade einmal 26 Jahren wenig älter und Staffelleiter im FLVW-Kreis Lippstadt. Zudem ist er als Jugendtrainer bei der JSG Ehringhausen tätig. Er möchte beim AFK vor allem erfahren, wie Jugendliche weiterhin beim Fußball gehalten werden können und sieht neben dem demografischen Wandel auch andere Ursachen, aufgrund derer die Mitgliederzahlen in Vereinen sinken.

Rolf Benteler ist als Abteilungsleiter Fußball beim SuS Ostereiden vor allem im ländlichen Raum unterwegs. Der 47-Jährige wünscht sich eine bessere Zusammenarbeit mit dem DFB und hofft, dass dieser mehr Verständnis für den Dorfverein und seine Strukturen aufbringt.

Karl-Heinz Eikenhorst hat als Kreisvorsitzender im Kreis Lübbecke hohe Erwartungen an den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Die verpatzte Weltmeisterschaft ist für ihn nur ein Grund, warum die Anmeldezahlen an der Basis sinken. Genau diesem Problem will der 60-Jährige entgegenwirken.

Christian Fischer ist nicht nur Vollblut-Ehrenamtler, sondern auch Vollblut-Praktiker. Der Vorsitzende im FLVW-Kreis Gelsenkirchen will deshalb klare Pläne und zukunftsweisende Antworten sehen, wie der vereinsgebundene Mannschaftssport weiter nach vorn gebracht werden kann. Für den 33-jährigen Lehrer ist der Mannschaftssport immens wichtig, um das Zusammenleben einer sozialen Gesellschaft zu stärken.  

Ulrich Dohmann ist mit 66 Jahren der älteste AFK-Teilnehmer Westfalens und fährt als Geschäftsführer des SC Neheim nach Kassel. Dohmann hofft vor allem darauf, dass der DFB die Probleme der kleinen Vereine ernst nimmt und aufgrund dieser Herausforderungen zusammen mit der Basis an konkreten Lösungen arbeitet.

Michael Linke ist Vorsitzender des ASC 09 Dortmund, der in der Oberliga Westfalen antritt. Der 53-Jährige sieht eines der größten Probleme in den Spielansetzungen der Profis und Amateure. Denn mit amateurunfreundlichen Anstoßzeiten in der Bundesliga am Sonntagnachmittag bleiben die Zuschauerränge bei kleineren Vereinen seiner Meinung nach oft leer. 

Michael Twittmann ist 32 Jahre alt und Vorsitzender der Spielvereinigung Oelde. Twittmann sieht einen Grundbedarf bei der Erneuerung der Strukturen in Verbänden und Kreisen. Gemeinsam mit dem DFB will er Lösungen finden, um wieder mehr junge Menschen für den Fußballsport auf Amateurebene zu mobilisieren.

Sarah Hofmann ist 28 Jahre alt und Leiterin der Frauenabteilung beim SV Altenbochum 01. Als aktive Fußballerin wünscht sie sich mehr Unterstützung für die kickenden Amateurinnen. Gleichermaßen denkt sie, dass viele Vereine eine größere Bereitschaft zur Fusion zeigen müssen, um die Zukunftsfähigkeit des Amateurfußballs zu sichern.

Matthias Bergmann ist Vorsitzender des FC Blau-Weiß Weser und 42 Jahre alt. Für ihn stehen Vereine vor allem vor finanziellen Herausforderungen. Als Sport für jedermann und jederfrau, so Bergmann, müsse der Fußball weiterhin bezahlbar sein.

Am Freitag geht es dann für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Hessen. In zahlreichen Vorträgen und Workshops sollen dann Lösungen für die Probleme der Basis gefunden werden. Der FLVW wird bereits während des Kongresses auf seinem Instagram-Konto (@flvw.de) berichten und aktuelle Stimmen vor Ort einfangen. Zudem streamt der DFB den Kongress live auf YouTube und DFB-TV. Am Sonntag um 13 Uhr endet das große Treffen der Amateurvertreter.