Westdeutscher Fußball richtet zentrale Anlaufstelle für Gewaltvorfälle ein

Der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) forciert die Anstrengungen der Fußballfamilie, aktiv gegen Gewalt auf den Sportplätzen vorzugehen. Mit der Einrichtung einer zentralen hauptamtlichen Anlaufstelle für Gewaltvorfälle, die zum Jahresbeginn 2020 gemeinsam mit den drei Landesverbänden Fußball-Verband Mittelrhein (FVM), Fußballverband Niederrhein (FVN) und dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) in Duisburg geschaffen wurde, sollen die bisherigen Maßnahmen gestärkt und der laufende intensive Austausch fortgesetzt werden.

„Die Vorkommnisse auf den Plätzen des Amateurfußballs machen deutlich, dass wir im Sinne der Landesverbände neben den vielfältigen bereits erfolgten Bemühungen weitere Strategien im Einsatz gegen Gewalt entwickeln müssen“, sagt WDFV-Präsident Peter Frymuth.

Berichte über Gewalt auf den Fußballplätzen in Deutschland sind in der Öffentlichkeit derzeit sehr präsent. Im Zuge diverser Maßnahmenpakete ist in den Fußball-Landesverbänden in NRW zuletzt viel zur Gewaltprävention in die Wege geleitet worden. Die Schaffung der zentralen hauptamtlichen Anlaufstelle gilt als wichtiges Bindeglied einer funktionierenden Prozesskette, die notwendig ist, damit der Verband Meldungen über Vorkommnisse erhält und daraufhin entsprechend reagieren kann. Ziel soll es sein, dass alle drei Landesverbände bei Gewaltvorfällen sowohl intern als auch extern einheitlich reagieren. Die Anlaufstelle ist ab sofort per Mail über anlaufstelle(at)wdfv.de erreichbar.

Vereine für Thema sensibilisieren

Gundolf Walaschewski, Präsident des FLVW sagt: „Die Zahl der gemeldeten Gewaltvorfälle entspricht unserer Meinung nach bislang nicht den tatsächlichen Vorfällen auf dem Platz. Die Meldestelle ist ein probates Instrument, um psychische und physische Gewaltvorfälle genauer zu erfassen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten“.

Zudem soll es noch stärker gelingen, Fußballvereine für die Wichtigkeit dieser Thematik zu sensibilisieren. Dies soll durch persönliche Gespräche und gezielte Veranstaltungen erreicht werden. Es gilt, den bereits angestoßenen Austausch über Werte, Chancen und Konflikte im Fußball zu vertiefen und in den Folgejahren weiterzuführen.

Extremismus vorzubeugen und aktiv gegen Gewalt auf den Fußballplätzen vorzugehen, ist eine der grundlegenden Herausforderungen für den WDFV, der über seine Abteilung „Gesellschaftliche Verantwortung“ bereits einige Projekte begleitet hat. Mit seinen drei Mitgliedsverbänden vertritt der WDFV mehr als 1,7 Millionen Sportlerinnen und Sportler in rund 4.500 Vereinen. Jede Form von Gewalt hat auf dem Fußballplatz nichts zu suchen und muss geahndet werden. Der WDFV und seine Landesverbände legen Wert darauf, dass die Sportgerichte in Nordrhein-Westfalen dies konsequent umsetzen und hierbei alle Möglichkeiten der Sportgerichtsbarkeit ausgeschöpft werden.