Überwältigende Resonanz beim OsterSoloLauf in Paderborn

Not macht erfinderisch: Da der traditionelle Osterlauf wegen der Corona-Krise erstmals seit 74 Jahren ausfallen musste, kreierten die Organisatoren des SC Grün-Weiß Paderborn gemeinsam mit der Sparkasse Paderborn-Detmold ein alternatives Laufevent, den Paderborner OsterSoloLauf.

Wichtigste Vorsetzung war, dass man eine beliebige Strecke zwischen 5 und 21,1 Kilometer auf einem frei wählbaren Parcours am Tag oder in der Nacht nur alleine zurücklegte. Ausnahmen von der Solo-Regel bildeten lediglich Sportlerinnen und Sportler, die gemeinsam unter einem Dach leben und Familien.

Nach der zurückgelegten Strecke musste ein Screenshot des getrackten Laufergebnisses, ein Bild der Laufuhr oder ein Selfie vor einem Ortsschild zwischen dem 10. bis 13.April 2020 auf der Homepage www.sparkassen-ostersololauf.de hochgeladen werden.

Die Resonanz zu diesem ungewöhnlichen Laufevent war überwältigend: 9.416 Läuferinnen und Läufer beteiligten sich an der digitalen Sportveranstaltung, die Karfreitag um 00:00 Uhr gestartet wurde und Ostermontag um 23:59 Uhr endete. „Mit einer derartigen Resonanz hatten wir in unseren kühnsten Träumen nicht gerechnet. Das war der glatte Wahnsinn", strahlte Organisationsleiter Christian Stork.

Die Kunde vom Paderborner OsterSoloLauf hatte sich im weltweiten Netz blitzschnell verbreitet, sodass sich unter anderem Sportlerinnen und Sportler in 18 verschiedenen Ländern (unter anderem in Kanada, Brasilien, Australien, Japan, den USA und Russland) die Laufschuhe schnürten. Mit dabei war auch die Susanne Wilson (geb. Hüls), die im australischen Melbourne eine 5,010 km-lange Strecke in respektablen 23:40 Minuten zurücklegte.

Die frühere Detmolderin zählte in den 1980er und -90er Jahren zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Annette zu den besten deutschen Mittelstrecklerinnen. Einige Unentwegte legten die geforderte Strecke sogar auf dem Laufband zurück.

Sparkasse Paderborn-Detmold spendet Geld für einen wohltätigen Zweck

Der Oster-Laufspaß war mit einem guten Zweck verbunden. So spendete die Sparkasse Paderborn-Detmold für jeden Teilnehmer zehn Euro, die den Tafeln der Region zugute kommen werden- Darüber hinaus stiftete das Geldinstitut weitere 50.000 Euro an Lebensmittelausgabenstellen und Einrichtungen, die sich um Obdachlose kümmern.

„Vielleicht kann man solch eine Charity-Veranstaltung noch einmal wiederholen. Wir werden in den kommenden Tagen einmal schauen, welche Läuferinnen und Läufer in diesem Jahr am OsterSoloLauf teilgenommen haben und die bisher noch nichts mit dem Osterlauf zu tun hatten. Danach werden wir entscheiden, ob wir solch ein digitales Angebot, das weltweit angenommen wurde, noch einmal präsentieren werden", erklärte Pressesprecher Thomas Lippe.

Der organisatorische Aufwand für den OsterSoloLauf hielt sich seiner Meinung nach in Grenzen: „Das Kompliziertes war, den Gedanken, den wir nach der Absage unseres Osterlaufes hatten, virtuell zu realisieren. So haben wir für den Aufbau der Homepage allein zwei Tage benötigt. Arbeitsaufwendig war auch, dass wir sehr viele Mails, in denen es in erster Linie um Verständnisfragen ging, beantworten mussten. Aber das haben wir sehr gerne gemacht", betonte Thomas Lippe.

Nach dem Wermutstropfen der Absage des traditionellen Paderborner Osterlaufes, an dem im vergangenen Jahr 12.000 Läuferinnen und Läufer teilnahmen, bildete der OsterSoloLauf ein großartiges Alternativangebot.

Im kommenden Jahr wird es aber wieder den „richtigen“ Osterlauf-Klassiker geben, der seit 1946 in der Domstadt ausgetragen wird. Und dann wollen die Paderborner den Maspernplatz, auf dem sich Start und Ziel befinden, wieder richtig „rocken“ lassen.