U16-Länderpokal: Medaillentraum platzt zwei Minuten vor Schluss

Leere Hände statt Titel-Hattrick! Mit hängenden Köpfen schlich die U16-Auswahl des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) beim DFB-Länderpokalturnier in der Sportschule Wedau diesmal vom Rasen. Das von Verbandstrainerin Kathrin Peter, Co-Trainer Maik Büsser und Physio Jan Dryden betreute Team kassierte zwei Minuten vor Abpfiff der entscheidenden Partie gegen Baden den einzigen Gegentreffer im Turnier und spürte, wie dicht Siegerjubel und Tränen der Enttäuschung im Fußball zusammen liegen können.

Während der westfälische Traum von der Medaille mit dem finalen 1:1 platzte, tanzte Turniersieger Hessen nach einem 3:0 über den Mittelrhein auf dem Nebenplatz mit der Siegerschale, die in den beiden Vorjahren von den Peter-Teams nach Kaiserau geholt worden war. Zur Halbzeit beider Spiele führte Westfalen 1:0, nebenan hieß es 0:0 – mit diesen Resultaten wäre die Schale wieder nach Westfalen gegangen...

Am Ende des viertägigen Turniers, zu dem die Auswahlteams aller 21 DFB-Landesverbände nach Duisburg gekommen waren (eine niederländische Regionalauswahl komplettierte das 22er-Teilnehmerfeld), bescheren neun Punkte und ein gutes 7:1-Torekonto den jungen Westfälinnen den undankbaren vierten Platz. Nach dem standesgemäßen 3:0-Auftaktsieg gegen Mecklenburg-Vorpommern und einer bärenstarken Leistung im zweiten Turnierspiel, in dem die FLVW-Auswahl das niederländische Gast-Team ebenfalls mit 3:0 schlug, riss der westfälische Erfolgsfaden: Zunächst büßte die Peter-Truppe aufgrund eines torlosen Remis gegen den späteren Turnierzweiten Brandenburg die zwischenzeitliche Tabellenführung ein. Dann folgte das 1:1 zum Abschluss gegen Baden, bei dem Nationalspielerin Lena Oberdorf ihr Team per Kopf kurz vor der Pause in Führung gebracht hatte, ein badischer Sonntagsschuss kurz vor dem Abpfiff den westfälischen Mädels aber den Sonntag versaute.

„Wir wussten, dass wir aufgrund des Zwischenstands Mitte der zweiten Halbzeit auf dem Nebenplatz noch nachlegen mussten, entsprechend sind wir aufs zweite Tor gegangen“, schilderte Kathrin Peter die Spannung in der Schlussphase. Doch der Schuss ging nach hinten los, „und am Ende fehlte bei uns auch die Kraft“, spürte die Trainerin. Ihre Kapitänin brauchte zunächst selbst tröstende Worte des westfälischen Anhangs, fand aber die passenden Worte: „Wir haben trotzdem ein gutes Turnier gespielt, leider die entscheidenden Tore nicht gemacht. Mit dem Auftreten unserer Truppe können wir zufrieden sein“, so Sjoeke Nüsken, die dank ihrer starken Leistungen zu den insgesamt zwölf Westfälinnen gehört, die sich bei den Sichtern um U16-Nationaltrainerin Ulrike Ballweg für anstehende internationale Aufgaben empfahlen und für das gewohnt gute FLVW-Sichtungsergebnis sorgten.

Der Kader der FLVW-U16-Juniorinnen beim DFB-Länderpokal 2017:

Wiebke Willebrandt, Pauline Berning, Noreen Günnewig, Michelle Klostermann, Julia Gärtner, Melina Finke (alle FSV Gütersloh), Jennifer Brinkert (ETuS Haltern), Lena Oberdorf (TSG Sprockhövel), Sjoeke Nüsken (Westfalia Rhynern), Gentiana Fetaj (Preußen Espelkamp), Sophie Krall (VfL Sassenberg), Marvie Kalteich (Sportfreunde Siegen), Paula Reimann (SC Münster 08), Maria Luisa Grohs, Joana Weber (beide 1. FC Gievenbeck), Ronja Rothmann (SC Enger).
Trainerin: Kathrin Peter, Co-Trainer: Maik Büsser, Physio: Jan Dryden.