TV Wattenscheid ehrt seine erfolgreichen Teilnehmer an der U23-EM

Frank Thiel, Geschäftsführer des Wattenscheider Hauptsponsors, überreichte den Athleten Keshia Kwadwo, Annina Brandenburg, Julia Ritter, Phillip Trutenat und Nils Voigt im heimischen Lohrheidestadion Blumen und überbrachte die Glückwünsche des Unternehmens. 

Ihre Medaillen hatten die erfolgreichen Nachwuchs-Sportler auch mitgebracht. Keshia Kwadwo zum Beispiel, die mit Gold-Plakette in der Sprint-Staffel zurück nach Wattenscheid kam und trotzdem eine gemischte Bilanz der Europameisterschaften in Schweden zog. Der verpatzte Vorlauf im Einzel über die 100 Meter bei über vier Metern Gegenwind machte der jungen Sprint-Nachwuchshoffnung des TV Wattenscheid auch jetzt noch zu schaffen: „Da bin ich gar nicht ins Laufen gekommen, es kam eins zum anderen, das war wirklich schade und hat geschmerzt. Aber ich muss das akzeptieren, die anderen waren in diesem Moment schneller. Mit der Staffel war es einfacher, wir wussten, dass wir als Jahresschnellste anreisen, da war das Ziel eigentlich nur, sicher anzukommen". Was ja bekanntlich auch geklappt hat. 

Ähnliches kam von Phillip Trutenat, der ebenfalls mit der deutschen Sprint-Staffel Gold holte - als Schlussläufer: „Ich war mir schon sicher, dass das mit der Staffel was wird, wir waren der Titelverteidiger und klarer Favorit, auch von den Einzelleistungen her. Der Vorlauf war dann noch gut, da hatten wir solide Wechsel. Das Finale war dann so lala. Das hätte nicht sein müssen, aber am Ende hat es gereicht, das ist die Hauptsache. Jetzt will ich bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin zwei gute Einzelrennen über die 100 Meter abliefern und da auch noch mit der Staffel des TV Wattenscheid 01 den Titel verteidigen. Und das wird schwieriger als in den letzten Jahren. Und wenn ich dann noch bei einem Meeting eine neue Bestzeit laufe, bin ich mit dem Jahr zufrieden."

Julia Ritter hatte die anspruchsvollste Aufgabe

Zufrieden ist Julia Ritter jetzt schon, gerade auch mit dieser U23-EM. Die Bronze-Medaillen-Gewinnerin im Kugelstoßen und Vierte mit dem Diskus hatte den wohl anspruchsvollsten Job bei dieser Europameisterschaft. Gleich in zwei Wurf-Disziplinen anzutreten - das kriegt nicht jeder hin. Und das geht auch körperlich an die Substanz: „Meine Beine waren im Kugel-Wettkampf zwischendurch absolut tot, das war schon anstrengend. Aber ich habe an beiden Disziplinen Spaß und würde mich nicht zwischen beiden entscheiden wollen. Die Technik ist schon unterschiedlich, aber die Bewegungen dann doch wieder nicht so ganz unähnlich, das geht. Ich trainiere einfach an einem Tag mit der Kugel, am anderen mit dem Diskus, so wird das auch nicht langweilig. Bei den Deutschen Meisterschaften würde ich auch gern in beiden Disziplinen antreten, aber das wird wohl wegen des Zeitplans nicht klappen - außer, der DLV ändert den noch. In Berlin will ich aber auf jeden Fall meine Bestleistung mit der Kugel angreifen - 17,70 Meter wären super."

Die Bronze-Medaille hatte auch Annina Brandenburg im Gepäck. Die Marketing-Studentin, die in den USA studiert und meistens auch trainiert, ist seit Mitte Juni in Wattenscheid und trainiert mit Uwe Schmidt jeden Tag am Olympiastützpunkt: „Mit dem dritten Platz im Diskuswurf hatte ich ich schon ein bisschen geliebäugelt, ich war ja als Viertbeste angereist", sagte die Wattenscheiderin, „trotzdem, ich habe mich so sehr gefreut." 

Und das gilt natürlich auch für Nils Voigt. Der Langstreckler, in Schweden überraschender Vierter über die 10.000 Meter, wirkt immer noch ein bisschen ungläubig, wie sich für ihn alles verändert hat: „Mit der Entwicklung bin ich absolut zufrieden - und das liegt am TV Wattenscheid. Die Trainingsgruppe, der Olympiastützpunkt, der Trainer, die Ausstattung mit Entmüdungsbecken und Physiotherapie, die familiäre Athmosphäre - das sind für mich die Gründe, warum es so gut läuft. Wir verstehen uns alle gut, und wenn es mal Streit gibt, ist der nach fünf Minuten wieder vergessen. Ich habe erst in dieser Saison angefangen, 10.000 Meter zu laufen, ich habe eigentlich erst zwei Rennen gemacht", so der 22-Jährige, „das erste bei den Deutschen U23-Meisterschaften, das zweite jetzt bei den Europameisterschaften. Bei den Deutschen Meisterschaften laufe ich jetzt noch die 5.000 Meter - aber eigentlich bin ich schon auf das nächste Jahr gespannt - und auf das, was da noch möglich sein wird."

So wird es allen gehen, die in diesen Tagen von der U23-Europameisterschaft zurückgekehrt sind - vier Medaillen bei fünf Teilnehmern, zwei vierte Plätze: besser geht es (fast) nicht.