Treffen in Ahaus/Coesfeld zum Thema Schiedsrichter mit guten Ergebnissen

Die Gremien des Kreises Ahaus/Coesfeld im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) unter Regie der Vorsitzenden des Ausschusses für Vereins und Kreisentwicklung, Christel Behmenburg, hatten vergangene Woche in das Landhotel Hermannshöhe nach Legden geladen, um mit den circa 100 Vereinsverantwortlichen, bestehend aus den Vorsitzenden der Fußballabteilungen und der Schiedsrichterbeauftragten, das wichtige Thema des Schiedsrichterschwundes zu diskutieren und zu bearbeiten.

Im einst größten Schiedsrichterkreis Ahaus/Coesfeld schrillen seit Wochen die Alarmglocken. Die Reduzierung der Anzahl der Schiedsrichter von mehr als 300 auf inzwischen nur noch circa 220 führt schon heute dazu, dass längst nicht mehr alle Fußballspiele mit amtlichen Spielleitern besetzt werden können. Die Befürchtung der verantwortlichen Ansetzer, dass bei gleichbleibender Entwicklung in Zukunft auch einmal die C- und B-Ligen im Kreisfußball betroffen sein könnten und dann ohne neutralen Spielleiter auskommen müssen, ist nicht von der Hand zu weisen.

„Diesem Trend muss entschieden entgegengewirkt werden. Die Maßnahmen der Vereine können sich nicht mehr nur auf die Erhaltung und Gewinnung von neuen Schiedsrichteranwärtern beziehen“, so verlautete es unisono von den Verantwortlichen des Kreises. Die Ursachen für den Rückgang seien mit aller Macht zu bekämpfen. Sie sind von den Vereinen beeinflussbar, das Problem muss vor Ort unterstützt durch den Fußballkreises angegangen werden.

Zu Beginn der nach dem Workshop-Prinzip durchgeführten Veranstaltung erfuhren die Anwesenden durch die vom Kreisvorsitzenden Willy Westphal vorgetragenen Analyseergebnisse die Gründe für den Aderlass im Schiedsrichterbereich. Die zunehmende verbale und auch körperliche Gewalt auf den Sportplätzen, das ungebührliche und unsportliche Verhalten von Spielern, Übungsleitern, Betreuern gegenüber Spielleitern einerseits wie aber die teilweise fehlende Wertschätzung im eigenen Verein sind offensichtlich die Ursachen für die hohe Anzahl der Abgänge. „Appelle und Aufrufe an die Beteiligten reichen nicht mehr“ war aus dem berufenen Mund des Schiedsrichter-Verantwortlichen Paulo Goncalves zu hören, „Eingreifen und aktives Handeln der Verantwortlichen der Vereine sind zwingend erforderlich.“ Die Situation auf den Fußballplätzen des Kreises muss sich in der Tat deutlich pro Schiedsrichter verändern, um in Zukunft einen ordnungsgemäßen Spielbetrieb mit neutralen Spielleitern aufrechterhalten zu können.

Der Ernst der Lage wurde von den anwesenden Beteiligten erkannt. In zehn Arbeitsgruppen wurden engagiert gearbeitet, diskutiert und festgehalten, welche Maßnahmen erfolgsversprechend und zielführend zu einem Mehr an Schiedsrichtern führen können. Die Ergebnisse wurden nach einer 30-minütigen Besprechung im Plenum vorgetragen und durch Behmenburg und Goncalves an der Fotowand festgehalten.

"Erfolgsversprechende Denkanstöße"

Es waren nach Auffassung der Kreisverantwortlichen gute, vor allen Dingen aber auch brauchbare und erfolgsversprechende Denkanstöße darunter, die es jetzt in den Vereinen umzusetzen gilt. Die Ergebnisse unterstreichen aber vor allen Dingen, dass die Vereine insbesondere auch den Ursachen entgegenwirken wollen. Zuschauer- und Spielerverhalten müssen sich nach dem Willen der Vereine verändern und sich dem Fordern nach Fairness und Anstand anpassen. Geeignete Maßnahmen und Konsequenzen, die diese Forderung unterstützen, sind den Fußballvereinen bekannt, von ihnen muss Gebrauch gemacht werden.

Das gute und verständnisvolle Miteinander an diesem Abend wurde abgerundet durch Vorträge der Schiedsrichterbeauftragten aus den Vereinen Adler Buldern, TSG Dülmen und DJK Eintracht Stadtlohn, die offensichtlich vorbildlich ihre Schiedsrichter wertschätzen und sie in ihrem Vereinsleben voll integriert haben. Nur so, verbunden mit einem großen Engagement der Beauftragten, lässt sich das Übersoll an Spielleitern, das diese Vereine vorweisen können, erklären.

Die Veranstalter waren zufrieden mit den erzielten Ergebnissen und werden diese den beteiligten Vereinen in einer Zusammenfassung zur Verfügung stellen. Es bleibt zu hoffen, dass die Umsetzung mittelfristig und mit Geduld vor Ort gelingt, damit sich in Zukunft wieder mehr junge Menschen für die ehrenamtliche Tätigkeit als Schiedsrichter interessieren und dadurch die Situation im Kreis verbessert wird.