Tatjana Pinto gelingt bei den Deutschen Hallenmeisterschaften das Sprint-Double

Tatjana Pinto (LC Paderborn) gelang bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund am Sonntag das begehrte Sprint-Double. Einen Tag nach ihrem 60m-Titelgewinn in der Weltklassezeit von 7,06 Sekunden zeigte die 25-jährige Paderbornerin keine Spur von Müdigkeit und sicherte sich auch die 200m-Meisterschaft in ihrer neuen persönlichen Hallenbestzeit von 23,19 Sekunden.

„Es war ein ganz schön hartes Programm, aber ich habe es gemacht, weil mein Trainer mit dazu geraten hat", berichtete Tatjana Pinto nach ihrem Doppelerfolg. "Mein Ziel war es, einen Titel bei den Deutschen Meisterschaften zu holen. Jetzt habe ich zwei gewonnen. Ich bin zum ersten Mal überhaupt bei deutschen Meisterschaften über 200 Meter gestartet, hatte zum ersten Mal diese Doppelbelastung. Das ist schon nicht ohne, aber auch ein gutes Training." Die Athletin von Thomas Prange sagte, dass sie sich bei ihrem souveränen 200m-Erfolg von dem hervorragend mitgehenden Publikum getragen fühlte.

Für die Paderbornerin gab es in Dortmund noch eine dritte Plakette. In der 4x200m-Staffel erkämpften sich Pinto, Alina Kuß, Janina Kölsch und Ina Thimm in 1:37,27 Minuten die Bronzemedaille. Gold in der 4x200m-Staffel der Damen holte sich die glänzend aufgelegten Sprinterinnen des TV Wattenscheid. Pamela Dutkiewicz, Keshia Kwadwo, Monika Zapalska und Maike Schachtschneider, die zuvor im 200m-Einzellauf Vierte in 24,32 Sekunden wurde, erreichten in ihrem Zeit-Endlauf hervorragende 1:35,30 Minuten und waren damit am zweiten Meisterschaftstag nicht zu bezwingen.

Keshia Kwadwo hatte als Dritte an Pamela Dutkiewicz übergeben. Die Hürdensprinterin zeigte echte Tempohärte auf der langen Sprintstrecke und setzte sich in Führung. Die hielt Monika Zapalska, ebenfalls Hürdensprinterin, souverän. Langsprinterin Maike Schachtschneider machte dann auf der letzten Runde noch einmal kräftig Dampf und den Titelgewinn perfekt.

Für Pamela Dutkiewicz war das der letzte Hallen-Wettkampf in dieser Saison. Zur WM in Birmingham wird sie nicht reisen: „Ich mache jetzt ein bisschen Pause und werde dann ins Training für den Sommer einsteigen", meinte die Wattenscheiderin zu ihren weiteren Plänen.  

Maurice Huke Zweiter über 200 Meter

Maurice Huke (TV Wattenscheid) hatte vor den Titelkämpfen in Dortmund die DLV-Bestenliste über 200 Meter mit 21,06 Sekunden angeführt, doch der Titeltraum erfüllte sich für ihn nicht. Dennoch ist sein Silber-Rang in 21,07 Sekunden aller Anerkennung wert. „Diese Zeit war sehr gut für die enge Dortmunder Bahn. Dass da noch jemand schneller als ich war, motiviert mich für den weiteren Jahresverlauf. Meine Zeit kommt noch", erklärte Huke selbstbewusst. Vor den beiden Finalläufen hatte es nervenaufreibende Diskussionen um die Bahnaufteilungen gegeben. 

Silber gab es auch für Torben Junker (LG Olympia Dortmund), dem nach guten 47,92 Sekunden zwölf  Hundertstelsekunden für den Titel fehlten. Trotz dieser hervorragenden Leistung war der 25-Jährige nicht zufrieden und haderte mit seiner Strategie. „Ich hätte schon nach der ersten Runde beim Einbiegen auf die Innenbahn, spätestens aber auf der Gegengeraden, angreifen müssen", betonte Junker.

Im Hochsprung der Frauen lieferte Viktoria Gottlieb (TV Wattenscheid) eine sehr gute Leistung ab – und sprang mit 1,83 Meter persönliche Hallenbestleistung. Leider blieb dem Schützling von Sabine Braun der verdiente Lohn versagt: Am Ende gab es für die angehende Pädagogin einen undankbaren vierten Platz. 

Dreimal sprintete Johanna Bechthold (LG Olympia Dortmund) die 60 Meter herunter und dreimal verbuchte sie eine Bestzeit. Schon im Vorlauf drückte sie ihren Hausrekord auf 7,51 Sekunden und zog ins Halbfinale ein. „Eine Zeit unter 7,50 Sekunden wäre ein Traum", wünschte sie sich. Dieser Traum wurde im Halbfinale Realität. Sie wurde mit 7,49 Sekunden gestoppt und mit viel Glück schaffte sie durch den Verzicht einer Konkurrentin den Sprung ins Finale. Dann nutzte sie ihre Chance. Nach der drittschnellsten Reaktionszeit von 0,145 Sekunden schoss sie aus den Blöcken und trommelte in erneuter Bestzeit von 7,47 Sekunden als Fünfte ins Ziel. Nur sieben Hundertstel fehlten ihr bei der knappen Entscheidung zu Bronze.

Malte Mohr nach Vaterfreuden auf sechstem Platz im Stabhochsprung

Stabhochspringer Malte Mohr (TV Wattenscheid) wurde Sechster in Dortmund. Die Einstiegshöhe von 5,38 Metern schaffte der frisch gebackene Vater im zweiten Versuch, bei 5,48 Metern war dann Schluss für den Wattenscheider. Julius Scherr (TV Wattenscheid) hat bei seinem ersten Auftritt bei den Erwachsenen überzeugt: Der Langstreckler startete auf der für ihn ungewohnt kurzen 1.500-Meter Strecke. Allein das Erreichen des Finallaufs war ein Erfolg, dort wurde er Achter in 3:57,52 Minuten, nachdem er lange Zeit Führungsarbeit geleistet hatte.

Überhaupt nicht lief es für die aktuelle Weltranglisten-Dritte im Weitsprung, Sosthene Moguenara. Ein sechster Platz bei den Deutschen Hallenmeisterschaften mit gesprungenen 6,29 Metern konnte "Sossi" nicht zufrieden stellen.