Starke Leistungen am ersten Tag der NRW-Jugendmeisterschaften in Wattenscheid

Das Beste wurde am ersten Tag der NRW-Jugendmeisterschaften in Bochum-Wattenscheid zum Schluss geboten. Remo Cagliesi (TLV Germania Überruhr) flog im Hochsprung der Klasse U20 über respektable 2,06m und sicherte sich damit den Titel vor dem Wattenscheider Tristan Henze und dem Mindener Finn Heimberg, die beide jeweils 1,90m überquerten.

Der Schützling von Tim Husel ließ anschließend noch 2,11 Meter auflegen, doch scheiterte an dieser Höhe, die für ihn eine neue persönliche Jahres-Bestleistung bedeutet hätte, nur knapp. „Ich hatte die 2,11 Meter heute auf jeden Fall drauf, denn ich habe mich im Training in den letzten Tagen sehr gut gefühlt. Nun hoffe ich, dass ich bei meinen nächsten Wettkämpfen etwas mehr Glück habe,“ erklärte der 18-jährige Höhenjäger, der in der Halle bereits 2,14m meisterte.

Remo Cagliesi ist auch ein leistungsstarker Weitspringer mit einer persönlichen Bestweite von 7,20m. Allerdings steht bei ihm diese Disziplin nur in der Halle im Fokus. In den nächsten drei Wochen konzentriert sich der deutsche U20-Meister von 2016 ganz auf den Weitsprung bei den deutschen U20/U18-Meisterschaften vom 4. bis 6. August in Ulm, wo er bei der Titelvergabe ein ernsthaftes Wort mitreden möchte.

Im 100m-Sprint der Klasse U20 ließ Simon Heweling (Weseler TV) bereits im Vorlauf mit der Zeit von 10,89 Sekunden seine Klasse aufblitzen. Im Finale steigerte er sich bei leichtem Rückenwind (+0,2m/s) auf starke 10,75 Sekunden und verwies damit Guy-Tresor Zoua (LG Kindelsberg Kreuztal, 10,98 sec) und Hendrik Vogler (TV Gladbeck, 11,02 sec) auf die nachfolgenden Ränge.

Im 800m-Lauf der männlichen Jugend U20 erwies sich Maximilian Feist (VfL Kamen) als gewiefter Taktiker. Der Schützling von Holger July ging als führender Läufer in die letzte Runde. Um keine Risiko auf der für ihn etwas zu kurzen Distanz einzugehen, zog er bereits 300 Meter vor dem Ziel einen unwiderstehlichen Spurt an und siegte in der neuen persönlichen Bestzeit von 1:55,81 Minuten vor Till Grommisch (TLV Germania Überruhr), der sich als Zweiter mit 1:57,71 Minuten ebenfalls deutlich verbesserte. Till ist Sohn von Werner Grommisch, der 1986 Deutscher Crossmeister war.

Große Freude herrschte bei 3.000m-Sieger Max Nores (Aachener TG, 8:45,05 Min.), der sich bei seiner überzeugenden Vorstellung um 15 Sekunden verbesserte. Martin Kornobis (LG Olympia Dortmund), der in diesem Jahr schon 16,53m stieß, hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Dennoch reichte seine Weite von 15,10m in der Klasse U20 zum Titelgewinn.

Kurz vor ihrer Abreise zu den U20-Europameisterschaften vom 20. bis 23. Juli im italienischen Grosseto gab Lokalmatadorin Julia Ritter (TV Wattenscheid) noch eine Stippvisite im Lohrheide-Stadion und unterstrich als Siegerin mit viel versprechenden 16,23m, dass sie fit für die EM ist. Ihre Teamkollegin Hanna Meinikmann gefiel als Zweite mit 15,26m.

Bei der männlichen Jugend U18 lieferten sich Florian Hornig und David Schepp (beide TSG Dülmen) im Hochsprung ein spannendes Duell, das Hornig vor Schepp für sich entschied. Die beiden Höhenjäger meisterten jeweils 1,98m. Florian Hornig, der in der Halle schon 2,01m überquerte, verbesserte  bei seinem Titelgewinn seine Freiluft-Bestleistung um einen Zentimeter. Erleichtert verließ David Schepp die Anlage, denn er konnte nach seinen Rückenproblemen im Lohrheidestadion seit langem erstmals wieder schmerzfrei springen. Für die DM in Ulm hat er sich genauso wie sein Teamkollege Florian Hornig die Zwei-Meter-Marke vorgenommen.

Pia Northoff mit überragenden 44,15m im Diskuswerfen

Im Weitsprung war Sieger Maximilian Busse (SV 1860 Minden) mit der Weite von 7,07m nahezu konkurrenzlos. Ihrer Konkurrenz deutlich voraus war auch Lena Böhmer (TV Gladbeck), die sich in der Klasse U18 als Weitsprung-Siegerin von 6,01m auf hervorragende 6,13m verbesserte. Die 1,83m-große Springerin, die von Heiner Preute und Oliver Sell betreut wird, zeigte sich überrascht von ihrer Leistung, denn sie hat in der vergangenen Woche nicht trainiert, um ihr Sprungbein zu schonen.

Bei der männlichen Jugend M14 konnte sich Marcel Reisch (TuS Germania Horstmar) mit Leistungen von 38,13m im Diskuswerfen und 42,18m im Speerwerfen zweimal in die Siegerliste eintragen.

Im Diskuswerfen der Klasse W15 pulverisierte Pia Northoff (TuS Jöllenbeck) als Siegerin mit ihrer Weite von 44,15m ihre bisherige persönliche Bestleistung von 37,14m. Die 15-jährige Jöllenbeckerin, deren Bruder Timo in der vergangenen Woche bei der U18-WM in Nairobi im Kugelstoßen Gold gewann, führt nun die aktuelle DLV-Bestenliste in ihrer Altersklasse mit einem Vorsprung von vier Metern an.