Sprinterin Nina Braun von der LG Olympia Dortmund beendet ihre Karriere

„Drei Wochen habe ich noch an der Saisonvorbereitung teilgenommen, aber habe dann gemerkt, dass sich meine Prioritäten verschieben“, sagt Sprinterin Nina Braun, die jetzt ihre lange sportliche Karriere beendete.

Nach einer Saison, in der sie noch einmal für das deutsche 4 x 100 Meter–Quartett bei der U23 EM in Gaevle nominiert wurde und beim ISTAF in Berlin die „große Bühne“ genießen konnte, zog die 23-Jährige überraschend einen Schlussstrich. „Ich hatte nicht mehr die Motivation und Selbstdisziplin, um mich wie bisher mental und körperlich zu quälen und stellte fest, dass ich nicht mehr zu 100 Prozent für den Sport brenne“, begründet die Medizinstudentin ihren Schritt und ergänzt: „Ich habe mich danach gesehnt, ohne ständigen Leistungsdruck zu leben, mal in den Urlaub zu fahren, am Wochenende auszuschlafen, meine sozialen Kontakte mehr zu pflegen, einfach einmal befreit und spontan zu leben. Das alles war extrem eingeschränkt, wenn man Vollzeit in Regelstudienzeit studiert und sieben Mal in der Woche trainiert.“

Dreimal in der Nationalmannschaft gestartet

Nina Braun hatte schon mit sechs Jahren mit der Leichtathletik begonnen und seit 2012 gezielt leistungsbezogen trainiert. „Die Staffelerfolge mit der LG Olympia waren toll und es war eine große Ehre für mich, dreimal für die Nationalmannschaft zu starten“, erinnert sie sich und denkt gerne daran zurück. „Ich habe so viele bereichernde Menschen getroffen und viele Erfahrungen für mein Leben gesammelt. Mir hat es immer Spaß gemacht zu Wettkämpfen unterwegs zu sein und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Leistungssport formt die Persönlichkeit, stärkt das Selbstvertrauen und den Kampfgeist. Davon werde ich auch in Zukunft profitieren“, sieht sie ihren ganzen sportlichen Einsatz positiv. „Ich werde auch weiterhin ganz ohne Leistungsdruck Sport treiben und freue mich auf Yoga, Radfahren, Klettern und Skifahren.“ Sie hat einen Arbeitsplatz in der Chirurgie im Klinikum Dortmund-Mitte erhalten, denn das Studium ist bald beendet. „Ich werde mich immer freuen, wenn ich im Stadion oder in der Halle alte Bekannte wieder treffe und wir über 'alte Zeiten' sprechen können“, schließt sie diese Phase ihres Lebens ab.