Souveräne "Silvester-Erfolge" für Pfeiffer und Hottenrott bei Werl/Soest

Mit einem Doppelerfolg für den TV Wattenscheid durch Hendrik Pfeiffer und Laura Hottenrott endete der Internationale Silvesterlauf von Werl nach Soest, bei dem 7.226 Läuferinnen und Läufer das Jahr sportlich verabschiedeten. Bei den Männern legte Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid) die 15-km-lange Strecke in ausgezeichneten 44:28 Minuten zurück und hatte als viel umjubelter Sieger auf dem Marktplatz in Soest einen souveränen Vorsprung vor Habtom Tedros (TG Neuss / 48:21 Min.) und Manuel Görlich (LSF Münster / 48:37 Min.).

Der 27-jährige Wattenscheider, der in den vergangenen Jahren aufgrund von Verletzungen immer wieder zurückgeworfen wurde, hatte bereits vom Start an die Führung übernommen. „Das war für mich ein toller Jahresabschluss. Die ausgelassene Stimmung entlang der Strecke hat mich unwahrscheinlich motiviert. Meine schnelle Zeit überrascht mich, denn ich komme gerade von einer Kreuzfahrt in der Karibik und habe in letzter Zeit kaum trainiert“, erklärte Hendrik Pfeiffer, der bei seinem überzeugenden Rennen die 10 Kilometer in respektablen 27:17 Minuten passierte. Der Sieger des Köln-Marathon fliegt bereits am 2. Januar nach Kenia. Dann beginnt für ihn die direkte Vorbereitung auf Tokio, denn mit der Olympia-Teilnahme möchte er sich einen langgehegten Traum erfüllen. 2016 hatte sich der Journalistik-Student für den Olympischen Marathon-Lauf qualifiziert, konnte verletzungsbedingt aber in Rio de Janeiro nicht starten, genauso wie zwei Jahre später bei der EM in Berlin.

Laura Hottenrott mit einem neuen Streckenrekord

Eine eindrucksvolle Vorstellung bot zum Jahresabschluss auch Hendrik Pfeiffers Teamkollegin Laura Hottenrott, die in der neuen Streckenrekordzeit von 51:01 Minuten (bisher 51:15 Min.) vor Vorjahressiegerin Fabienne Königstein (MTG Mannheim / 52:17 Min.) und Julia Kümpers (Aachener TG / 54:19 Min.) dominierte. Hinter der EM-Teilnehmerin von 2018 liegt ebenfalls kein einfaches Jahr, denn aufgrund von Fersenproblemen konnte sie 2019 ihre hochgesteckten Ziele nicht realisieren. „2015 und 2016 habe ich den Silvesterlauf schon einmal gewonnen. In diesen Jahren war ich sehr erfolgreich. Nun hoffe ich, dass mir der heutige Erfolg auch wieder Glück beschert, denn mein großes Ziel im neuen Jahr ist die Teilnahme am Olympischen Marathon in Tokio. Und meine Motivation, wieder anzugreifen, ist größer denn je. Der Silvesterlauf war für mich wie ein Befreiungsschlag", betonte die Doktorandin an der Ruhr-Universität Bochum.

Die Zweitplatzierte Fabienne Königstein, die 2019 aufgrund von Verletzungen ihr Potential nicht entfalten konnte, ist erst vor kurzem wieder richtig in das Training eingestiegen. In den vergangenen Wochen legte sie erst einmal Grundlagen im Athletikbereich. Zurzeit kann die deutsche Marathonmeisterin von 2018 wieder 90 Prozent ihres gewohnten Programms absolvieren.

Über fünf Kilometer gewann Lutz Holste von der LG Dorsten in 15:16 Minuten vor André Kraus (16:50 Min / LAC Veltins Hochsauerland) und Samuel Rühle (17:09 Min / LG Dorsten). Den Dorstener Triumph komplett machte die Favoritin Teresa Schulte-Wermlinghoff, die bei den Frauen die fünf Kilometer deutlich in 18:04 Minuten vor Lara Voss (20:03 Min / SV Wasserfreunde Soest) und Patricia Grewatta (20:22 Min / LG Hamm) gewann. Von Ampen liefen und walkten rund 1200 Sportlerinnen und Sportler. Noch nie wurde die Strecke über fünf Kilometer so gut angenommen.

1,4 Millionen Euro für wohltätige Zwecke

Der Charity-Gedanke spielte beim Silvesterlauf Werl/Soest, der der größte dieser Art in Deutschland ist, neben dem Sport wieder eine wichtige Rolle. So geht der Erlös des Laufes an die Stiftung „Gutes Erlaufen“, die verschiedene soziale Projekte unterstützt. Mehr als 1,4 Millionen Euro sammelten die Silvesterläufer in den vergangenen Jahren für wohltätige Zwecke.

Michael Kröger erlebte den Silvesterlauf erstmals als Einsatzleiter. Er lobte das Zusammenspiel aller Kräfte und brauchte keine schwerwiegenden Einsätze vermelden. Organisationsleiter Ingo Schaffranka freute sich über den gewachsenen Zulauf in allen Bereichen. Er sieht das Event auf einem Weg zu den Rekordzahlen der Jahre 2004 bis 2006, als mehr als 8.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei waren. "Damals hatten wir noch die Skater und Walking war voll im Trend", erklärte Schaffranka nach dem 38. Sparkassen-Silvesterlauf.