Silbermedaille für Hochspringerin Christina Honsel bei der U23-EM

Das Trio der LG Olympia Dortmund überzeugte bei der U23-EM im schwedischen Gävle auf der ganzen Linie, und die Silbermedaille im Hochsprung durch Christina Honsel war das „Sahnehäubchen“.

Ihr Jubelschrei war bis in den letzten Winkel des Stadions zu hören und keine kann sich so herrlich freuen wie Christina. Sie hatte allen Grund dazu: Mit dem ersten Anlauf meisterte sie 1,92 Meter und erkämpfte damit Hochsprung-Silber. Die 22-Jährige schlug nach dem gelungenen Sprung die Hände vors Gesicht und rannte in die Arme ihrer Trainerin Brigitte Kurschilgen. „Ich hatte mir schon vorher gedacht: Wenn ich bis 1,85 Meter alles im ersten Versuch schaffe, dann bin ich gut dabei. Dass mir dann die 1,92 Meter schon im ersten Versuch gelingen .. ich fass es nicht. Der Sprung war Gänsehaut pur“, stammelte sie. „Es ist so schön, dass sich nach meinen langen Verletzungsproblemen das Durchhalten so gelohnt hat“, war sie überglücklich und nahm auch die Glückwünsche ihres Vereinskameraden Mohamed Mohumed entgegen, der vor seinem 5.000 Meter-Start noch über den Platz gelaufen kam, um zu gratulieren.

„Nach der Siegerehrung hatte ich 300 Nachrichten auf dem Handy. Zuhause haben alle am Fernsehschirm mitgefiebert und meine Eltern haben mir hier die Daumen gedrückt“, erzählte sie, als sich die erste Aufregung gelegt hatte. Unter den Geschlagenen die 2,00-Meter-Springerin Karyna Taranda (Weissrussland) und Ella Junnila aus Finnland, die bereits 1,95 Meter übersprungen hatte. Beide erzielten wie die Dortmunderin 1,92 Meter, hatten jedoch mehr Fehlversuche aufzuweisen

Christina Honsel hatte unter der Leitung von Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen trotz Rückschlägen durch Verletzungen große Fortschritte gemacht. Schon während der Hallensaison meisterte sie 1,90 Meter, und in Gävle überstand sie die Qualifikation souverän.

Mohamed Mohumed wird Siebter über 5.000 Meter

Mohamed Mohumed hatte sein glänzendes 10.000-Meter-Rennen hervorragend weggesteckt und trat zwei Tage später auch über 5.000 Meter an. Bei vielen Tempowechseln und Positionskämpfen spielten die Ellenbogen eine große Rolle, und lange wurde gebummelt, aber dieses Mal war „Mo“ taktisch auf der Hut. Nach 14:27,36 Minuten beendete er das Rennen als Neunter. „Ich wollte wissen, ob ich zwei lange Rennen innerhalb von drei Tagen schaffen kann, aber meine Beine haben sich gut angefühlt. Da wollte ich es probieren, und es hat gut geklappt“, kommentierte er. Schon über 10.000 Meter war er der Schnellste seines Jahrgangs und im „5.000er“ war nur ein 1999er vor ihm. Das macht seine tollen Perspektiven für die nächste U23-EM in zwei Jahren deutlich. „Ich bin mit beiden Rennen sehr zufrieden. Schon zu Hause hatten wir getestet, ob er der Doppelbelastung gewachsen sein könnte, und es hat sich gezeigt, dass er das drauf hat“, analysierte Trainer Pierre Ayadi.

Nina Braun musste sich, wie erwartet, mit der Ersatzläuferin zufrieden geben und kam in der deutschen 4 x 100-Meter-Staffel nicht zum Einsatz. Aber damit hatte sie gerechnet und war keineswegs traurig. Über 4 x 400 Meter liefen die deutschen Viertelmeiler im Vorlauf ein hervorragendes Rennen und erzielten mit 3:05,72 Minuten vor den Engländern (3:05,93) die schnellste Vorlaufzeit. Im Finale stürmte Fabian Dammermann aus Osnabrück an die Spitze und Manuel Sanders hatte die schwierige Aufgabe, den Angriff des britischen Vize-Europameisters Chamlers abzuwehren. Das tat er souverän und stürmte nach 3:03,82 Minuten als Sieger ins Ziel. Sanders wurde „fliegend“ mit glänzenden 45,11 Sekunden für seine Teilstrecke gestoppt.