Seniorenläufer Karl-Walter Trümper will mit 80 noch auf Medaillen-Jagd gehen

Karl-Walter Trümper hat zeitlebens nie viel Aufhebens um seine Person gemacht. Daher hat der erfolgreiche Senioren-Langstreckler des LC Rapid Dortmund still im Kreise seiner Familie in der vergangenen Woche (7. Oktober) seinen 80. Geburtstag gefeiert. Eine Entzündung im linken Schienbein hat den nimmermüden „Rapido“ in letzter Zeit ausgebremst, doch inzwischen kommt er wieder auf drei Trainingseinheiten pro Woche.

Auch wettkampfmäßig war er wieder unterwegs und zeigte bei einer Leichtathletik-Veranstaltung im August in Oberaden in seiner Alterskategorie über 1.000 Meter in 4:21,7, über 1.500 Meter in 6:43,8 und über 3.000 Meter in 14:41,0 Minuten allen die Fersen.

Seit 1956, als er beim TuS Brackel als Sprinter begann, betreibt Karl-Walter Trümper Leichtathletik. Erst im Alter von 32 Jahren wechselte er auf die Mittel- und Langstrecken, auf denen er seine größten Erfolge feierte. So errang er in den verschiedenen Seniorenklassen vier Welt- und zwölf Europameisterschafts-Titel. Darüber hinaus stehen auf seiner sportlichen Visitenkarte 30 DLV-Titel.

Während seiner erfolgreichen Laubahn hat Karl-Walter Trümper mehrere Rekorde aufgestellt. Am höchsten bewertet er dabei den Senioren-Europarekord in der Klasse M 75, den er 2014 beim Halbmarathonlauf „Rund um den Baldeneysee“ auf 1:30:06 Stunden verbesserte. Recht hoch stuft er auch seinen deutschen 10.000-Meter-Rekord in der Klasse M 70 mit 39:06,40 Minuten (2010) ein. An beiden Rekorden haben sich in der Folgezeit mehrere Senioren-Läufer die Zähne ausgebissen. Besonders stolz ist Karl-Walter Trümper auch auf seine 5.000 Meter Zeit von 14:54,6 Minuten, die er 1977 bei den Westfalenmeisterschaften in Gelsenkirchen erzielte.

100.000 Trainingskilometer bereits auf dem "Tacho"

Der frühere Sprinter bringt soviel Veranlagung für den Mittel-und Langstreckenlauf mit, dass er mit einem Minimum an Aufwand einen optimalen Erfolg erzielt. Im Gegensatz zu seinen Läufer-Kollegen, die sich oft täglich die Laufschuhe schnürten, kam er stets mit höchstens vier Trainingseinheiten pro Woche aus. Circa 100.000 Trainings-Kilometer hat Karl-Walter Trümper bisher auf seinem „Tacho“ stehen – und es werden sicherlich noch einige hinzukommen. Dass er über jede Menge Ausdauer verfügt, bewies er auch im vergangenen Jahr, als er mit seiner Enkelin Ann-Kathrin den 5.685 Meter hohen Kilimandscharo bestieg.

Der mehrfache Senioren-Welt- und Europameister hofft, dass seine Schienbein-Entzündung weiter abschwillt, denn er möchte in diesem Jahr noch an zwei 10-Kilometer-Straßenläufen teilnehmen. Im neuen Jahr möchte er bei den NRW-Senioren-Hallenmeisterschaften am 12. Januar 2020 in Düsseldorf und bei den europäischen Seniorenmeisterschaften im Straßenlauf vom 2. bis 5. April auf Madeira wieder auf Medaillenjagd gehen. Bei beiden Titelkämpfen möchte er seinen Erfolgskurs der vergangenen Jahre fortsetzen.