Orga-Team hat sich die Absage des Münster-Marathons nicht leicht gemacht

Nun ist es endgültig. Der 19. Volksbank-Münster-Marathon, der für den 20. September 2020 terminiert war, fällt in diesem Jahr der Corona-Krise zum Opfer. 2002 fand der Marathon erstmals in der Domstadt statt. Sie entwickelte sich aufgrund der vielen Bands, Künstlern und Fangruppen entlang der Strecke im Laufe der Jahre zur stimmungsvollsten Veranstaltung dieser Art in Deutschland.

Im vergangenen Jahr starteten insgesamt 9.000 Läuferinnen und Läufer bei diesem einzigartigen Laufevent. Und vorne ging wieder richtig die Post ab. So siegte bei den Männern James Barmasai (Kenia) in 2:11:40 Stunden und bei den Frauen lag Chaltu Negesa (Äthiopien) in 2:30:59 Stunden vorn.

Der Vorsitzende des Münster-Marathon e.V., Michael Brinkmann, und sein Organisations-Team haben sich die Entscheidung, die 19. Auflage des Laufes abzusagen, nicht einfach gemacht. „Das Votum ist einstimmig ausgefallen und zwar unter Berücksichtigung aller infrage kommender Alternativen“, berichtete Michael Brinkmann.

In einem Schreiben informierte das Orga-Team alle Läuferinnen und Läufer sowie alle Laufinteresseten über die wesentlichen Beweggründe, die in diesem Jahr keine andere Entscheidung zulassen. Ein Teil des Schreibens im Wortlaut:

„Bis zum Schluss haben wir uns darum bemüht, von den örtlichen Behörden, über Landesvertreter und dem DLV eine Nachricht zu erhalten, ob und wie Laufveranstaltungen nach dem 31. August 2020 realisierbar sind. Mitte Mai haben wir das Heft dann selbst in die Hand genommen und ein Konzept entwickelt, was allerdings unter den derzeitigen Corona-Bedingungen wohl nur für kleinere Veranstaltungen und Volksläufe, aber weniger für Großevents mit zehntausenden von Zuschauern realisierbar ist. Die Zuschauer sind eine nicht kalkulierbare Größe, die wir als Veranstalter nur bedingt beeinflussen können, aber trotzdem verpflichtet sind, auch hier für die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln zu sorgen.

Mit dem erlassenen Verbot von Großveranstaltungen bis Ende Oktober 2020 und dem Wissen um Vorkommnisse wie jetzt im Kreis Gütersloh und Warendorf sowie der Wahrscheinlichkeit, dass immer wieder neue Hotspots entstehen, können wir zum derzeitigen Zeitpunkt die Durchführung eines Laufs der Emotionen nicht verantworten. Unser Lauf lebt von Emotionen und den vielen Zuschauern, die für Gänsehaut-Atmosphäre entlang der Strecke sorgen. Auch vor diesem Hintergrund zum Schutz der vielen Sportler, Helfer, Zuschauer und der Bevölkerung von Münster müssen wir schweren Herzens unseren 19. Volksbank-Münster-Marathon am 20. September 2020 absagen.

Marathon darf nicht Auslöser eines neuen Hotspots sein

Würde der Marathon in diesem Jahr stattfinden, wäre er ohne Powerpoints, ohne Künstler und Bands, ohne Moderation an der Strecke, ohne Treffen im Zielbereich und möglichst ohne Zuschauer ein sehr trauriger Lauf. Das Erlebnis und die Emotionen sind doch auch das, was unseren Läuferinnen und Läufern das Durchhalten und die Motivation für den Lauf bieten – und das kann es in diesem Jahr leider nicht geben. Wir möchten als Veranstalter mit unserem Marathon nicht der Auslöser eines neuen Hotspots sein – die Gesundheit aller Betroffenen und der Bevölkerung ist das höchste Gut – daher ist die Absage 2020 leider alternativlos.

Dafür sind wir dann am 12. September 2021 mit ungebremster Motivation und vollem Elan wieder da, um mit euch den 19. Volksbank-Münster-Marathon zu erleben und hoffen, euch dann alle gesund und motiviert zu erleben – Lauflust pur in Münster! Anmeldungen für den Marathon 2021 sind ab 16. August 2020 online bereits wieder möglich (Staffel: wie immer im Dezember 2020).

Wir zählen auf möglichst viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die ihre Anmeldung aufrechterhalten und auch 2021 am Start sind. Solltet ihr allerdings eine Erstattung wünschen, freuen wir uns sehr, wenn wir einen Beitrag zur Deckung unserer nicht geringen Kosten für den ausgefallenen Marathon einbehalten dürfen. Dafür schon jetzt herzlichen Dank! Hier zählt jeder Euro!“