„Oranje“ gewinnt auch die 43. Auflage des U16-Vergleichs gegen NRW-Team

Ein top-motiviertes NRW-Team ging am Samstag im Stadion der Uni Münster am Horstmarer Landweg beim U16-Vergleich gegen die Niederlande an den Start. Die westfälische Jugendwartin und Delegationsleiterin Lara Dietz war total begeistert von ihren beiden Team-Kapitänen Timon Streit und Alyssa Tagbo, die bereits am Freitagnachmittag im SportCentrum Kaiserau die NRW-Auswahl auf ein gemeinsames Team eingeschworen hatten. Am Ende hatten die nordrhein-westfälischen Talente jedoch das Nachsehen gegen die „Oranje“.

Schmunzelnd stellte auch der Vorsitzende des Verbands-Leichtathletik-Ausschusses des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), Bernhard Bußmann, bereits bei der ersten Disziplin fest, dass „die Nachwuchs-Hammerwerfer bestimmt noch nie so viel Publikum am Hammerwurfkäfig begrüßen konnten“. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung bildeten sich auf der weitläufigen Anlage der Uni immer wieder Zuschauertrauben an den jeweiligen Anlagen, um die Athletinnen und Athleten in rot und orange anzufeuern.

Sogar eine westfälische Bestleistung ist gefallen. Über 80m Hürden konnte Mark Petruschka die 15 Jahre alte Bestleistung in der Altersklasse M14 von Christopher Jakobi von 11,13 Sekunden auf hervorragende 10,84 Sekunden drücken.

Über die 100m der W15 freuten sich Annica Deblitz, Emma Rehse und Anna-Lena Berninger über Platz zwei, drei und vier und wichtigen Punkten. Den Sieg holte sich hier allerdings die Niederländerin N'Ketia Seedo mit herausragenden 11,76 Sekunden bei zulässigen Rückenwind von 1,9 m/s. N'Ketia Seedo hat in dieser Saison allerdings auch schon den 60m-Jahrgangsrekord der 14-Jährigen von Daphne Schippers mit 7,41 Sekunden in den Niederlanden unterboten. Außergewöhnlich war auch die Kugelstoßleistung des Niederländers Sebastiaan Bonte mit 17,52m. Der Niederländer Matyas Kerekgyarto lag mit starken 16,92m als Zweitplatzierter auch noch zwei Meter vor der besten Leistung eines NRW-Athleten.

Großes Publikumsinteresse

Die Läuferinnen und Läufer genossen auch die Anfeuerungen rund um die Laufbahn. Insbesondere Tess van Randtwijk aus den Niederlanden bekam bei ihrem furiosen Auftritt über die 3.000m das Grinsen gar nicht mehr aus ihrem Gesicht. Mit 10:11,82 Minuten lief sie mit über 200 Metern Vorsprung auf ihre Konkurrentinnen über die Ziellinie. Ein viel engeres Rennen lieferten sich hingegen die 800m-Läuferinnen: Mit 2:20,35 min behielt hier Tessa Srumf aus Uerdingen die Oberhand. Ihr folgten Emma Wöhrmann und Louisa Hassel für das NRW-Team im Abstand von nicht einmal vier Zehntel. Fee Mok aus den Niederlanden überquerte als Fünftplatzierte nur 1,3 Sekunden später mit 2:21,60 min die Ziellinie.

Über die 3.000m der Jungen lief Constantin Carls am Anfang der letzten Runde an der Spitze eines dreiköpfigen Führungstrio. Doch dann ging der hochaufgeschossene Niederländer Stefan Nillesen mit langen Schritten an die Spitze des Feldes und setzte sich leicht ab. Doch Constantin Carls gab nicht auf und setzte auf der Zielgeraden noch einmal einen furiosen Endspurt drauf. Es reichte um sechs Zehntel knapp nicht zum Sieg – aber mit 9:14,33 min und 9:14,98 min erreichten beide Athleten Top- und persönliche Bestzeiten.

Die beste männliche Leistung der NRW-Mannschaft lieferte Mateusz Lewandowski vom FC Schalke 04 über die 300-Meter-Hürden ab. Er gewann diesen Lauf in starken 39,47 Sekunden und deutlichem Vorsprung vor zwei Niederländern. Als Mitglied der siegreichen 4x100-Meter-Staffel sammelte er weitere fünf Punkte für die NRW-Auswahl.

Mateusz Lewandowski und Tessa Srumf geehrt

Trotz zahlreicher hervorragender Leistungen des NRW-Nachwuchses ging am Ende die Wertung mit 138:183 Punkten wieder deutlich an die Niederländische C-Junioren-Nationalmannschaft. Delegationsleiterin Lara Dietz nahm zusammen mit ihren Team-Kapitänen die Siegerehrung der besten männlichen und weiblichen Leistungen vor: Sebastiaan Bonte und Mateusz Lewandowski wurden von ihren Auswahltrainern für die besten männlichen Darbietungen ausgewählt. In der weiblichen Jugend wurden Tess van Randwijk und Tessa Srumf mit Pokalen ausgezeichnet.

Als abschließenden Höhepunkt überreichte Lara Dietz dem Niederländischen Teamkapitän Hugo Jansen einen großen Siegerpokal, den er sofort stolz in die Höhe streckte und sich von seiner Mannschaft feiern ließ. In allen Disziplinen gab es „Shake-Hands“ für die eigenen Teammitglieder und der Konkurrenz aus dem Nachbarland. Alle Athletinnen und Athleten außerhalb ihrer Wettkämpfe feuerten ihre Teams in den anderen Disziplinen bis zum Schluss lautstark an. Auch beim abschließenden gemeinsamen Barbecue gab es noch viele Gespräche untereinander.