NRW-Mehrkampf-Titel gehen in Lage an Jannis Wolff und Saskia Lutschak

Bereits der Auftakt war vielversprechend: Jannis Wolff (Aachener TG) erzielte bei den NRW-Mehrkampfmeisterschaften im ostwestfälischen Lage im Zehnkampf der Männer mit 11,05 Sekunden über 100 Meter und 6,92 m im Weitsprung jeweils die besten Tagesleistungen.

Damit schuf der 20-jährige Aachener die Grundlage für seinen Titelgewinn mit 7.112 Punkten vor dem kampfstarken André Düsterhöft (LG Kreis Gütersloh, 6.930 P.) und dem sichtlich zufriedenen Jannik Otto (LG Kindelsberg Kreuztal, 6.777 P.).

„Nach dem ersten Wettkampftag hatte ich mir ausgerechnet, eventuell 7.300 Punkte erzielen zu können. Leider hatte ich einen Komplettausfall im Stabhochsprung, in dem ich statt der angepeilten 4,80 Meter lediglich vier Meter schaffte. Daher kann ich sicherlich noch mehr, als meine 7.112 Punkte aussagen“, erklärte der Psychologie-Student, der 2017 noch der Jugendklasse angehörte. Der Zweitplatzierte André Düsterhoff gefiel vor allem mit seinen Leistungen im Hochsprung (2,03 m) und im abschließenden 1.500 mLauf (4:37,95 Min.). Jannik Otto, der seinen letzten Zehnkampf 2016 bestritten hatte, erfreute vor allem im Speerwerfen mit 67,62 m.  

Im Siebenkampf der Frauen erzielte Saskia Lutschak (LG Lemgo) 5.222 Punkte und übertraf damit ihre fünf Jahre alte Bestleistung um neun Zähler. Gefreut hat sich die 22-jährige Lemgoerin, die nach dem Weitsprung in Führung ging, vor allem über ihre Speerwurfleistung von 44,12 m. „Insgesamt bin ich aber nicht meinen Einzelleistungen allerdings nicht zufrieden. So bin ich im Weitsprung fast 50 Zentimeter unter meiner persönlichen Bestweite geblieben. Ich habe  auf jeden Fall noch  Verbesserungspotential“, befand die angehende Lehrerin mit den Fächern Sport und Englisch.

Im Zehnkampf der Klasse M 20 erzielte Malik Diakite (LG Lippe-Süd) in acht Disziplinen neue persönliche Bestleistungen. Dies schlug sich auch in der Endabrechnung positiv nieder. Für den glänzend aufgelegten Schützling von Marco Müllers addierte man 7.046 Punkte und damit 600 Zähler mehr als zuletzt bei der Mehrkampfveranstaltung Mitte Mai in Blomberg. „Das war natürlich für mich der Hammer“, strahlte  der 18-jährige Nachwuchs-Zehnkämpfer, der sich erst in seinem ersten U20-Jahr befindet.

Justin Junker (TV Wattenscheid) musste am 2. Juni den Zehnkampf in Bernhausen wegen Rückenbeschwerden abbrechen. In Lage stand der 17-jährige Wattenscheider die zehn Übungen problemlos durch und setzte sich in der Klasse U 18 mit 6.439 Punkten souverän vor Aaron Thieß (LC Solbad Ravensberg, 5.978 P.) durch. Am meisten freute er sich über seine Resultate über 100 Meter (11,23 Sek.) und im Speerwerfen (47,50 m), wo er jeweils persönliche Bestleistungen aufstellte.

Im Neunkampf der Klasse M 15 steigerte sich Till Marburger (LG Kindelsberg Kreuztal) von 4.903 auf starke 5.076 Punkte und gewann damit souverän den Titel vor Gerrit Justin Gröne (LG Lippe-Süd, 4.733 P.). Der 14-Jährige, der noch turnt und Fußball spielt, hatte seine Schokoladendisziplinen im Kugelstoßen (13,00 m), Diskuswerfen (40,00 m) und im Weitsprung (5,88 m).

Bei den 14-Jährigen erzielte im Neunkampf Nino Zirkel (LG Remscheid) in sieben Disziplinen persönliche Bestleistungen, sodass der nur 1,63 m große Mehrkämpfer bei der Endabrechnung mit auszeichneten 4.714 Punkten (bisher 4.517 P.) knapp vor Dennis Klaus (LAG Siegen, 4.704 P.) lag. Nino erfreute vor allem im Speerwerfen mit 44,15 m und im Stabhochsprung mit 3,40 m.

Im Siebenkampf der weiblichen Jugend U20 überzeugte Lea Halmans (SV Sonsbeck) mit ihrem sicheren Titelgewinn (5.017 P.) vor Sonja Martens (LT DSHS Köln, 4.832 P.) und Katrin Beutel (LAV Bayer Uerdingen, 4.741 P.). Die 19-jährige Sonsbeckerin, die in allen Disziplinen durchweg gute  Leistungen zeigte, war gerade von einem einjährigen USA-Aufenthalt in Reno (US-Bundesstaat Nevada) zurückgekehrt.

Doppelerfolg für den TV Wattenscheid

Im Siebenkampf der weiblichen Jugend U 18 gab es einen Doppelerfolg für den Mehrkampf-Nachwuchs des TV Wattenscheid, der von der früheren Siebenkampf-Weltmeisterin Sabine Braun betreut wird. Joyce Oguama steigerte als überlegene Siegerin ihre persönliche Bestleistung von 4.524 auf ausgezeichnete 4.758 Punkte und setzte sich damit recht deutlich vor ihrer Teamkollegin Shanice Meister (4.631 P.) und der Leverkusenerin Carlotta Dünger (4.361 P.) durch. „Ich habe heute schon mit dem Titelgewinn gerechnet. Gefreut habe ich mich vor allem über meine 5,06 m im Weitsprung und meine 13,43 m im Kugelstoßen“, erklärte Joyce Oguama, die 2017 in der Klasse U 18 mit der 4 x 100-Meter-Staffel des TV Wattenscheid deutsche Meisterin wurde.

Im Siebenkampf der Klasse W 15 schraubte Alyssa Tagbo (OSC Rheinhausen), die bereits im Alter von sechs Jahren mit der Leichtathletik begann, ihre persönliche Bestleistung um 15 Zähler auf hervorragende 3.991 Punkte und verwies damit Josefa Schepp (TSG Dülmen, 3.733 P.) und Madleen Malecki (TV Wattenscheid, 3.671 P.) auf die nachfolgenden Ränge. Alyssa Tagbo glänzte vor allem im abschließenden 800-Meter-Lauf, in dem sie ihre persönliche Bestzeit um neun Sekunden auf starke 2:29,31 Minuten verbesserte.

In der Alterskategorie W 14 ging der Siebenkampf-Titel an Alexandra Reimchen (TV Wattenscheid), die bei der Endabrechnung mit 3.485 Punkten nur zwei Zähler vor Anna-Lena Berning (TuS Xanten, 3.483 P.) und Aaliyah-Laetita Mbenda (TV Wattenscheid, 3.460 P.) lag. Die Entscheidung zugunsten der 14-jährigen Wattenscheiderin, die im Hochsprung mit 1,59 m (bisher 1,58 m) eine neue persönliche Bestleistung verbuchen konnte, fiel erst im abschließenden 800-Meter-Lauf.

FLVW-Jugendwart Wolfgang Rummeld freute sich zum Abschluss über die gelungenen Titelkämpfe und lobte vor allem die gute Zusammenarbeit mit der LG Lage-Detmold/Bad Salzuflen mit Helmut Stock an der Spitze.