Neue Halle in Dortmund beflügelt Athleten zu hervorragenden Leistungen

Die Nachwuchs-Athletinnen und -Athleten konnten die optimalen Bedingungen in der renovierten Helmut-Körnig-Halle in Dortmund zu einigen erfreulichen Leistungen nutzen. So verbesserte sich Anna Gräfin Keyseringk (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) am Samstag bei den NRW-Hallenmeisterschaften der U20/18 im Dreisprung der Klasse U18 von 12,22 m auf hervorragende 12,66 m und dominierte damit in diesem Wettbewerb vor Julia Holzmann (Turnverein Ratingen / 11,53 m) und Edda Koch (TV Wattenscheid / 11,37 m).

Die 16-Jährige fand erst vor einem halben Jahr Gefallen am Dreisprung und verblüffte bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm als Vizemeisterin mit 12,18 m. „Mit meiner heutigen Leistung bin ich mehr als zufrieden, denn ich habe bei keinem Versuch den Balken richtig getroffen", berichtete sprungstarke Nachwuchsathletin, die trotz ihrer erfreulichen Entwicklung im Dreisprung dem Siebenkampf weiter treu bleiben möchte.

Im 60-Meter-Sprint der Klasse U20 gefiel Lilly Kaden (FC Schalke 04) mit ihrem souveränen Erfolg in respektablen 7,56 Sekunden vor Fabienne Fliedner (TV Wattenscheid) und Cynthia Kwofie (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen, beide 7,64 Sek.). Die Journalistik-Studentin, die 2019 noch für den VfL Winterbach startete, verfehlte bei ihrer überzeugenden Vorstellung ihre persönliche Hallenbestzeit lediglich um zwei Hundertstelsekunden. „Mit dem Rennen war ich lauftechnisch sehr zufrieden", befand die Wahl-Gelsenkirchenerin, die von Schalkes Coach Timo Krampen betreut wird.

Neue Coach, neue Bestzeit

Schneller als die U20-Sprinter war bei der männlichen Jugend der 16-jährige Lennart Hartenberg (TV Wattenscheid), der sich über 60 Meter in seiner Altersklasse um vier Hundertstelsekunden auf ausgezeichnete 6,85 Sekunden verbesserte und damit Chidiera Onuoha (THC Brühl / 6,92 Sek.) und Rodi Amin Issa (USC Bochum / 7,19 Sek.) keine Chance ließ.

„Das gute Training bei meinem neuen Coach Frank Bartschat scheint sich bei mir bereits auszuzahlen", freute sich der hoffnungsvolle Nachwuchssprinter. Eine Woche zuvor lieferte er sich noch bei den „Westfälischen“ ein spannendes Duell mit Emil Bekker (LG Olympia Dortmund), dem er bei Zeitgleichheit von 7,89 Sekunden hauchdünn den Vortritt lassen. Bekker war bei den NRW-Titelkämpfen nicht am Start, weil ihn sein Trainer Thomas Czarnetzki zu solch einem frühen Zeitpunkt nicht in zu viele harte Rennen schicken wollte.

Im 60-Meter-Sprint der Klasse U20 lag Ricardo Mercedes (ASV Köln) in 6,99 Sekunden knapp vor Minoue Gregory (TV Angermund / 7,00 Sek.), der sich dafür jedoch im Hochsprung mit 1,99 m und im 60-Meter-Hürdensprint in 8,08 Sekunden schadlos hielt.

Auch wenn keine neue persönliche Bestzeit für sie heraussprang, zeigte sich Annica Deblitz (Ski-Club Olpe) mit ihrem sicheren 60-Meter-Erfolg in 7,79 Sekunden hochzufrieden. „Wichtig war für mich vor allem, dass mein heutiger Lauf in allen Belangen gut war, sodass ich mich momentan auf dem richtigen Weg befinde", erklärte die neue NRW-Meisterin.

Anna Malia Hense wieder fit

Nach ihrem souveränen 400-Meter-Erfolg in 56,90 Sekunden in der Klasse U18 atmete Anna Malia Hense (LG Olympia Dortmund) erleichtert auf, denn abgesehen von der Hallensaison trat sie 2019 wegen eines Sehnenrisses im Oberschenkel wettkampfmäßig nicht in Erscheinung. „Seit Herbst vergangenen Jahres trainiere ich wieder und ich habe keine Beschwerden mehr", untetsrich die westfälische 300-Meter-Hallenmeisterin von 2019, die in Dortmund ihr 400-Meter-Debüt gab.

Im 400-Meter-Lauf der weiblichen Jugend U20 überzeugte ihre Teamkollegin Brenda Catarina-Byll (LG Olympia Dortmund) als sichere Siegerin in 56,57 Sekunden vor Anastasia Vogel (TV Wattenscheid / 57,83 Sek.) und Jenny Otterbach (LG Kindelsberg Kreuztal / 59,53 Sek.). Die Athletin von Thomas Kremer hatte eine Woche zuvor bei den "Westfälischen" bereits über Zwei-Runden-Distanz den Titel in 56,40 Sekunden gewonnen.

Pech hatte Mateusz Lewandowski (FC Schalke 04), der im 400-Meter-Lauf der männlichen Jugend U18 aufgrund fehlender Erfahrungen zu früh in die Innenbahn einscherte und daher disqualifiziert wurde. Inoffiziell wurde für den 400-Meter-Debütanten eine Zeit deutlich unter 49 Sekunden gestoppt. Da darf man gespannt auf seinen nächsten Versuch über diese Distanz sein.

Mit einem starken Finish entschied Verena Meisl (LG Olympia Dortmund), die sich anfangs ein wenig zurückgehalten hatte, das 1.500-Meter-Finale der Klasse U20 in 4:36,94 Minuten vor Lea Kruse (TV Wattenscheid / 4:37,31 Min.) für sich.

Hoch hinaus

Im Stabhochsprung schwang sich der außerhalb der Wertung springende Luke Zenker (Bayer Leverkusen) erstmalig über fünf Meter (bisher 4,80 m). Der 16-Jährige bekam allerdings nicht den Titel zugesprochen, weil er sich in die Klasse M 20 hat hochschreiben lassen, obwohl er für den U18-Wettbewerb gemeldet war. „Ich habe das bewusst gemacht, weil ich mich im direkten Vergleich mit meinem Trainingskameraden Finn Jakob Torbohm messen wollte. Dass ich heute so hoch gesprungen bin, überrascht mich, denn ich konnte krankheitsbedingt eine Woche nicht trainieren", erklärte der neue Fünf-Meter-Springer.

Der Titel in der Klasse U20 ging an Joshua Fadire (LG Bünde-Löhne), der mit der Höhe von 4,90 m nicht zufrieden war. „Heute war nicht mein bester Tag", stellte der deutsche Jugendmeister von 2019 hinterher selbstkritisch fest. Groß war die Freude dagegen die Freude bei Till Marburger (LG Olympia Dortmund), der sich im Stabhochsprung der Klasse U18 auf ausgezeichnete 4,65 m verbesserte. Der Schützling von Finn Atzbacher sprang in Dortmund erstmalig mit einem 4,90-Meter-langen Stab und kam damit bestens zurecht. Der frühere Fußball-Spieler wohnt in Diefenbach im Siegerland und kommt zweimal in der Woche nach Dortmund. Den Rest absolviert er unter der Anleitung seines Vaters in Diefenbach.

Schnelle Zeiten über 1.500 Meter

Leni Otte (TV Wattenscheid) war für den 60-Meter-Sprint und den 60-Meter-Hürdenlauf gemeldet. Sie beschränkte sich auf die Hürden und kam dort in der neuen persönlichen Bestzeit von 8,97 Sekunden souverän zu Titelehren.

In einem 1.500-Meter-Einlagelauf glänzten die Schützlinge von Dortmunds Coach Pierre Ayadi – Mohamed Mohumed (3:40,01 Min.), Elias Schreml (3:43,21 Min.) und Maximilian Feist (3:43,49 Min.) – mit neuen persönlichen Bestzeiten. Dazwischen schob sich noch der Düsseldorfer Maximilian Thorwirth mit 3:40,09 Minuten. Steffen Baxheinrich hatte als Tempomacher für die entsprechende Pace gesorgt. Im 1.500-Meter-Lauf der Frauen lief Siegerin Patricia de Graat (LG Olympia Dortmund) eine ihrer schnellsten Zeiten über diese Distanz.