Maurice Huke und Alexander Kosenkow gewinnen westfälische Sprinttitel

Die Sprinter des TV Wattenscheid haben bei den westfälischen Hallenmeisterschaften in Dortmund dominiert. Über 60 m setzte sich Maurice Huke in erfreulichen 6,79 Sekunden vor Philipp Menn (6,88 Sek.) und Luis Vieweg (beide LG Kindelsberg/Kreuztal / 6,90 Sek.) durch.

„Für den Auftakt bin ich mit dieser Leistung sehr zufrieden, denn ich konnte heute endlich einmal  meine guten Trainingswerte auch im Wettkampf abrufen. Wichtig ist, dass ich jetzt erst einmal wieder Wettkampfroutine bekomme", erklärte der 25-jährige Wattenscheider, der noch einen zweiten Titel in der 4 x 200-Meter-Staffel gewann. Ursprünglich wollte Huke, der in der zweiten Jahreshälfte 2018 mit einer Schleimbeutelentzündung in der rechten Kniekehle zu kämpfen hatte, auch noch über 200 Meter seine Titelchance wahrnehmen, doch er verzichtete auf eine Teilnahme, da er am Freitag in Erfurt über 60 m und 200 m startet und sich auch beim Indoor-Meeting am kommenden Sonntag in Dortmund mit einer guten Leistung präsentieren möchte. „Allerdings", so der deutsche Hallen-Vizemeister über 200 m, „nehme ich mir in Zukunft keine bestimmte Zeit mehr vor. Das macht mich freier im Kopf.“

Da er momentan seinen Anlauf umstellt, verzichtete Philipp Menn auf seine Titelchance im Weitsprung. Mit seiner 60 m-Zeit von 6,88 Sekunden zeigte er sich sehr zufrieden, denn sie ist eine gute Zubringerleistung für seine Spezialdisziplin.

Über 200 m verblüffte der bereits 41-jährige Alexander Kosenkow als sicherer Sieger in 21,90 Sekunden. Der mehrfache Deutsche Sprintmeister, der seit 1995 Leistungssport treibt, möchte sich bei den Paralympics in Tokio als Guide für eine blinde Sprinterin engagieren. „Ich befinde mich zwar immer noch im Training, aber ich betreibe den Sport nicht mehr so konsequent wie früher. So lange es mir Spaß bereitet, mache ich auf jeden Fall noch weiter. Ein bestimmtes Ziel nehme ich mir aber nicht mehr vor", betonte der unverwüstliche Sprint-Oldie.

Neele Schuten mit zwei Titeln und drei Bestleistungen

Neele Schuten (TV Gladbeck), die in diesem Jahr endgültig ins Mehrkampflager wechseln wird, präsentierte sich bei den Frauen in einer hervorragenden Form und dominierte mit neuen persönlichen Bestzeiten über 60 Meter-Hürden in 8,47 Sekunden (bisher 8,61 Sek.) und über 200 m in 24,23 Sekunden (bisher 24,31 Sek.).  Darüber hinaus verbesserte sie sich als Vierte im Kugelstoßen von 11,96 m auf 12,12 m.

„Damit bin ich gut gerüstet für die Deutschen Hallen-Mehrkampfmeisterschaften am kommenden Wochenende in Halle. Ich habe mein Herz für den Mehrkampf entdeckt, weil er nicht nur im Wettkampf, sondern auch im Training wesentlich abwechslungsreicher ist", erklärte die deutsche U20-Meisterin über 100 Meter-Hürden. Ihr Trainer Heiner Preute stellte seiner Athletin Bestnoten aus: „Neele hat heute durch die Bank drei persönliche Bestleistungen abgeliefert. Da kann sie voller Optimismus nach Halle fahren.“

Im 60 Meter-Sprint der Frauen siegte die für den LAZ Zweibrücken startende Sina Mayer, die ihre diesjährige Hallenbestzeit um zwei Hundertstelsekunden auf 7,47 Sekunden verbesserte. "Für mich bildete dieser Lauf eine gute Generalprobe für das Indoor-Meeting in Dortmund, denn ich bin zum ersten Mal in der Körnig-Halle gelaufen", sagte die U23-Staffel-Europameisterin von Tallin.

Schnellste westfälische Sprinterin war Chantal Butzek (LC Paderborn), die sich nach langer Verletzungspause mit 7,53 Sekunden zurückmeldete. Wegen zweier Sehnenanrisse und eines Knochenödems hat die 21-jährige Paderbornerin 2018 drei Monate lang pausieren müssen. „Mein Ziel ist es, in dieser Hallensaison dort wieder hinzukommen, wo ich 2017, als ich 7,25 Sekunden erzielte, aufgehört habe", sagte die frühere mehrfache Deutsche Jugendmeisterin.

Im Hochsprung gefiel Christina Honsel (LG Olympia Dortmund), die ihren Anlauf verändert hatte, als Siegerin mit 1,80 m. „Ich tripple zu Beginn nicht mehr, sondern laufe sofort an. Dadurch bin vor der Latte deutlich schneller", sagte die frühere deutsche Jugendmeisterin, die sich beim Hochsprung-Meeting am 6. Januar in Clarholz nach langer Verletzungspause  auf 1,82 m verbessert hat.

Im 800 Meter-Lauf der Frauen machten die Jugendlichen Lea Kruse (FC Schalke 04 / 2:12,65 Min.), die den Lauf von der Spitze gestaltete, und die Neu-Dortmunderin Verena Meisel (2:14,17 Min.) den Titel unter sich aus. Die beiden hatten sich schon bei früheren deutschen Meisterschaften mehrfach duelliert. Im Stabhochsprung freute sich sich Tina Rother (LG Lippe-Süd) über ihren Titelgewinn mit 3,90 m. Im Weitsprung steigerte sich Jovanna Klaczynski (TV Wattenscheid) als neue Titelträgerin im letzten Durchgang auf 6,12 m und begleitete diese Verbesserung mit einem lauten Jubelschrei.

Pia Northoff souveräne Siegerin im Kugelstoßen

Bei den gleichzeitig durchgeführten westfälischen U18-Meisterschaften beeindruckte vor allem Pia Northoff (TV Wattenscheid), die als überlegene Siegerin im Kugelstoßen mit ausgezeichneten 15,37 m gleich 90 Zentimeter über ihrer persönlichen Bestleistung blieb. Die Jugend-Olympiateilnehmerin stieß bei ihrer überzeugenden Vorstellung 2,21 m weiter als die zweiplatzierte Letizia Marsico (TV Wattenscheid). Im Stabhochsprung verbesserte sich Maybrit Sommer (LG Lippe-Süd) als neue Titelträgerin um einen Zentimeter auf erfreuliche 3,56 m. Hoch einzustufen sind auch die 7,76 Sekunden von 60 m-Siegerin Elayna Krisch. Die 16-jährige Dortmunderin hatte zuvor eine persönliche Bestzeit von 7,82 Sekunden.

Bei den Jungen der Klasse U18 gefiel vor allem Jonas Wolf (LG Olympia Dortmund), der im Stabhochsprung den Titel mit respektablen 4,20 m vor Till Marburger (LG Kindelsberg-Kreuztal / 4,10 m) gewann. Der junge Dortmunder, der am Neujahrstag seinen 17. Geburtstag feierte, gewann vor heimischer Kulisse noch einen zweiten Westfalen-Titel. Er gehörte der 4 x 200-Meter-Staffel der LG Olympia Dortmund an, die in 1:35,92 Minuten deutlich vor der LG Kindelsberg Kreuztal (1:37,01 Min.) lag.