Lorenz Niedrig will Fußball und Leichtathletik koordinieren

Zu einer 4x400-Meter-Staffel gehören nun einmal vier Langsprinter. Aber was macht ein Trainer wie Thomas Kremer, wenn ihm der vierte Läufer für die Realisierung seiner ehrgeizigen Pläne fehlt? Er sucht, aber schnelle 400-Meter-Sprinter sind rar.

Aber schon im Sommer dieses Jahres wurde er fündig. Lorenz Niedrig, der bereits 21,8 Sekunden über 200 und 47,7 Sek. über 400 Meter gerannt war und bei der U20-WM 2017 im italienischen Grosseto zur deutschen Staffel zählte, kam von der SpVgg Erkenschwick zur LG Olympia Dortmund und gab bei den deutschen U23-Meisterschaften in Wetzlar sein Debüt im LGO-Dress. Ein Problem jedoch gab es: Der Lehramts-Student in Sport und Geschichte war auch als Fußballer erfolgreich. Und das ließ sich nicht immer mit der Leichtathletik vereinbaren. Der 20-Jährige verfügte über einen so explosiven Antritt, dass seine Gegenspieler meist nur seine Hacken sahen. „Der Usain Bolt der Westfalenliga“ wurde er genannt. Da fiel es schwer, zu den Leichtathleten zu wechseln.

Vater Andreas Niedrig ist ein bekannter Triathlet

Aber so ganz wollte Lorenz, dessen Vater Andreas ein bekannter Triathlet ist, vom Langsprint nicht lassen. Nach einem langen Gespräch mit Thomas Kremer fand das Duo einen Kompromiss und Wege, künftig Fußball und Leichtathletik unter einen Hut zu bringen. „Ich werde dreimal in der Woche auf dem Fußballplatz stehen und mich weitere dreimal dem Sprint widmen. Das lässt sich ganz gut vereinbaren, vor allem, da die Höhepunkte der Leichtathletik in die Fußball-Sommerpause fallen", beschreibt er seine leichtathletische Zukunft. „Es macht unheimlich viel Spaß mit den LGOern zu trainieren, vor allem da ich mich richtig anstrengen muss, um mit Manuel Sanders, Torben Junker und Henrik Krause mithalten zu können.“

Das Quartett hat ehrgeizige Pläne und Thomas Kremer sagt: „Wenn alle gesund bleiben, können wir bei den deutschen Meisterschaften eine gute Rolle spielen.“ Dazu kommt, dass inzwischen bei Sebastian Fiene mehrere talentierte Junioren trainieren, sodass die LGO-Langsprinter nun über eine erfreuliche Leistungsdichte verfügen.