LG Olympia Dortmund ehrt erfolgreiche EM-Teilnehmer von Tallinn

Das war ein optimales Timing. Kurz vor dem Abflug von Mohamed Mohumed zu den Olympischen Spielen in Tokio gelang es den Verantwortlichen der LG Olympia Dortmund, die erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den U23- und U20- Europameisterschaften in Tallinn noch zu einer Ehrung in die schmucke LGO-Geschäftsstelle auf der neuen Leichtathletik-Anlage in Dortmund-Hacheney einzuladen.

„Wenn man sich wie ich den Live-Stream von Tallinn angeschaut und die großartigen Erfolge unserer Athletinnen und Athleten gesehen hat, dann können wir ohne Übertreibung feststellen, dass wir alles richtig gemacht haben. Die Möglichkeiten, die uns geboten wurden, sind optimal genutzt worden. Meine große Anerkennung und mein Dank gilt auch unseren Trainern, die mit ihrem unermüdlichen Engagement mit zu den fünf Medaillen, von denen vier in Gold glänzen, beigetragen haben", erklärte Michael Adel bei seiner Laudatio. Der LGO-Präsident lobte anlässlich der Ehrung auch die vorbildliche Unterstützung durch die Stadt Dortmund, die den Dortmunder Leichtathleten mit der Helmut-Körnig-Halle, dem Stadion Rote Erde und der neuen Anlage in Hacheney erstklassige Trainings- und Wettkampfbedingungen zur Verfügung stellt.

Davon profitiert vor allem auch Neuzugang Lilly Kaden, die zum Jahresbeginn vom FC Schalke 04 zur LG Olympia Dortmund wechselte. Die 19-Jährige sicherte sich in Tallinn nach einem traumhaften Lauf in 11,36 Sekunden souverän die Goldmedaille vor ihren vorher höher eingestuften Konkurrentinnen Rani Rosius (Belgien; 11,43 Sek.) und Kristal Awuah (Großbritannien; 11,44 Sek.) und gehörte der 4 x 100-Meter-Staffel an, die mit dem neuen Meisterschaftsrekord von 43,05 Sekunden den Titel gewann. „Ich hatte mir in Tallinn die Finalteilnahme vorgenommen. Dass bei mir etwas mehr drin war, habe ich jedoch gespürt, als ich im Halbfinale mit 11,28 Sekunden persönliche Bestzeit lief", berichtete die neue U23-Doppel-Europameisterin. Und sie fügte hinzu: „Der Titel mit der Staffel bedeutet mir mindestens genauso viel wie der im Einzel. Er war zwar nicht so überraschend, aber dafür eine großartige Teamleistung.“

Ein konkretes Ziel verfolgt Lilly Kaden in diesem Jahr nicht mehr. „Ich werde aber auf jeden Fall weiter trainieren, denn nach den Olympischen Spielen wird es sicherlich noch einige interessante Meetings geben, aber dafür muss ich erst einmal eingeladen werden. An meiner Fitness soll es dann nicht scheitern", betonte Lilly Kaden. LGO-Präsident Michael Adel überreichte ihr ein großes eingerahmtes Foto von ihrem jüngsten Erfolg als Erinnerungsgeschenk.

Mohamed Mohumed freut sich "riesig" auf die Olympischen Spiele

Solch ein Foto erhielt auch Mohamed Mohumed, der in Tallinn über 5.000 Meter so überlegen war, dass er schon vor dem Ziel ausgiebig jubeln konnte. In 13:38,69 Minuten ließ er dem Spanier Aarón Las Heras (13:43,14 Min.) und dem Isländer Magusson Baldvin (13:45,00 Min.) im Finish nicht die Spur einer Chance.

Für den Schützling geht nun mit seiner Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio ein Traum in Erfüllung. „Ich freue mich riesig auf die Spiele, denn ich bin bestens darauf vorbereitet. Respekt habe ich lediglich vor den dortigen Bedingungen. Mit der Zeitumstellung und den voraussichtlich hohen Temperaturen werde ich gut klar kommen. Anders sieht es mit der hohen Luftfeuchtigkeit von teilweise 100 Prozent aus. Die wird mir wahrscheinlich ganz schön zu schaffen machen, aber nicht nur mir", mutmaßt der 21-jährige Dortmunder.

In der 4 x 400-Meter-Staffel übernahm Anna Malia Hense bei der U20-EM - auf Position drei laufend - als Fünfte den Staffelstab und rollte das Feld von hinten auf. Schlussläuferin Maja Schorr (SV GO! Saar 05) machte dann mit einem energischen Lauf den Triumph für das DLV-Team in 3:38,55 Minuten perfekt. Ob bei den U20-Welt-Meisterschaften in Nairobi (Kenia) das DLV-Quartett wieder auf Medaillenjagd gehen wird, ist äußerst fraglich, da der DLV wegen der wieder steigenden Coronazahlen wahrscheinlich keine Mannschaft zu diesen Titelkämpfen entsenden wird.

Die 17-jährige Anna Malia Hense kann damit leben, denn sie hat genauso die Zukunft noch vor sich wie der gleichaltrige Yassin Mohumed, der es in Tallinn recht spannend machte, über weite Strecken des Rennens am Ende des Feldes herumbummelte und erst zum Schluss den Turbo einschaltete. Trotz dieser Renntaktik beendete Yassin Mohumed noch als Zweiter in 8:18,36 Minuten das Rennen und brachte damit wie sein großer Bruder Mohamed eine Medaille aus Tallinn mit nach Hause. „Meine Taktik war abgesprochen. Daher bin ich ruhig geblieben und mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, sagte Yassin. Schneller als er war nur der Ire Nicholas Griggs unterwegs, der sich den Sieg in 8:17,18 Minuten schnappte.

Mit der Bilanz von fünf EM-Medaillen ist die LG Olympia Dortmund im Nachwuchsbereich momentan der erfolgreichste Verein im DLV. Darauf lässt sich auch für die kommenden Jahre aufbauen.