Leichtathletik-Experte Ulrich Werner begeht seinen 80. Geburtstag

Ulrich Werner, der heute (13. September) seinen 80. Geburtstag feiert, interessierte sich immer für die Geschichte hinter der Geschichte. Daher hat der Geburtstagsjubilar, der 1962 bei der Westfälischen Rundschau seine journalistische Laufbahn begann, immer mit den Sportlerinnen und Sportler geredet oder abends mit ihnen Skat gespielt wie mit Jung-Siegfried Uwe Beyer, als dieser 1971 in Helsinki Europameister im Hammerwerfen wurde.

„Diese Gespräche waren die beste Voraussetzung für eine gute Geschichte", betont Ulrich Werner, der durch seine nette und einfühlsame Art schnell den Zugang zu den Top-Athletinnen und –Athleten gewann. Teilweise war er auch nur durch seine Hartnäckigkeit erfolgreich. So bei dem Gespräch mit dem legendären Bundestrainer Sepp Herberger, den er nach mehreren abgelehnten Interview-Wünschen weich klopfen konnte. Nach Herbergers Tod hatte er sogar noch Kontakte zu seiner Frau Eva Herberger.

Ulrich Werner saß bei Veranstaltungen nicht stundenlang auf der Pressetribüne. Er hielt sich vielmehr auf dem Einlaufplatz oder in der Mixed Zone auf, um die sportlichen Leistungen zu personalisieren, das Interessante vom Alltäglichen zu trennen und unter die Oberfläche zu schauen. Beim Lesen seiner Berichte und Porträts hatte man das Gefühl, bei einer Veranstaltung live dabei zu sein oder eine von ihm porträtierte Person für eine Weile begleiten zu dürfen.

Der Vollblut-Journalist, der seine ersten größeren journalistischen Einsätze 1966 bei den DLV-Titelkämpfen in Hannover und bei den Europameisterschaften in Budapest hatte, berichtete von neun Olympischen Spielen und 15 Weltmeisterschaften. Legendär sind dabei seine Tagebücher, mit denen er versuchte, durch eine Mischung aus Information und Entertainment seine Leser zu fesseln. Im Laufe der Jahre entwickelten sich die Tagebücher zu einem Markenzeichen der WR.

Seine Schwerpunkte bildeten Leichtathletik und Reitsport

Ulrich Werner, der zusammen mit Gustav Schwenk, Heinz Vogel, Michael Gernandt und Steffen Haffner zur ersten Garde der Leichtathletik-Journalisten zählte, hat während seiner langjährigen Berufslaufbahn über nahezu alle Sportarten geschrieben. Schwerpunkte bildeten bei ihm jedoch die Leichtathletik und der Reitsport. 2004 ging nach vierzigjähriger Tätigkeit für die Westfälische-Rundschau in den wohlverdienten Ruhestand

Den Zugang zur Leichtathletik fand Ulrich Werner über seinen Vater Fritz Werner, der Mitbegründer des OSV Hörde war. Dieser Verein, dem der Geburtagsjubilar bereits seit 70 Jahren angehört, zählte in den 50iger und 60iger Jahren zu den besten Klubs in Deutschland.

Das Interesse an der Leichtathletik ist bei Ulrich Werner weiter groß. So weilte er in diesem Jahr beim PSD-Indoor-Meeting unter den Zuschauern und freut sich jetzt schon auf zukünftige Veranstaltungen dieser Art in der neuen Helmut-Körnig-Halle. Fit hält sich der vitale Ruheständler mit langen Spaziergängen und Schwimmen. Dabei lernt er trotz seiner langjährigen journalistischen Tätigkeit immer wieder neue Facetten des Sports kennen.