Leichtathleten trauern um den früheren Paderborner Josef Vahle

Josef „Jupp“ Vahle ist tot. Der frühere DLV-Kampfrichterwart verstarb in der vergangenen Woche im Alter von 85 Jahren in seinem langjährigen Wohnort Mainz. Der gebürtige Paderborner war zunächst Langstreckler und erreichte 1961 im Trikot des Osterlauf-Veranstalters Grün-Weiß Paderborn seine Marathon-Bestzeit.

1947 war er bei der Premiere von Deutschlands ältester Straßenlauf-Veranstaltung dabei. Die exakte Teilnehmerzahl des ersten Paderborner Osterlaufs ist nicht bekannt. An diesem 20. April 1947 lag die Stadt knapp zwei Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs noch weitgehend in Trümmern. Vieles musste improvisiert werden. Manches ging in den Turbulenzen bis zur Republik-Gründung verloren. Die Siegerliste der Premierenveranstaltung aber ist weitgehend vollständig. Auf der findet sich auch der Name Josef Vahle. Der damals 15 Jahre alte Paderborner gewann die Jugendklasse.

Beruflich nach Mainz gewechselt

Nach seinem berufsbedingten Wechsel nach Mainz engagierte sich Jupp Vahle im LV Rheinhessen, dessen Präsidium er 20 Jahre lang angehörte. Durch sein Engagement und Fachwissen erwarb er sich bald auch im DLV Verdienste und wurde 1989 als Kampfrichterwart in den DLV-Bundesausschuss Wettkampforganisation berufen. Neben der Leitung des Kampfgerichts bei vielen internationalen und unzähligen Deutschen Meisterschaften setzte er sich besonders für die Kampfrichter-Aus- und -Fortbildung ein und schuf die Grundlagen für die Streckenvermessung von Straßenwettbewerben. Mit seiner reichen Erfahrung, seinem Engagement, das weit über das normale Maß hinausging und seiner humorvollen, ausgeglichenen und sympathischen Art erwarb sich Jupp Vahle im DLV höchste Anerkennung.