Klarer Erfolg für "Oranje" beim Jugend-Ländervergleich in Münster

Alles andere wäre eine Überraschung gewesen: Beim Ländervergleich Nordrhein-Westfalen gegen die Niederlande und Belgien in Münster dominierten die Orange-Hemden mit 316,5 Punkten vor zwei Mannschaften aus Belgien (195 & 156 Punkten), dem NRW-Team (141 Punkte) und einer Auswahl des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW / 95 Punkte).

„In der Altersgruppe zwischen 15 und 17 Jahren sind die Niederländer athletisch deutlich weiter als wir. Das konnte man heute wieder feststellen. Hinzu kommt, dass unsere Gäste aus dem Nachbarland praktisch mit ihrer Nationalmannschaft angetreten sind. So ist ihr deutlicher Erfolg zu erklären", erläuterte NRW-Leistungssportmanager Winfried Vonstein.

Bei den Jungen U17 glänzte vor allem der für den FLVW startende Till Marburger, der sich im Stabhochsprung über ausgezeichnete 4,35 Meter schwang und damit den beiden Belgiern Martin Reip (4,10 m) und Pierre Straet (4,00 m) keine Chance ließ. Der Stabartist, der der LG Kindelsberg Kreuztal angehört, hatte zuvor eine persönliche Bestleistung von 4,30 Meter. Einschließlich der 4,35 Meter meisterte er alle Höhen im ersten Versuch. „Das war für mich ein schöner Abschluss der Hallensaison", freute sich der diesjährige U18 Vize-Westfalenmeister, der in Münster vom Dortmunder Stabhochsprung-Coach Kai Atzbacher betreut wurde. 

Die Höhe von 4,50 Meter hält Till Marburger für ein realistisches Ziel im Sommer. Allerdings hat der 1,87 Meter große Siegerländer auch Mehrkampf-Ambitionen. So will er in den nächsten Monaten sein Zehnkampf-Debüt geben. Im Neunkampf der Klasse U16 unterstrich er 2018 bei den deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Wesel als Sechster mit 5.196 Punkten bereits seine große Vielseitigkeit.

In einer hervorragenden Form präsentierte sich auch Timon Streit (TLV Germania Essen Überruhr),  der über 200 Meter in der neuen persönlichen Bestzeit von 22,72 Sekunden schneller als die beiden Belgier Nsikak Ekpo (22,84 Sek.) und Mark van der Linden (22,85 Sek.) war. Der 15-Jährige erfreute in diesem Jahr bereits als 400-Meter-Nordrhein-Meister mit 51,98 Sekunden und als Dritter im Hochsprung mit 1,84 Meter. Auch Timon Streit verfolgt Mehrkampfambitionen.

Lennart Hartenberg (TV Wattenscheid), der bei den westfälischen U16-Meisterschaften in Paderborn wegen eines Fehlstarts den sicher geglaubten 60-Meter-Titel „verschenkte“, rehabilitierte sich in Münster als Dritter mit der neuen persönlichen Bestzeit von 7,13 Sekunden (bisher 7,20 Sek.). Emil Bekker (LG Olympia Dortmund), der im 60-Meter-Sprint kurzfristig einsprang, erfreute als Vierter mit seinem neuen Hausrekord von 7,15 Sekunden (bisher 7,30 Sek.). 

Ein hohes Niveau wies der Hochsprung der männlichen Jugend U17 auf. Der Niederländer Gabi Emmanuel siegte mit 1,95 m vor seinem Teamkollegen Luc Bruijn (1,92 m). 200-Meter-Sieger Timon Streit unterstrich seine Vielseitigkeit als Dritter mit 1,86 Meter. Louis Robertz (LG Olympia Dortmund) und Lukas Robers (LG Kreis Gütersloh) lieferten sich wie bei den westfälischen U16-Meisterschaften in Paderborn wieder ein spannendes Duell, das bei Höhengleichheit von 1,83 m dieses Mal der Dortmunder für sich entschied.

Länderkampf hat noch Zukunft

Bei der weiblichen Jugend beeindruckte Anna Malia Hense (LC Schwerte) als souveräne 200-Meter-Siegerin mit der neuen persönlichen Bestzeit von 25,24 Sekunden (bisher 25,71 Sek.). „Ich bin mit der Bahn ganz gut klar gekommen", berichtete die diesjährige westfälische U16-Meisterin über 300 Meter, die darüber hinaus noch ein starkes Rennen in der 4x200-Meter-Staffel absolvierte.

Im Stabhochsprung gab es einen Doppelerfolg für die NRW-Auswahl durch Mona Münster (ART Düsseldorf / 3,45 m) und Maybritt Sommer (LG Lippe-Süd / 3,40 m). Erfreuliche Resultate konnte man auch im Kugelstoßen der weiblichen Jugend U17 notieren. So steigerte sich Helena Kopp (Bayer Leverkusen) als Dritte von 12,01 auf ausgezeichnete 13,21 Meter. Malin Böhl (LG Wittgenstein) freute sich als Vierte über ihre neue Bestweite  von 13,02 Meter (bisher 12,64 m). Eine Klasse für sich waren auch die westfälischen Sprinterinnen Annica Deblitz (SC Olpe / 3. in 7,76 Sek.) und Luisa Manegold (SC Preußen Münster / 4. in 7,85 Sek,), die über 60 Meter persönliche Bestzeiten für sich verbuchen konnten.

Zum Abschluss des harmonischen und gut organisierten Vergleichskampfs  zog der Vorsitzende des westfälischen Leichtathletik-Ausschusses (VLA), Bernhard Bußmann, ein positives Fazit: „Wir haben heute eine sehr schöne Veranstaltung erlebt, die noch eine große Zukunft hat. Allerdings muss sie dafür noch etwas bekannter werden – nicht nur in NRW, sondern auch in den Niederlanden und in Belgien.“ NRW-Leistungssportmanager Winfried Vonstein lobte das große Engagement der vielen Helferinnen und Helfer des SC Preußen Münster. „Ohne deren Einsatz hätten wir die Veranstaltung nicht durchführen können", so Vonstein.