Kaiserau wird im Krombacher Westfalenpokal zu „Klein-Berlin“

Der Countdown läuft! Um 17:45 Uhr wird am Samstag das Krombacher Westfalenpokal-Endspiel 2019/20 im SportCentrum Kaiserau angepfiffen. Mit dem RSV Meinerzhagen und dem Sportverein Schermbeck 2020 treffen zwei westfälische Oberligisten aufeinander, die beide erstmals im Finale um den „Pott“ des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) spielen. Alle Infos, Trainerstimmen und Fakten zum Finale.

Wie kann ich das Krombacher Westfalenpokal-Endspiel sehen?

Die ARD überträgt die Partie im Rahmen des „Finaltag der Amateure“ in einer großen TV-Livekonferenz. Auf www.sportschau.de wird das westfälische Finale zudem als Einzelspiel im Stream angeboten (mehr). » Hier geht es direkt zum Livestream

Finaltag der Amateure – was ist das?

Der Finaltag der Amateure ist ein Feiertag für den deutschen Amateurfußball. Seit 2016 werden alle Landespokal-Endspiele an einem Tag zu drei aufeinanderfolgenden Anstoßzeiten ausgetragen. Die ARD überträgt in einer mehrstündigen Livekonferenz die Finalpartien im TV und im Netz. Zusammen mit den NRW-Fußball-Verbänden Niederrhein und Mittelrhein hat der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) übrigens eine Vorreiterrolle eingenommen: Bereits 2015 wurde ein „NRW-Finaltag“ ausgetragen und im WDR-Fernsehen live als Konferenz übertragen (mehr).

Warum findet das Finale im SportCentrum Kaiserau statt?

Normalerweise wird das Endspiel bei einem der beiden Finalisten ausgetragen. Aufgrund der nur siebentägigen Vorbereitungszeit (zwischen Halbfinale und Finale) haben sich Verband und Vereine im Vorfeld auf die Austragung auf neutralem Platz verständigt. Zuschauer auf der Platzanlage sind aufgrund der aktuellen Verordnungen rund um die Corona-Pandemie leider ausgeschlossen.

Wer leitet das Spiel?

Schiedsrichter ist Alexander Ernst aus Iserlohn. An der Linie assistieren Lars Lehmann und Jens Jeromin. Ernst arbeitet hauptberuflich als Projektmanager für den Bereich Video-Assistent bei der DFL in Frankfurt. Der Videobeweis kommt beim Krombacher Westfalenpokal dennoch nicht zum Einsatz.

Haben die beiden Finalisten schon einmal den Krombacher Westfalenpokal gewonnen?

Nein, beide Teams stehen sogar erstmals im Finale! Titelverteidiger ist übrigens der SV Rödinghausen, der im Halbfinale gegen Meinerzhagen die Segel streichen musste (mehr). In den vergangenen Jahren haben immer höherklassige Vereine den Krombacher Westfalenpokal dominiert (mehr).

Wer ist der Favorit?

Wenn es nach Schermbecks Trainer Sleiman Salha geht, eindeutig der Kontrahent aus Südwestfalen: „Der RSV verfügt über erfahrenen Typen in seinen Reihen, von denen viele in der Jugend beim BVB ausgebildet wurden. Für mich ist das ein Regionalliga-Kader mit brutaler Qualität. Wir nehmen die Underdog-Rolle gern an und hoffen, den Favoriten ärgern zu können“, sagt der 31-Jährige, der in der vergangenen Saison noch die vereinseigene U23 trainiert hat. Sein Gegenüber sieht das naturgemäß etwas anders: „Ich habe Schermbeck intensiv unter die Lupe genommen.  Die Mannschaft spielt extrem attraktiven und offensiven Fußball“, ist Mutlu Demir gewarnt. „Ohne in Floskeln abdriften zu wollen: Nach der langen Corona-Pause stehen beide Teams wieder am Anfang. Es gibt keinen Klassenunterschied, beide spielen in der Oberliga. Und in einem Finale kann bekanntlich alles passieren“, geht der 46-Jährige nicht von einer klaren Rollenverteilung aus. Und das, obwohl der Oberligist auf dem Weg in das Finale gleich drei (!) Regionalligisten aus dem Wettbewerb kegelte (mehr).

Wie groß ist die Euphorie bei den Trainern?

Riesig! Mutlu Demir: „Das ist das größte Spiel der Vereinsgeschichte. Die Euphorie im Verein und in der Stadt ist greifbar. Ich wurde auch schon beim Spazierengehen mit meiner Frau angesprochen. Wir fiebern alle dem Finale entgegen. Kaiserau ist unser ‚kleines Berlin‘“, spricht der RSV-Coach trotz der fehlenden Zuschauer von einem echten „Final-Feeling“. Auch an der Grenze zum Niederrhein ist die Spannung greifbar: „Meine Frau hat mir schon gesagt, dass man mir die Anspannung deutlich anmerkt. Wir sind alle sehr aufgeregt und freuen uns auf das Spiel, auf das wir uns sehr gründlich vorbereiten“, sagt SVS-Coach Sleiman Salha.

Gegen wen spielt der Krombacher Westfalenpokal-Sieger im DFB-Pokal?

Die DFB-Pokal-Auslosung vor wenigen Wochen hat ergeben, dass die beiden westfälischen Teilnehmer gegen den SC Paderborn 07 und die SpVgg Greuther Fürth spielen. Gegen welchen Zweitligist der Krombacher Westfalenpokal-Sieger spielt, wird beim DFB noch separat ausgelost. Der zweite westfälische DFB-Pokal-Teilnehmer wird übrigens am 25. August (18:30 Uhr) im Entscheidungsspiel zwischen dem SC Wiedenbrück (Oberliga-Meister) und dem SV Rödinghausen (bester westfälischer Regionalligist) ermittelt.

Gegen wen würden die beiden Krombacher Westfalenpokal-Finalisten lieber spielen?

Eine eindeutige Meinung hat Schermbecks Trainer Sleiman Salha: „Ganz klar Paderborn. Ich mag Steffen Baumgart und den offensiven und mutigen Stil, wie er Fußball spielen lässt. Auch wenn es in der Bundesliga leider nicht oft belohnt wurde. Aber die Art und Weise ist genau nach meinem Geschmack“. Mutlu Demir möchte sich hingegen nicht festlegen: „Soweit denke ich noch gar nicht. Beide Gegner wären ein absolutes Highlight für uns“.