Mit einem schon fast kalten Stück Pizza in der Hand war er kaum da aber schon mittendrin. „Es freut mich immer zu sehen, wie sich Menschen wie ihr den Hintern aufreißen, um anderen zu helfen“, sagt er gleich zu Beginn auf dem Trainingsgelände in Brackel. Der gebürtige Offenbacher betonte, dass er stolz sei, dass junge Menschen ein Ehrenamt übernehmen wollen. „Das zeigt, dass in unserer Gesellschaft nicht alles verkehrt ist“, sagt er. Er wünsche sich mehr Anerkennung für das Ehrenamt, auch von Seiten des Staates. Und ließ gleich Taten sprechen. Ohne mit der Wimper zu zucken, sorgte er für die Unterschrift eines anwesenden Ratsmitglieds unter dem Mitgliedsantrag der SF Brackel. Ein Mitgliedsantrag von vielen in den vergangenen Wochen. Unter der Leitung von Michael Lange (1. Vorsitzender) und Mike Kollenda (2. Vorsitzender) gab es einen Zuwachs von 180 auf 410 Mitglieder und eine Steigerung der spielenden Mannschaften von fünf auf 16. Zudem wurde unter maßgeblicher Beteiligung von Neumitglied Hans-Walter von Oppenkowski das Projekt „Anpfiff zur Vielfalt und Integration“ im letzten Jahr ins Leben gerufen. „Ihr macht einen geilen Job“, so auch das Fazit von Jimmy Hartwig bevor er weiter musste zum zweiten Event des Tages.
Das BVB-Lernzentrum veranstaltete zum mittlerweile fünften Mal ein interkulturelles Stadionfest im Signal-Iduna Park unter dem Motto: „Unser Ball verbindet die Welt“. Ob Mitmachangebote auf dem Vorplatz, Vorführungen im der Nordwest-Ecke oder Workshops im VIP-Bereich der Nordtribüne: Für jeden Besucher war an diesem Nachmittag etwas dabei. Im Rahmen der Workshops setzen sich Autor Ronny Blaschke mit den Gesellschaftsspielchen im Fußball, Gerd Kolbe mit dem BVB in der NS-Zeit und eben Jimmy Hartwig mit dem Thema Integration in Deutschland – und was der Fußball leistet – kritisch mit den politischen Themen im Fußball auseinander. Hartwig betonte die Bedeutung von Zivilcourage, auch wenn dies nicht immer einfach sei. „Glaubt an euch, an eure Stärken, vergesst aber auch eure Schwächen nicht! Das Schlimmste im Land ist die schweigende Mehrheit.“
