Hürdensprinter mit starken Leistungen am ersten Tag der NRW-Meisterschaften

Der Hürdensprint war die herausragende Disziplin am ersten Tag der NRW-Jugendmeisterschaften (14. – 15. Juli) in Duisburg. In allen Altersklassen konnten hervorragende Zeiten notiert werden.

Obwohl Amelie Braun (CLV Siegerland) vom goldgas Talent-Team NRW erst vier Tage zuvor von der U18-EM im ungarischen Györ zurückgekehrt ist, präsentierte sie sich bei hochsommerlichen Temperaturen im Wedaustadion in einer hervorragenden Verfassung und setzte sich nach 13,98 Sekunden im Vorlauf im Finale in respektablen 13,81 Sekunden vor Franziska Schuster (TuS Xanten, 13,84 Sek.) durch. „Ich konnte heute einmal ohne großen Druck laufen, denn ich musste in den letzten Wochen immer irgendwelchen Qualifikationszeiten hinterher jagen", freute sich die WM-Halbfinalistin, die in Györ im Zwischenlauf an der siebten Hürde hängen blieb und damit alle Finalträume begraben musste.

Eine Klasse für sich war auch Neele Schuten (TV Gladbeck), die im 100m-Hürdenlauf der Klasse U20 mit respektablen 13,77 Sekunden (Vorlauf: 13,92 Sek.) ihre persönliche Bestzeit einstellte und damit der Leverkusenerin Bjarna Liv Lakämper (14,63 Sek.) keine Chance ließ. Die 19-jährige Gladbeckerin legt in diesem Jahr ihr Hauptaugenmerk auf den Siebenkampf, in dem sie bereits 5.314 Punkte sammelte. Daher konzentriert sich die Athletin von Heiner Preute ganz auf die deutschen Mehrkampfkampfmeisterschaften vom 24. bis 26. August in Wesel. Neele Schuten gefiel darüber hinaus noch am ersten Wettkampftag mit ihrem sicheren 200m-Erfolg in 24,35 Sekunden vor Katrin Beutel (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen / 24,70 Sek.).

Madleen Malecki (TV Wattenscheid), die dem goldgas Talent-Team NRW angehört, verbesserte sich im 80m-Hürdensprint der Klasse W15 nach 11,76 Sekunden im Vorlauf im Finale auf ausgezeichnete 11,58 Sekunden und fegte damit recht deutlich vor Elena Aengeneyndt (SV Sonbeck / 11,98 Sek.) durchs Ziel. „Ich hatte bereits vor dem Finallauf ein gutes Gefühl. Es hat alles hervorragend geklappt", berichtete die 15-jährige Wattenscheiderin, die mit einer Hürdenbestzeit  von 11,84 Sekunden nach Duisburg angereist war.

Ein großes Talent ist auch Leni Otte (SV Teuto Riesenbeck), die im 80m-Hürdenlauf der Klasse W14 in der neuen persönlichen Bestzeit von 11,75 Sekunden haushoch überlegen war. Otte hat ihr Leichtathletik-Talent in die Wiege gelegt bekommen, denn ihr Vater Carsten Otte war 1993 einmal im Trikot der LG Olympia Dortmund deutscher Jugendmeister über 800m.

Auch im männlichen Bereich wurden schnelle Hürdenzeiten erzielt. Marius Lewald (LC Adler Bottrop), der in diesem Jahr in Mannheim schon 13,97 Sekunden erzielte, gewann den NRW-Titel mit 14,09 Sekunden vor Tim Elkermann (Eintracht Duisburg / 14,15 Sek.). „Im Hinblick auf die deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock habe ich den Lauf in Duisburg aus dem vollen Training bestritten. Durch meine schweren Beine bin ich mit meiner Vorstellung sehr zufrieden", erklärte der 19-jährige Bottroper, der bereits im vierten Semester Medizintechnik studiert.

Glänzend aufgelegt zeigte sich im 110m-Hürdenlauf der männlichen Jugend U18 Justin Junker (TV Wattenscheid), der sich nach 14,80 Sekunden im Vorlauf im Finale als sicherer Sieger in der neuen persönlichen Bestzeit von 14,48 Sekunden ins Ziel warf. Der 17-jährige Wattenscheider blieb an der siebten Hürde kurz hängen, konnte sich dank seiner hervorragenden Köperbeherrschung jedoch schnell wieder fangen. Justin Junker gewann in diesem Jahr schon den NRW-Titel im Zehnkampf mit 6.435 Punkten. Im 80m-Hürdensprint der Klasse M15 steigerte sich Mateusz Lewandowski (FC Schalke 04) von 10,97 auf starke 10,89 Sekunden und war damit ungefährdeter Sieger. Bei den 14-Jährigen blieb der neue Titelträger Mark Petruschka (TV Mettingen) über 80m-Hürden mit 11,21 Sekunden nur eine Hundertstelsekunde über seiner persönlichen Bestzeit.

Im Sprintbereich der männlichen Jugend U20 stand das 200m-Duell zwischen Luis Vieweg (LG Kindelsberg Kreuztal) und Oliver Ollesch (LAC Veltins Hochsauerland) im Mittelpunkt, das der Siegerländer in 21,84 zu 21,88 Sekunden vor dem Sauerländer für sich entschied. „Das Wichtigste war für mich, dass ich nach meinen Oberschenkelproblemen wieder schmerzfrei sprinten konnte", erklärte der Schützling von Adalbert Roßbach, der wegen seiner Beschwerden vier Wochen nicht voll durchtrainieren konnte.

Oliver Ollech, der Dreifach-Sieger der westfälischen Jugendmeisterschaften von Rheine, kam am ersten Wettkampftag dennoch zu Titelehren, als er den 400m-Lauf in 49,00 Sekunden gewann. Immer schneller wird Maximilian Heinrichs (TV Wattenscheid), der sich bei der männlichen Jugend U18 von 22,09 auf ausgezeichnete 21,80 Sekunden verbesserte.

Große Freude herrschte bei Jan-David Ridder (LAZ Rhede), der im 800m-Lauf der männlichen Jugend U20 nach einem langgezogenen Spurt in 1:56,43 Minuten Mohamed Hamadi (LG Olympia Dortmund / 1:57,70 Min.) bezwang. Wegen einer Entzündung im Mittelfuß musste der neue NRW-Titelträger neun Monate kürzer treten. Im Dreisprung erreichte Lorenz Contempree (Team Voreifel) gleich im ersten Versuch seine spätere Siegerweite von 14,18m, mit der er gleichzeitig eine neue persönliche Bestweite (bisher 13,80m) aufstellte.

Zehnkämpfer Joshua Fadire Doppelsieger bei der männlichen Jugend U18

Joshua Fadire (TV Löhne-Bhf. / goldgas Talent-Team NRW), der in erster Linie ein Zehnkämpfer ist, gefiel am ersten Wettkampftag mit seinen beiden Titeln im Stabhochsprung (4,65m) und im Kugelstoßen (14,34m).

Im Diskuswerfen der weiblichen Jugend U20 blieb Korina Lömker (TV Wattenscheid) mit 46,50m unter ihrer Bestweite von (47,10m), doch reichte ihre Leistung zu einem sicheren Sieg vor Mona Khulusi (Bayer Leverkusen / 42,37m). Anastasia Vogel (TV Wattenscheid), deren eigentliche Spezialität die Langhürden sind, entschied sich in Duisburg für die 400m-Flachstrecke und dominierte dort in erfreulichen 56,98 Sekunden