Hendrik Pfeiffer verpasst als Sieger beim Köln-Marathon die Olympia-Norm

Wärme und Wind – ziemlich schlechte Voraussetzungen für Marathon-Läufer. Trotzdem: Hendrik Pfeiffer ist in Köln einfach nicht zu schlagen. Zum zweiten Mal nach 2017 hat der Langstreckenläufer des TV Wattenscheid 01 am Sonntag den Köln-Marathon gewonnen. In seinem erst dritten Rennen über die Marathonstrecke kam Hendrik Pfeiffer nach 2:15:19 Stunden ins Ziel.

Ein bitterer Sieg, denn damit verpasste der Wattenscheider sein selbstgestecktes Ziel, die Norm für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr (2:11:30 h). „Das war ein äußerst harter Kampf, ich habe jetzt noch Krämpfe überall", sagte Hendrik Pfeiffer rund zwei Stunden nach dem Rennen. „Heute lief alles super daneben: Die Tempomacher sind zu früh ausgestiegen, ab Kilometer 26 war ich komplett allein. Die Flaschen mit den Elektrolyt-Getränken fehlten an den Stationen. Das war alles für eine gute Leistung schädlich. Mir ging es irgendwann so unfassbar schlecht. Ich war aggressiv angegangen, habe Jagd auf die Olympia-Norm gemacht. Jetzt bin ich froh, dass ich überhaupt angekommen bin. Beide Füße sind komplett geschwollen."  

Auch die von Trainer Tono Kirschbaum angepeilte Bestzeit war an diesem Wochenende nicht drin. „Trotzdem muss Hendrik Pfeiffer absoluter Respekt gezollt werden. Ich bin sehr zufrieden. Die letzten drei Kilometer heute hätten nicht viele Sportler bewältigt", sagte Kirschbaum nach dem Rennen, „Nach dem zu frühen Aus der Tempomacher war Hendrik komplett allein. Das war ein hartes Stück Arbeit für ihn. Er stand dann allein im Wind, aber er hat das Beste draus gemacht. Das war ein ganz schwieriges Rennen – auch wenn er nicht das gelaufen ist, was er laufen wollte."

Amanal Petros auf der Halbmarathon-Distanz ungefährdet

Die nächste Chance für Hendrik Pfeiffer auf eine gute Marathon-Zeit gibt es erst im Frühjahr. „Da starte ich entweder in Hannover bei den Deutschen Meisterschaften, in London oder in Düsseldorf. In Düsseldorf habe ich gute Erfahrungen gemacht, mein erster Marathon, die Bestzeit steht heute noch. Aber ich nehme mir jetzt erstmal eine Auszeit, die brauche ich auch, mental, ich habe im vergangenen halben Jahr nur für das Rennen heute gelebt." 

Den Erfolgstag aus Sicht des TV Wattenscheid 01 komplettierte an diesem Sonntag Amanal Petros. Petros, der in den letzten Wochen und Monaten immer wieder durch glänzende Leistungen auf sich aufmerksam gemacht hatte, siegte ungefährdet beim Halbmarathon, der vor dem Hauptrennen gestartet worden war. Seine Zeit: 1:05,43 Stunden. "Das war sehr souverän", so sein Trainer Tono Kirschbaum, "Amanal ist das hier sicher auf Sieg und nach Hause gelaufen." Für Petros ist die Saison allerdings noch nicht zu Ende: der Wattenscheider Langstreckler reist jetzt nach China. Dort nimmt der Sportsoldat an den Militär-Weltmeisterschaften teil.