Heinrich Casper freut sich über viele Geburtstagsgratulanten

Wer viele Freunde halt, muss selbst ein guter Freund sein. Heinrich Casper, der am vergangenen Samstag (8. Mai) seinen 85. Geburtstag feierte, musste anlässlich seines Ehrentags zahlreiche Anrufe entgegennehmen. „Ich habe mich riesig darüber gefreut, denn die vielen Gratulanten zeigen mir, dass ich noch nicht in Vergessenheit geraten ist,“ sagte der Geburtstagsjubilar, der für sein Alter geistig und körperlich noch fit ist.

Inzwischen sind er und seine Frau Helga voll durchgeimpft, sodass wieder etwas freier leben dürfen. Dennoch hatte Heinrich Casper zu seinem Wiegenfest nur seine beiden Kinder und seine vier Enkelkinder eingeladen. Dass er körperlich noch so gut in Schuss ist, führt er unter anderem darauf zurück, dass er zweimal in der Woche für anderthalb Stunden walkt und auch sonst noch viele Strecken zu Fuß zurücklegt.

Heinrich Casper ist ein glücklicher und zufriedener Mensch. Zu seinem erfüllten Leben hat vor allem seine Familie beigetragen. Dabei ist er vor allem seiner Ehefrau Helga großen Dank verpflichtet, die ihn in allen Belangen unterstützt und ihm immer den Rücken frei gehalten hat.

Von 1973 an engagierte sich der Hertener im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) als Landesdisziplintrainer im Hürdenlauf und Langsprint. 1975 wurde er aufgrund seiner umfangreichen Fachkenntnisse und seiner umgänglichen Art zum Sprecher der Lehrkräfte im FLVW gewählt. Dieses Amt, das er leidenschaftlich und akribisch ausführte, gab er 2003 an Adalbert Roßbach ab.

Westfalenmeister über 200-Meter-Hürden

Den Glanzpunkt als Aktiver setzte er 1957 bei den Westfalenmeisterschaften in Horst-Emscher, als er über die damals zum Wettkampfprogramm zählenden 200-Meter-Hürdendistanz in 26,1 Sekunden den Titel vor Ulrich Ritter (AC Buer / 26,2 Sek.) gewann. Der begeisterte Leichtathlet, der auch an mehreren Deutschen Meisterschaften teilnahm, begann als Mehrkämpfer. Anschließend spezialisierte er sich auf den Sprint und den Hürdenlauf.

Die zahlreichen Erfahrungen, die er als Aktiver sammelte, bildeten für ihn einen hervorragenden Wissens-Fundus für seine spätere Trainer-Tätigkeit. Als langjähriger Landesdisziplin-Trainer des FLVW brachte er viele Athletinnen und Athleten in die deutsche Spitzenklasse – so unter anderem Jan Schneider, Hennig Hackelbusch , Philipp Bastians, Miguel Rigau und Christian Bos.

Schon etwas länger liegen die Erfolge von Ludger Zander und Ingrid Schleich zurück, die ebenfalls zu den Schützlingen von Heinrich Casper zählten.

40 Jahre Mitglied der Trainer-Prüfungskommission

Das Urgestein der westfälischen Leichtathletik war zudem 40 Jahre ein gefragter Mann in der Leichtathletik-Trainerprüfungskommission des FLVW. Im Dezember 2015 wurde aus diesem Gremium verabschiedet. Der langjährige Landesdisziplin-Trainer und Sprecher der Lehrkräfte prüfte in vier Jahrzehnten 713 Trainerinnen und Trainer. Zu seinen Prüflingen zählten unter anderem 100-Meter-Olympiasiegerin Annegret Richter, die frühere 100-Meter-Olympiadritte Inge Helten und 800-Meter-Ex-Weltmeister Willi Wülbeck. Heinrich Casper denkt gerne an seine Zeit als Aktiver und Trainer zurück: „Die Leichtathletik hat mir in meinem Leben viel gegeben. Daher wollte ich das zurückgeben, was ich selbst erhalten habe.“

Im Laufe der Jahre hat Heinrich Casper zahlreiche Ehrungen erhalten. Besonders stolz ist der Geburtstagsjubilar auf den Bürgerpreis 2007 der Stadt Herten, den er für sein Lebenswerk 2008 von Bürgermeister Ulrich Paetzel in einem festlichen Rahmen überreicht bekam. Noch wichtiger ist für ihn jedoch die Feststellung: „Aus allen Athletinnen und Athleten, die ich betreut habe, ist etwas geworden.“