goldgas Leichtathletik-Talent des Monats: Noah Braida

Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land, bei Olympia die eigene Bestleistung aufstellen – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathletinnen und -athelten. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Trainern, Vereinen und Verbänden unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert Dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Nachwuchsathletinnen und -athleten auf ihrem Weg an die Weltspitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet und wie ihr Alltag aussieht, haben sie in der zweiten Reihe des „goldgas Talent des Monats“ verraten. Heute: Noah Braida.

Ein Klassiker der Schulzeit hat Noah Braida zur Leichtathletik gebracht: Mit achteinhalb Jahren nahm der damalige Drittklässler an den Bundesjugendspielen seiner Schule teil. Die Ehrenurkunde, die er direkt im ersten Anlauf erreichen konnte, weckte in ihm die Liebe zur Leichtathletik, genau sie sollte seine Sportart werden. Kurz darauf besuchte er in seiner Heimatstadt Waltrop den Leichtathletikverein. Sein großer Traum: Einmal ein Sprinter zu werden. Der nun 15-Jährige begann daher mit dem Sprint- und auch Weitsprungtraining. Im Herbst 2017 machte er dann den ersten großen Schritt in seiner sportlichen Karriere, wechselte aufgrund der besseren Trainingsbedingungen zum „Leichtathletik-Riesen“ TV Wattenscheid 01.

„Der erste Erfolg, der mich richtig motiviert hat, war mein Kreismeistertitel, den ich mit neun Jahren über 50 Meter ersprinten konnte“, berichtet der deutsche U16-Meister im Blockwettkampf sowie Vizemeister im 80-Meter-Hürdensprint. Das sei zwar keine besonders herausragende Leistung, dennoch hat ihn das im Alter von neun Jahren so sehr motiviert, dass er sich seitdem vorstellt, Leichtathletik irgendwann professionell auszuüben.

Die Balance ist entscheidend

Lockerheit und Anspannung – hier die richtige Balance zu finden, ist laut dem Sprinter und Weitspringer die größte Herausforderung in der Leichtathletik. „Verkrampft kannst du nicht zum Wettkampf antreten, wenn du möglichst weit springen oder schnell laufen möchtest“, führt er aus.

Dreimal pro Woche fährt Noah Braida nach Wattenscheid, um genau diese Fähigkeiten zu trainieren. 40 Minuten pro Strecke – eine Trainingseinheit wird so noch zeitintensiver, als sie ohnehin schon ist. „Deswegen trainiere ich leider nur dreimal pro Woche“, erzählt er. „Ich würde gerne häufiger trainieren, aber mit der weiten Anfahrt ist das nicht drin.

Die Leichtathletik ist sein größtes und aktuell einziges Hobby. „Weil ich mich auch mal erholen muss“, lacht er. Mit diesem Schuljahr hat für ihn die gymnasiale Oberstufe begonnen, in manchen Wochen ist er jeden Tag bis 15:50 Uhr in der Schule. An drei Tagen danach zum Training – die Woche ist voll. Als – wie er selbst sagt – durchschnittlicher Schüler mit gesundem, aber nicht übertriebenem Ehrgeiz, sieht er da aber kein Problem. „Das ist zwar manchmal ein bisschen stressig, aber bisher habe ich Schule und Leichtathletik immer gut zusammen bekommen, das wird auch dieses Jahr wieder klappen.“

Unter seinen Schulfreunden ist er der einzige Leichtathlet. „Mit dem Titel bei den deutschen Meisterschaften waren doch einige überrascht, nach dem Motto: ‚Guck an, sowas kann der?‘“, lacht Noah. Ansonsten sei sein Hobby aber kein großes Thema, höchstens mal zu wichtigen Wettkämpfen.

Doch warum ausgerechnet Leichtathletik? Noahs erste Versuche, sich einer anderen Sportart zu nähern, scheiterten mal an den Trainern, mal daran, dass er Angst vor dem schnell fliegenden Handball hatte. Auf die Geschwindigkeit wollte er selbst Einfluss haben. Genau darin liegt für Noah die Faszination der Leichtathletik. Der Sport bringe eine Eleganz mit, beim Hürdensprint die saubere Technik gepaart mit der Geschwindigkeit, beim Weitsprung die Energie – wenn man selbst am Start steht, merkt man, wie anspruchsvoll das Training dafür ist, diese Eleganz der Disziplinen auf die Bahn zu zaubern.

Unterstützung von vielen Seiten

„Meine Eltern unterstützen mich natürlich bei allem, was ich mache“, erzählt er. Sehr wichtig ist ihm dieser Rückhalt von zu Hause, ohne den sei ein solches Engagement für seinen Lieblingssport mit 15 Jahren wohl nicht möglich.

Nicht nur seine Familie unterstützt ihn. Der FLVW fördert den Nachwuchsathleten auf seinem Weg in die Spitze der deutschen Leichtathletik. Eine Förderung, die vor allem dank der nunmehr vierjährigen Kooperation zwischen dem FLVW und seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung des Energieversorgers ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über vier Tage werden Nachwuchsathletinnen und -athleten auf ihre Stärken, beziehungsweise Schwächen getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und die Besten von ihnen für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht dann aus den Kaderlehrgängen des „goldgas Talent-Team“. Die besten Athletinnen und Athleten aus Westfalen werden hier an den Leistungssport herangeführt. Neue Ideen und Vorschläge von den Kadertrainern, Einheiten zum Leistungssportlerleben neben dem Sportplatz wie moderne Trainingsbedingungen sind die Vorteile, die die intensive Kooperation ermöglicht.

Was bedeutet das für die Athleten? Seit Beginn 2019 ist Noah Braida Mitglied des „goldgas Talent-Teams“, für ihn ist die Ernennung vor allem Motivation. „Ich glaube, ich habe mich seit meiner Berufung ins Team noch mehr angestrengt, damit ich diesen Status halten kann. Es bedeutet mir viel, hier gefördert zu werden, das will ich unbedingt weiter nutzen!“, erklärt er stolz.

Ein Olympisches Finale als großes Ziel

Und der Blick in die Zukunft? Natürlich ist für Noah Braida der Hochleistungssport als Profi eine lohnende Aussicht. Gerne würde er sein Hobby zum Traumberuf machen, das ganze Jahr als Leichtathlet zu den größten Wettkämpfen der Welt reisen. Der 15-jährige Schüler hat aber viele Ideen, wie es nach der Schule weitergehen soll. Aktuell kann er sich eine Trainerlaufbahn vorstellen, für Noah ebenfalls eine spannende Perspektive. Ansonsten ist für ihn auch der Sport als Nebenberuf, beispielsweise im Sportförderprogramm der Bundespolizei, denkbar. Ganz ohne die Leichtathletik kann er sich heute sein Berufsleben aber sicher nicht vorstellen.

Wo soll es denn als Leistungssportler hingehen? Der ganz große Traum überrascht vielleicht weniger: Olympia. Natürlich. Erstmal ist die Teilnahme an der größten und vielleicht prestigeträchtigsten Sportveranstaltung der Welt sein großes Ziel. „Dann mal schauen. Wenn ich noch weiterdenke, möchte ich irgendwann in einem olympischen Finale stehen. Das ist mein Traum.“ Tokio 2020 kommt dafür zu früh, aber Paris 2024 und Los Angeles 2028 stehen schon in seinem Terminkalender.

Kurzfristig setzt er sich seine Ziele wohlüberlegt: „Ich versuche als nächstes die Norm für die U18-Europameisterschaften 2020 im italienischen Rieti zu knacken.“ 13,95 Sekunden auf 110 Meter Hürden muss er dafür laufen. Selbstbewusst wie er ist, kann er sich vorstellen, das zu packen.

Was ist sein Antrieb, seine großen Träume weiter zu verfolgen, sich stetig zu verbessern? „Meine Ziele“, weiß Noah prompt. Sich kleinere, kurzfristige Ziele zu setzten, sei wichtig, um Motivation und Fokus nicht zu verlieren. Motivation und Fokus für das große Ziel Olympia.