goldgas Leichtathletik-Talent des Monats: Moritz Eins

Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert gemeinsam mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team NRW“ seine vielversprechendsten Nachwuchsleichtathletinnen und -athleten. Durch die qualifizierten Kadertrainer erhalten die Jugendlichen neben ihrem Vereinstraining die bestmögliche Förderung und lernen das Leistungssportleben auch neben der Sportanlage kennen. Doch wie sieht das (sportliche) Leben der Talente genau aus? Wie bringt man Leistungssport und Schule in Einklang? Und was sagen eigentlich die Schulfreunde dazu? Auf FLVW.de stellen wir regelmäßig das "goldgas Leichtathletik-Talent des Monats" im Portrait vor. Heute: Moritz Eins.

Der Weg zur Leichtathletik begann für Moritz Eins zunächst etwas holprig. Bereits in der zweiten Klasse widmete er sich dem Sport, „verkrachte“ sich aber nach einiger Zeit mit dem Trainer. Damit beendete er früh seine junge Karriere, berichtet er im Interview. Als er vor rund fünf Jahren auf das Gymnasium kam und dort eine Stabhochsprung-AG angeboten wurde, unternahm der mittlerweile 15-Jährige einen neuen Anlauf in der Leichtathletik. Seit vier Jahren geht der aus Horn-Bad Meinberg stammende Ostwestfale nun für die LG Lippe-Süd im Stabhochsprung an den Start.

Als seinen bisher größten sportlichen Erfolg bezeichnet Moritz den sechsten Platz, den er bei den vergangenen deutschen U16-Meisterschaften im August 2018 in Wattenscheid erreicht hat. „Leider habe ich mir in der Woche davor eine Zerrung zugezogen, dadurch war ich etwas weit von meiner Bestleistung weg, das war natürlich ärgerlich. Aber trotzdem: Dabei zu sein und angeschlagen bei deutschen Meisterschaften Sechster zu werden, macht mich schon stolz!“

Dreimal drei Stunden Training

Dreimal in der Woche steht Moritz Eins für solche Erfolge auf der Trainingsanlage. Die Dauer einer Einheit dabei: Volle drei Stunden. Kondition, Koordination, Beweglichkeit, Laufen plus das eigentliche Stabhochspringen stehen dabei jedes Mal auf dem Plan. Mit diesem Schuljahr ist er in die gymnasiale Oberstufe gekommen, hat dadurch ein geändertes Stundensystem mit mehr Fächern und häufigeren Klausuren. Wie bringt man das unter einen Hut? „Ich habe zum Glück keine großen Probleme mit der Schule, das Lernen an sich fällt mir recht einfach, dadurch muss ich nicht ganz so viel machen“, berichtet Moritz. Wenn es doch mal eng wird, hilft ihm sein drei Jahre älterer Bruder aber gerne aus, sodass auch dann immer genug Zeit für das Training bleibt.

Seine Schulfreunde sind zum größten Teil keine Leichtathleten. „Natürlich habe ich in den Trainingsgruppen Freunde, die meisten machen aber eher die klassischen Sportarten Fußball oder Handball.“ „Belächeln“ würden die meisten von ihnen die „Randsportart“ Leichtathletik, der ein oder andere blöde Spruch gehört dazu. „Das ist allerdings nur Spaß“, lacht er ein. „Meine Sportart kommt bei all meinen Freunden gut an und es erkennen auch alle an, wie viel Arbeit dahintersteckt.“

Doch warum widmet man den Großteil seiner Freizeit einem Sport? Was macht die „Faszination Leichtathletik“ aus? „Im Unterschied zu den klassischen Ballsportarten Fußball und Handball kennt man die ganze Gemeinschaft, nicht nur sein Team oder die Nachbarmannschaften. Auf größeren, überregionalen Wettkämpfen trifft man sich immer wieder. Dazwischen macht jeder sein eigenes Ding, arbeitet an sich selbst, wodurch keine oder nur sehr wenige Konflikte entstehen. Dadurch wird der Wettkampf sehr kollegial und freundschaftlich“, führt Moritz aus. Im Wesentlichen sind es also die Eigenverantwortlichkeit in Training und Vorbereitung auf einen Wettkampf, bei dem dann aber nicht verbissen gegen den Gegner, sondern um die eigene Leistung gekämpft wird, die die Leichtathletik für den 15-jährigen ausmachen.

"Magische" Fünf-Meter-Marke

Seine bisherige Bestleistung liegt bei 3,81 Metern, sein Wunsch ist die Fünf-Meter-Marke zu knacken. „Das ist auch, was mich antreibt, immer weiter zu arbeiten. Je höher man springt, desto mehr Spaß hat man. Die Motivation aus dem Spaß und der Freude zu ziehen, ist genauso faszinierend.“

Als Nachwuchstalent in der Leichtathletik wird Moritz Eins im „goldgas Talent-Team NRW“ gefördert. Eine „super Sache“ ist diese Förderung im NRW-Leistungskader für den Schüler. „Wenn wir im Kader zusammenkommen, treffen wir immer nette Leute, man bekommt die Chance, sich mit Athleten anderer Sportarten auszutauschen. Solche Gelegenheiten bekommt man zu selten. Daher freue ich mich immer auf die Lehrgänge“, erklärt er. Vorteile sieht er zudem darin, durch erfahrene Coaches mal einen anderen Input und Tipps zu bekommen und langsam an das Leistungssportlerleben herangeführt zu werden. Gerade diese Vorteile möchte der FLVW gemeinsam mit seinem Partner goldgas den Talenten bieten.

Die Ziele von Moritz für seine sportliche Zukunft: „In den nächsten Jahren sind die deutschen Meisterschaften immer mein Ziel. Da möchte ich meine Bestleistungen bringen. Natürlich möchte ich mich weiter verbessern, immer höher springen, auch wenn das im Stabhochsprung nicht so einfach ist“, erklärt er. Das läge an „Schüben“, die man gerade im jugendlichen Alter hat. „Mal verbessert man sich schnell und kontinuierlich, dann hat man mal wieder Phasen, in denen es nicht so läuft. Deswegen lege ich mich da nicht so recht fest.“ Natürlich wagt er aber auch einen Blick in die fernere Zukunft. Über konstante gute Leistungen will er so weit und hoch wie möglich kommen, der ganz große Traum wäre die Weltspitze des Stabhochsprungs. „Das ist allerdings noch ein sehr weiter Weg“, lacht er. Ob der Leistungssport denn eine wirkliche Perspektive für den 15-jährigen ist, hat sich Moritz noch nicht wirklich überlegt. „Vorstellen kann ich es mir natürlich, Stabhochsprung macht einfach Spaß, das fliegen und landen auf der Matte fühlt sich fantastisch an. Aber ich warte mal ab, wie sich meine Leistung entwickelt und wenn ich das später „nur“ als Hobby mache, bin ich damit sicher zufrieden!“