goldgas Leichtathletik-Talent des Monats: Maybrit Sommer

Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert gemeinsam mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team NRW“ seine vielversprechendsten Nachwuchsleichtathletinnen und -athleten. Durch die qualifizierten Kadertrainer erhalten die Jugendlichen neben ihrem Vereinstraining die bestmögliche Förderung und lernen das Leistungssportleben auch neben der Sportanlage kennen. Doch wie sieht das (sportliche) Leben der Talente genau aus? Wie bringt man Leistungssport und Schule in Einklang? Und was sagen eigentlich die Schulfreunde dazu? Auf FLVW.de stellen wir ab sofort regelmäßig das "goldgas Leichtathletik-Talent des Monats" im Portrait vor. Heute: Maybrit Sommer.

Ihr Weg zur Leichtathletik wurde Maybrit Sommer von ihrer Großmutter ans Herz gelegt. Die riet ihrer damals zehnjährigen Enkelin mal zur Leichtathletik zu gehen und die verschiedenen Disziplinen auszuprobieren. In Spielgruppen sammelte die mittlerweile 15-jährige Maybrit erste Leichtathletik-Erfahrung und trat zu ihrem ersten größeren Wettkampf an. Bei dieser Veranstaltung sah sie erstmals Stabhochspringer in Aktion – sofort war sie Feuer und Flamme für die Disziplin. In der fünften Klasse begann die aus dem ostwestfälischen Horn-Bad Meinberg stammende Schülerin selbst mit dem Stabhochsprung. Mittlerweile geht sie für die LG Lippe-Süd an den Start.

Inzwischen sind viele weitere Wettkämpfe dazugekommen. Als ihren bisher größten sportlichen Erfolg bezeichnet Maybrit den dritten Platz bei den deutschen U16-Meisterschaften vergangenen August in Wattenscheid. Mit übersprungenen 3,50 Metern sicherte sie sich höhengleich mit der Zweitplatzierten die Bronzemedaille.

Für weitere Erfolge wie den bei den deutschen Meisterschaften arbeitet die 15-jährige hart. Drei bis vier Mal pro Woche ist Maybrit zum Training auf der Sportanlage. Das Programm dort hat es in sich: Rund drei Stunden dauert eine Einheit für die Stabhochspringerin. Los geht es mit einer halben Stunde Aufwärmen, das eher ein Konditionstraining ist, anschließend folgen Dehn- und Muskelübungen, Lauf- und Sprungschulung, Kräftigungsübungen und Gymnastik. Mit dem Stab wird selbstverständlich auch noch gesprungen. Alles in einer Einheit – vielfältige Anforderungen, die die Disziplin an die (jungen) Athleten stellt.

Erste Versuche in einer Stabhochsprung-AG

Mit diesem Schuljahr ist Maybrit Sommer in die „EF“, die Einführungsphase in die Oberstufe am Gymnasium gekommen. Ihre Schule war auch der Ort, an dem sie das erste Mal selbst Stabhochsprung ausprobiert hat. In einer „Stabhochsprung-AG“ – eher eine Seltenheit an Schulen – hat sie ihre ersten Versuche unternommen. Von der engen Kooperation zwischen Schule und Sportverein profitiert Maybrit bis heute: Die Trainingszeiten sind an die Schulzeiten in der Oberstufe angepasst und die Trainingsanlage ist direkt neben dem Schulgelände. Dank dieser Verzahnung sowie ihrem guten Zeitmanagement, hatte sie bisher nie Probleme, für Klausuren ausreichend zu lernen, berichtet sie. „Jetzt in der Oberstufe muss ich mich da erst noch ein bisschen zurechtfinden, mal sehen wie das von der Zeit jetzt reicht. Ich fange dann in der Regel eher an für Arbeiten zu lernen. Ich gehe offen an das Schuljahr ran“, erklärt sie zuversichtlich.

In der Stabhochsprung-AG hat Maybrit viele ihrer Freunde kennengelernt. „Das Training macht mit Freunden natürlich noch mehr Spaß. Wenn wir bei Wettkämpfen zusammen antreten, kann man sich gut gegenseitig unterstützen“, meint Maybrit. „Meine Freunde außerhalb der Leichtathletik freuen sich aber genauso mit mir über Erfolge.“ Neben dem Stabhochsprung spielt sie gelegentlich Golf. „Das ist so ein bisschen unser Familiensport, das machen bei uns alle. Allerdings bleibt da wenig Zeit für, sodass ich das nur selten mache“, erzählt die 15-jährige.

Doch warum widmet man den Großteil seiner Freizeit einem Sport? Was macht die „Faszination Leichtathletik“ aus? „Mich reizt in erster Linie die Komplexität der Sportart“, berichtet Maybrit im Interview. „Die Bewegungen sind schwierig, man muss sich sehr konzentrieren. Diese Herausforderung in jedem Sprung stachelt mich dann immer wieder an, es perfekt machen zu wollen. Und wenn man es dann gut macht, fühlt sich der Sprung wie fliegen an. Für eine kurze Zeit ist es so, als wäre man schwerelos. Das fasziniert mich.“ Dazu kommt natürlich eine große Menge Spaß, Freunde und die Gemeinschaft.

Als vielversprechendes Talent in der Nachwuchsleichtathletik Westfalens wird Maybrit Sommer durch den FLVW gemeinsam mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team NRW“, dem Nachwuchsleistungskader NRW, gefördert. Ziel des Verbandes ist es, seinen Nachwuchsathleten die bestmöglichste Unterstützung auf dem Weg zum Leistungssportler zukommen zu lassen. Ob durch neue Trainingsansätze, Wettkampfplanung oder Betreuung neben der Trainingszeit: Die Förderung umfasst viele verschiedene Aspekte. Eben diese Unterstützung durch den Kader und die Trainer bedeutet Maybrit Sommer viel. Neben den neuen Bekanntschaften, dem zusätzlichen Input durch die Kadertrainer und dem professionellen Rahmen hat das für sie vor allem sehr praktische Gründe. „Durch den Kader haben wir im Stabhochsprung den Vorteil, dass wir mehr Material zur Verfügung haben. Die Anzahl der Stäbe im Verein ist begrenzt, der Kader hat aber einen ‚Stabpool‘, auf den wir zurückgreifen können“, beschreibt sie die konkrete Förderung.

Für ihre weitere sportliche Zukunft setzt Maybrit sich ein vorsichtiges Ziel: „Ich würde mich freuen, wenn ich die Chance bekäme, auf internationalen Veranstaltungen Wettkampfluft schnuppern zu können“, erklärt sie. Ein Leistungssportlerleben kann sie sich definitiv vorstellen.