goldgas Leichtathletik-Talent des Monats: Helena Tröster

Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathleten. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert Dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg an die Weltspitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet und wie ihr Alltag aussieht, haben sie in der Reihe des „goldgas Talent des Monats“ verraten. Heute: Helena Tröster.

Wer viel trainiert, möchte für seinen Einsatz gerne auch eine gewisse Anerkennung haben. Daher ist Helena Tröster (TSG Lennestadt) den Verantwortlichen des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) dankbar, dass sie dem westfälischen Leichtathletik-Nachwuchs im vergangenen Jahr nach der coronabedingten wettkampflosen Zeit mit den westfälischen Jugendmeisterschaften am 12./13. September in Hagen noch einmal eine Vergleichsmöglichkeit geboten haben.

Bei diesen zweitägigen Titelkämpfen schob sich die inzwischen 17-Jährige, die seit 2020 dem goldgas Talent-Team angehört, mit ihren persönlichen Bestleistungen von 12,06 Sekunden über 100 Meter, 24,90 Sekunden über 200 Meter und 5,79 Meter im Weitsprung in den Blickpunkt. „Überrascht war ich vor allem über meine 200-Meter-Zeit, denn ich stand zuvor lediglich mit einer Leistung von 26,20 Sekunden zu Buche. Diese sprunghafte Verbesserung zeigte mir recht eindrucksvoll, dass mein Training in der wettkampflosen Zeit gut angeschlagen hat. Diese Bestätigung konnte ich gut gebrauchen", unterstreicht die dreifache westfälische U18-Meisterin. Die Sprinterin der TSG Lennestadt gefiel im Ischelandstadion nicht nur durch ihre Leistungen, sondern beeindruckte auch durch ihr sympathisches Auftreten und ihre stattliche Körperlänge von 1,80 Meter, mit der sie viele ihrer Konkurrentinnen überragte.

Ihre ersten Bewegungserfahrungen sammelte Helena Tröster bereits im Alter von drei Jahren beim Ballett, doch dieser Tanz, den viele nicht als Sport, sondern als Kunst bezeichnen, forderte die junge Frau zu wenig heraus, sodass sie nach anderen Bewegungsmöglichkeiten suchte. Da lag es für sie nahe, neue Herausforderungen bei der Leichtathletik zu suchen, denn in der Grundschule war sie immer die Schnellste und bei den Bundesjugendspielen zählte sie zu den eifrigsten Punktesammlerinnen. „Hauptgrund für meinen Wechsel war vor allem, dass mir die Leichtathletik von Beginn an unwahrscheinlich viel Spaß machte – mehr als andere Sportarten", betont Helena Tröster. Bereits nach drei Trainingseinheiten gab sie ihr Wettkampfdebüt und unterstrich dabei ihr vielversprechendes Talent im Sprint und im Weitsprung.

Diesen Disziplinen ist die Athletin von Trainer Jochen Meyer bis heute treu geblieben. „Ich möchte auch in Zukunft weiter doppelgleisig fahren, denn meine Schnelligkeit ist auch gut für den Weitsprung“, erläutert die ehrgeizige Weitenjägerin. Auch im Sprintbereich hat sich die hochaufgeschossene Läuferin noch nicht für eine Strecke entschieden: „Die 100- und 200-Meter-Strecke ergänzen sich bei mir wunderbar. Aufgrund meiner Körperlänge sind mein Start und die anschließende Beschleunigungsphase noch nicht optimal, aber wir arbeiten daran. Ehrlich gesagt, ich laufe die 100 Meter auch lieber als die 200 Meter, weil mir auf der langen Sprintdistanz meine Beine auf den letzten Metern manchmal ganz schön weh tun.“   

Das wird sich in der Sommersaison wahrscheinlich ändern, denn während der zweiten Corona-Welle kann sie wie 2020 wieder nur im Wald trainieren, und der liegt bei ihr im beschaulichen Kirchveischede praktisch vor der Haustür. Dort kann sie auch gut an ihrer Schnelligkeitsausdauer arbeiten.

Treppensprünge statt Weitsprunggrube – Alternativtraining wirkt

Helena Tröster gibt einen kleinen Einblick in ihr Vorbereitungsprogramm: „Im Wald trainieren wir natürlich etwas anders als auf einem Sportplatz oder in einer Halle. Wir absolvieren unter anderem Tempoläufe statt Sprints und Sprünge an Treppen statt in eine Weitsprunggrube. Ich habe mich bereits im vergangenen Jahr gewundert, dass auch diese Trainingsmittel effektiv sein können. Nur so kann ich meine letztjährigen, teilweise sprunghaften Verbesserungen erklären. Nun hoffe ich, dass sich dieser erfreuliche Trend auch in diesem Jahr bei mir fortsetzt.“

Als neues Mitglied des NK2-Kaders kann die Lennestädterin zweimal in der Woche bei Bundestrainerin Elke Bartschat in Bochum-Wattenscheid trainieren. Der Aufwand ist recht groß, denn für die Hin- und Rückfahrt nach Bochum ist sie drei Stunden unterwegs. Sie ist ihren Eltern Britta und Bernhard Tröster sowie ihrem Trainer Jochen Meyer dankbar für die Fahrdienste. Dass sich Helena Tröster, die inzwischen auch mit einem leichten Krafttraining und Yoga begonnen hat, momentan auf einem guten Weg ist, zeigte sie Anfang des Jahres unter anderem bei einem Formtest in Frankfurt, als sie die 60 Meter in der neuen persönlichen Bestzeit von 7,81 Sekunden herunterfegte und im Weitsprung mit 5,79 Meter ihren Hausrekord einstellte.

Die junge Sauerländerin hat sich für 2021 hochgesteckte Ziele vorgenommen. So möchte sie im 100-Meter-Sprint unter zwölf Sekunden bleiben und im Weitsprung die begehrte Sechs-Meter-Marke überbieten. Im kommenden Jahr strebt die Elftklässlerin des Gymnasiums der Stadt Lennestadt, die Mathematik und Sport als Lieblingsfächer hat, das Abitur an. Danach möchte sie gerne Polizistin werden. Bei ihrer Schnelligkeit wird ihr dann so schnell niemand entwischen...

Auf ihrem Weg ins Leistungssportlerleben fördert der FLVW die vielversprechenden Nachwuchstalente. Eine Förderung, die vor allem dank der Kooperation des Verbandes mit seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über vier Tage werden Nachwuchsathletinnen und -athleten getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht aus den Lehrgängen des „goldgas Talent-Teams“. Hier werden die jungen Sportler an den Leistungssport herangeführt. Neue Vorschläge von den Kadertrainern, Einheiten zum Leistungssportlerleben sind wie moderne Trainingsbedingungen die Vorzüge der Kooperation.