Gina Lückenkemper überzeugt im 200m-Halbfinale

Sie hat ihr Ziel erreicht: Im olympischen 200-Meter-Halbfinale in den Bereich ihrer Bestzeit zu kommen. Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) genoss das Rennen im gut halbgefüllten Olympiastadion von Rio am Dienstagabend sichtlich. Vor dem Start ein Lächeln in die Kamera, im Ziel freute sie sich über 22,73 Sekunden und die zweitbeste Zeit ihrer Karriere. Damit erreichte sie Rang fünf in ihrem Rennen und Platz 14 in der Gesamtwertung der drei Läufe.

Im Ziel gab es dann gleich noch einen Klaps für Siegerin Torie Bowie (USA; 22,13 sec). „Es bringt mich weiter, mit solch guten Läuferinnen im Rennen zu stehen. Der Lauf hat mega-Spaß gemacht“, sagte die Soesterin. Nach einer (schon traditionell) starken Kurve kam die EM-Dritte besser ins Rennen als im Vorlauf. „Es hat sich besser angefühlt als gestern, das habe ich schon auf dem Einlaufplatz gemerkt“, sagte die LGO-Athletin. Das Gefühl trog nicht. Mit 22,73 Sekunden verpasste Gina Lückenkemper ihre Bestzeit nur um sechs Hundertstelsekunden. Den Finalplatz lediglich um 24 Hundertstel. Der letzte Finalplatz ging an die britische Europameisterin Dina Asher-Smith (22,49 sec). Man sieht: Die Deutsche Meisterin ist dicht dran an der Weltspitze.

Jetzt steht die 4x100m-Staffel auf dem Programm

 

Das Abenteuer Olympia ist für Gina Lückenkemper nach dem 200-Meter-Halbfinale noch lange nicht zu Ende. Am Donnerstag (Vorlauf) und Freitag (Finale) steht die 4x100-Staffel auf dem Programm. „Olympia ist einfach überwältigend. Es macht mir sehr viel Spaß, hier zu laufen und das ist für mich sehr wichtig“, sagte die Olympia-Halbfinalistin. Ihre Freude am Sprinten sollte sich die U20-Europameisterin lange bewahren. Denn mit ihren 19 Jahren zählt Gina Lückenkemper zu den ganz großen Talenten der deutschen Leichtathletik.

Schon jetzt ein internationaler Star ist Dafne Schippers. Die 200-Meter-Weltmeisterin aus den Niederlanden lieferte in den Halbfinals von Rio mit 21,96 Sekunden die schnellste Zeit ab. Es folgten 100-Meter-Olympiasigerin Elaine Thompson (Jamaika; 22,13 sec) und Tori Bowie (USA; 22,13 sec). Ganz dicht dran an ihrer Bestzeit war auch die zweite deutsche Halbfinalstarterin: Lisa Mayer (LG Langgöns/Oberkleen) verpasste in 22,90 Sekunden ihren Hausrekord nur um vier Hundertstel. Rang sieben in ihrem Halbfinale und Gesamtplatz 19 aus den drei Rennen. Auch die 20-Jährige zählt in den kommenden Tagen natürlich zur aussichtsreichen deutschen Sprintstaffel.