FLVW trauert um Ehrenmitglied Johannes Malka

Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) trauert um Johannes Malka. Das Ehrenmitglied des FLVW und des Deutschen Fußball-Bundes verstarb am 23. Februar im Alter von 94 Jahren. Der Hertener war langjähriger Bundesliga-Schiedsrichter und zählte nach seiner aktiven Karriere zu den bedeutendsten Schiedsrichterfunktionären im deutschen Fußball.

Von 1933 bis 1949 spielte Johannes Malka bei seinem Heimatverein Spielvereinigung Herten selbst Fußball, ehe er anschließend den Seitenwechsel vollzog und rasant die Karriereleiter als Schiedsrichter erklomm. Von 1959 bis 1969 pfiff Malka unter anderem 21 Länderspiele und 51 Bundesligaspiele. Ein Höhepunkt seiner Karriere war die Leitung des DFB-Pokalendspiels am 13. Juni 1964 zwischen dem TSV 1860 München und Eintracht Frankfurt (2:0) im Stuttgarter Neckarstadion. In die Annalen der Bundesliga ist Johannes Malka eingegangen, als er am 24. August 1963 im Spiel Eintracht Frankfurt gegen den 1. FC Kaiserslautern den ersten Strafstoß der neu gegründeten Eliteklasse pfiff.

Zahlreiche Ehrungen

Auch nach dem letzten Abpfiff im Sommer 1966 blieb der Stadtamtsrat von Herten der Schiedsrichterei treu. Denn der DFB nahm ihn sogleich in den neuen Schiedsrichter-Lehrstab auf (1966 bis 1975), gleichzeitig war er in verschiedenen Funktionen für den Westdeutschen Fußballverband (WFV) tätig (unter anderem auch als Lehrwart und Schiedsrichter-Obmann). Ab März 1978 war er dann Vorsitzender des Schiedsrichter-Ausschusses und somit „Chef“ von damals rund 53.000 Schiedsrichtern. Auch der UEFA-Schiedsrichter-Kommission gehörte der Westfale – zeitweise sogar als Vorsitzender – jahrelang an, wofür er mit dem „UEFA Order of Merit“ in Rubin ausgezeichnet wurde.

Neben seinen zahlreichen Ehrungen auf FLVW-, WFV- und DFB-Ebene erhielt Johannes Malka 1993 für sein ehrenamtliches Engagement das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. „Wir verlieren mit Johannes Malka einen großen Westfalen, einen international respektierten Vertreter der Schiedsrichterzunft und einen aufrechten und gradlinigen Charakter. Wir werden ihn vermissen, aber nicht vergessen“, würdigt Präsident Gundolf Walaschewski den Hertener.