FLVW-Leichtathletik hat aus denkwürdigem Jahr "das Beste gemacht"

Es wäre sicherlich übertrieben zu sagen, dass die westfälischen Leichtathletinnen und -athelten mit dem Jahr 2020 zufrieden wären. Wesentlich zutreffender ist dagegen die Feststellung, dass sie aus dem denkwürdigen Jahr das Beste gemacht haben. „Herausforderungen sind da, um sie anzunehmen, und ich bin der Meinung, dass wir unsere Aufgaben in den vergangenen Monaten hervorragend gemeistert haben", befand Peter Westermann am vergangenen Samstag bei der virtuellen Tagung der Vorsitzenden der Kreis- Leichtathletik-Ausschüsse (VKLA).

Die Weihnachtsplätzchen, die neben seinem Computer standen, hätte der Vizepräsident Leichtathletik des Fußball- und Leichtathleitk-Verbandes Westfalen (FLVW) gerne mit den VKLAs geteilt, doch unter den gegebenen Bedingungen war an eine Präsenzveranstaltung nicht zu denken. „Ich hoffe jedoch, dass wir Ende März/Anfang April wieder zu einer gewissen Normalität kommen und uns dann wieder persönlich austauschen können", zeigte sich der westfälische Leichtathletik-Chef optimistisch.

Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) ist, so Peter Westermann, hinter dem Leichtathletik-Verband Bayern mitgliedermäßig weiterhin der zweitstärkste Landesverband im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). Erfreulich ist zudem, dass der westfälische Einfluss auf nationaler Ebene deutlich gestiegen ist, denn es befinden sich mit Peter Westermann, dem VLA-Vorsitzenden Bernhard Bußmann und dem FLVW-Botschafter, Hartmut Weber (der gerade zum Vorsitzenden des Schleswig-Holsteinischen Landesverbandes gewählt wurde und weiter seiner früheren Heimat eng verbunden ist), drei Westfalen in den Spitzengremien des DLV. Auch beim Verein „Freunde der Leichtathletik“, der im DLV die Förderung des Nachwuchses auf seine Fahnen geschrieben hat, ist Westfalen mit vier Vorstandsmitgliedern personell gut vertreten.

Peter Westermann bedankte sich im Rahmen der Video-Konferenz ganz herzlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der FLVW-Geschäftsstelle, die zusammen mit den Ehrenamtlichen die westfälischen Leichtathleten mit hoher Einsatzbereitschaft und außergewöhnlicher Kreativität durch die schwierige Zeit begleitet haben und ihnen auch in Zukunft weiter mit Rat und Tat zur Seite stehen werden.

Anweisungen der örtlichen Behörden sind für Vereine verpflichtend

Wie kann man bei den unverändert hohen Infektionszahlen die Corona-Pandemie eindämmen? Was können die Leichtathleten dazu beitragen, dass so schnell wie möglich der Trainings- und Wettkampfbetrieb wieder aufgenommen werden kann? Mit diesen und vielen anderen Fragen werden zurzeit auch die VKLAs konfrontiert. Daher freute sich der Vorsitzende des VLA, Tagungsleiter Bernhard Bußmann, dass er mit Sebastian Moritz einen Experten aus den eigenen Reihen zu diesem hochbrisanten Thema gewinnen konnte. Der frühere Langsprinter des LAZ Soest, der Mitarbeiter des WDR ist, hat bei den Sendungen „Hier und Heute“ und „Aktuelle Stunde“ schon viele Fragen zu Corona beantwortet. „Das Einzige, was wir zurzeit machen können, ist, uns genau an die Corona-Schutzverordnung zu halten. Das Problem ist jedoch, dass jedes Bundesland eine eigene Schutzverordnung hat, die dann noch von jeder Stadt, jeder kreisfreien Stadt und jeder Kommune unterschiedlich interpretiert wird. Wir müssen uns dabei aber danach richten, was das zuständige Ordnungsamt in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Gesundheitsamt entscheidet", erläuterte Moritz.

Diese Entscheidungen können je nach örtlichem Infektionsgeschehen oder je nach der Interpretation der zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlich ausfallen. „Das muss man nicht verstehen. Viele empfinden diese Entscheidungen auch als ungerecht, aber wenn man auf der sicheren Seite sein möchte, sollte man sich an die Anweisungen der örtlichen Behörden halten", riet der Journalist.

Wenn die Inzidenzzahlen wieder runtergehen, können sich seiner Meinung nach die Leichtathletinnen und -athleten berechtigte Hoffnungen machen, den Trainings und Wettkampfbetrieb wieder aufzunehmen. „Wahrscheinlich wird das nicht sofort passieren, aber wir haben in den vergangenen Sommermonaten Modelle entwickelt, wie wir den Trainings- und Wettkampfbetrieb unter den strengen Hygienebestimmungen in kleineren Gruppen und mit viel Abstand durchführen können. Auf diese Konzepte können wir zurückgreifen", betonte Sebastian Moritz.

Viele kreative Köpfe im FLVW

Wenn man die aktuelle Situation betrachtet, gibt es viele Ungereimtheiten. Daher forderte der VKLA des Kreises Dortmund, Michael Adel: „Wenn es wieder zu Lockerungen kommt, sollte man möglichst einheitlich und flächendeckend verfahren. In den jetzigen Zustand einzugreifen, halte ich jedoch für fatal, denn man nimmt eventuell auch den Bundeskader-Athletinnen und Athleten die Möglichkeit, sich auch in den schwierigen Zeiten auf höhere Aufgabe vorzubereiten.“ Der Leitende Landestrainer Winfried Vonstein ergänzte: „Die Gemengelage, die wir zurzeit haben, ist eine absolute Katastrophe, aber wir müssen damit leben.“

Bei den VKLAs dominiert trotz der angespannten Lage Zuversicht, denn in der westfälischen Leichtathletik gibt es viele kreative Köpfe, die aus der Not heraus wie in den letzten Sommermonaten viele tolle Ideen entwickelt haben. Auf diesen Fundus kann man im kommenden Jahr zurückgreifen.