FLVW-Kreis Münster informiert zu „Sexuellem Missbrauch im Sport“

Sexuelle Gewalt im Sport, insbesondere Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, war lange ein Tabuthema. Auch im Kreis Münster des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW). Das wollte nun der Kreisvorstand unter der Leitung des Vorsitzenden Norbert Krevert ändern. Und wie? Er beraumte den 1. Themenabend des FLVW-Kreises Münster überhaupt für alle Vereine zum Thema: „Sexueller Missbrauch im Sport“ am vergangenen Dienstag in den VIP-Räumlichkeiten des SC Preußen Münster an.

Das Kreisvorstandmitglied für Vereins- und Kreisentwicklung, Irmhild Venschott, stellte sich exzellent vorbereitet dem hoch sensiblen und emotionalen Thema. Neben ihrer Kreisvorstandstätigkeit und als Trainerin von Vereinsmädchenteams ist Venschott auch als Referentin für Gewaltprävention unterwegs und deshalb bestens vernetzt. Ihr gehörte vor etwa hundert interessierten und aufmerksamen Vereinsvertreterinnen und -vertretern die große Bühne des Abends.

Die Referentin sorgte mit einer klaren Definition der sexualisierten Gewalt, mit Zahlen und Fakten, mit Infos zu Täterstrategien und Hinweisen zu Präventionsmaßnahmen sowie dem Vorgehen bei Verdachtsmomenten für jenen Input, den es hier dringend braucht. „Passivität in diesem Thema ist nur Täterhilfe“, sagte sie entschlossen und appellierte an alle, „offen und laut darüber zu reden, statt zu schweigen“. Auch wenn sich manche anfangs überfordert fühlen mögen. „Wir geben ihnen jede Unterstützung“, versprach Venschott den Vereinsvertreterinnen und -vertretern. Sie selbst nutze viele Wege zur Informationsbeschaffung.

Unterstützung versprochen

Die Wortbeiträge und vielen dankbaren Äußerungen aus dem Plenum machten deutlich, wie wertvoll diese informativen und Mut machenden Hinweise zur vorbeugenden Wachsamkeit sind. Hierzu gehören zum Beispiel einen festgelegten Verhaltenskodex unter der Mitarbeit aller zu erarbeiten, Führungszeugnisse einzuholen oder ähnliches.

Der abschließende Applaus galt der souveränen Leistung und Leitung der Referentin, die es verstanden hat, alle Vereinsvertreterinnen und -vertreter in ihren Bann zu ziehen. Ihr abschließendes Credo lautet: „Ich unterstütze Sie bei ihren Bemühungen, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen gerne und wäre sehr erfreut, wenn alle unsere Vereine sich so vernetzen, dass Täter es deutlich schwieriger haben, Kinder zu missbrauchen“.

Mit einem „Auf ein baldiges Wiedersehen“ begaben sich die Anwesenden nach eineinhalb Stunden zufrieden auf den Heimweg. Der Kreisvorsitzende Norbert Krevert hatte versprochen, auf künftigen Kreistagungen Themen dieser Art aufgreifen zu wollen, die für die Vereine von besonderer Bedeutung sind, aber im Alltag des Sports zu wenig Berücksichtigung finden.