Elias Sansar und Johanna Rellensmann schnellste Deutsche beim Münster-Marathon

Lomoi Samuel hat die Siegesserie der kenianischen Läufer beim 19. Internationalen Münster-Marathon fortgesetzt. Samuel, der bei 30 Kilometer die Führung übernahm, dominierte auf der 42,195 Kilometer langen Strecke bei idealen Laufbedingungen in 2:12:14 Stunden vor seinem Landsmann Francis Cheruiyot (2:15:18). Als schnellster Deutscher erreichte Elias Sansar (TuS Eintracht Bielefeld) in 2:25:15 Minuten das Ziel auf dem Prinzipalmarkt. Für den Bielefelder war es bereits die neunte Teilnahme am Münster-Marathon.

„Wie in den letzten Jahren, ist mir die erste Streckenhälfte wieder schwer gefallen. Danach lief es heute bei mir deutlich besser. Die letzten elf Kilometer waren bei mir die schnellsten", berichtete der 41-jährige Bielefelder, der die Halbmarathon-Strecke in 1:12:30 Minuten passierte. Seine Bestzeit auf der Marathon-Distanz steht bei 2:21:03 Minuten (2008). Seine Vorbereitung auf den Münster-Marathon war nicht optimal, weil ihm die Wettkämpfe fehlten.

Johanna Rellensmann mit hervorragendem Marathon-Debüt

Bei den Frauen gab es ebenfalls einen Doppelerfolg für Kenia. Monica Cheruto beendete das Rennen als sichere Siegerin in 2:25:17 Stunden vor ihrer Teamkollegin Sophy Jepchirchir (2:38:31 Std.). Von den deutschen Läuferinnen erfreute Marathondebütantin Johanna Rellensmann (LSF Münster) als Dritte in 2:44:09 Minuten. „Ich bin unwahrscheinlich glücklich, dass ich diese Leistung vor heimischem Publikum abliefern konnte. Das war schon sehr emotional. Diese Zeit hatte ich mir vorher nicht erträumt“, strahlte die 31-jährige Lehrerin. Und sie fügte hinzu: „Es war für mich zunächst nicht einfach, aber auf den letzten Kilometern habe ich noch den zweiten Atem bekommen. Dass ich so schnell war, war mir erst bewusst, als ich im Zielbereich die letzten Meter auf dem roten Teppich zurücklegte.“

Die promovierte Lehrerin hatte bereits im vergangenen Jahr mit der Marathon-Distanz geliebäugelt, doch die Läufe in Berlin und Hannover fielen der Pandemie zum Opfer. Im Frühjahr 2021 erreichte sie bei einem Halbmarathon die Zeit von 1:16 Stunden, die ihr eine gewisse Sicherheit für die doppelt so lange Strecke gab.

Damit ihr die Pandemie nicht wie 2020 einen Strich durch die Rechnung macht, ging sie in diesem Jahr auf Nummer sicher und meldete sowohl für den Münster- als auch für den Berlin-Marathon, für den sie auch eine Zusage erhielt. „Ich werde in Berlin auch laufen, aber ich werde dort nur einen Sightseeing-Lauf absolvieren“, kündigte Johanna Rellensmann an.

Große Herausforderungen für Michael Brinkmann

Trotz strenger Sicherheits- und Hygienevorschritften starteten 8.800 Läuferinnen und Läufer bei der 19. Auflage des Volksbank-Münster-Marathon. Mit einer Reihe von Maßnahmen sorgten die Veranstalter dafür, dass sich weder Sportler noch Zuschauer zu nahe kamen. Der Check-In verlief für alle Beteiligten problemlos. Alle mussten geimpft, getestet oder genesen sein. So waren auf dem Prinzipalmarkt nur 4.000 Zuschauer zugelassen.

Der Aufwand war für Organisator Michael Brinkmann und sein eifriges Helferteam riesengroß. „Hätte wir das vorher alles gewusst, wären wir eventuell zu einer anderen Entscheidung gekommen, als wir uns entschlossen haben - im Gegensatz zu einigen anderen Großveranstaltern - unseren Lauf trotz der damit verbundenen Risiken durchzuführen", erklärte Michael Brinkmann, der im Vorfeld viele Herausforderungen meistern musste.

So war kurzfristig der Gitterlieferant abgesprungen. Mit eigenen Helferinnen und Helfern, die noch wenige Stunden vor dem Start rekrutiert wurden, und der Unterstützung der Stadt Münster, konnte das große Problem noch kurzfristig gelöst werden.