Der Umbau der Körnig-Halle ist das größte Weihnachtsgeschenk für die Leichtathleten

Das ist ein Top-Weihnachtsgeschenk für die Leichtathleten. Rechtzeitig zum Fest präsentiert sich die Dortmunder Helmut-Körnig-Halle im neuen Glanz. Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau informierte bei einem Pressetermin in der Halle über das Ende des ersten Bauabschnitts zum Umbau und zur Erweiterung der neu gestalteten Trainings- und Wettkampfstätte.

An einigen Stellen werkeln zwar noch Handwerker, die die letzten Feinarbeiten erledigen, doch wer das Schmuckkästchen betritt, ist hellauf begeistert, denn alles ist neu und nicht mehr vergleichbar mit der alten Halle, die nach knapp 40 Jahren ihres Bestehens nicht mehr die aktuellen Standards erfüllte.

Innerhalb von acht Monaten hat sich die Arena an der Strobelallee zu einer hochmodernen Sporthalle mit sechs Rundbahnen, die den Leichtathleten ganzjährig zur Verfügung steht, entwickelt. OB Ullrich Sierau freute sich über das gelungene Projekt: "Ein Bauvorhaben in dieser Größenordnung im geplanten Zeit- und Kostenrahmen fertig zu stellen, ist unter den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine grandiose Leistung." Sierau dankte vor allem dem Architekturbüro Trapp und dem Sportstätten-Leiter Friedrich Dieck.

"Die neue Halle ist ein echtes Schmuckstück, und ich freue mich auf die ersten Wettkämpfe," sagte Dortmunds OB. Und mit Blickrichtung auf das PSD Bank Indoor Meeting am 9. Februar 2020 fügte er hinzu: "Dann können wir allen auch über die Landesgrenzen hinaus zeigen, welch eine hochmoderne Halle wir in Dortmund haben."

2.700 Sitzplätze stehen insgesamt zur Verfügung. Das Erfreuliche: Inzwischen ist die Bahnabnahme erfolgt und die Zertifizierung durch die IAAF ausgesprochen. "Diese Halle ist einzigartig in Deutschland," betonte Sportstättenleiter Friedrich Dieck, hinter dem nervenaufreibende Monate liegen.

Für Pierre Ayadi, in Personalunion Bundestrainer und Coach der LG Olympia Dortmund, bildet der Umbau ein großes Geschenk: "Die durchgeführte Maßnahme ist auch eine Wertschätzung, für unsere Arbeit, die wir in den letzten Jahren geleistet haben. Auch für unseren Nachwuchs, der gesonderte Trainingszeiten hat, eröffnet der Umbau sicherlich neue Perspektiven."

Diese Hoffnung unterstrich auch Bernd Kruse, der Geschäftsführer der Sport-und Freizeitbetriebe der Stadt Dortmund: "Mit der neuen Helmut-König-Halle, der Leichtathletik-Anlage in Dortmund-Hacheney, die in Kürze eröffnet wird, dem Stadion Rote Erde und den Sportplätzen in unseren Stadtbezirken hat sich die Sportlandschaft in Dortmund für die Leichtathleten enorm verbessert, und ich bin fest davon überzeugt, dass sie diese Top-Bedingungen entsprechend nutzen werden."

Mittel- und Langstrecklerin Linn Kleine (LG Olympia Dortmund) war in den letzten Wochen fast täglich zum Training in der Helmut-Körnig-Halle und ist hellauf begeistert: "Da macht das Laufen richtig Spaß. Vor allem kann man dort witterungsunabhängig trainieren. Schön war für mich in den letzten Wochen, die Arbeitsfortschritte in der Halle zu beobachten und nun zu sehen, welch ein tolles Gesamtbild sie ergeben."

7,7 Millionen Euro kostet die Modernisierung und Erweiterung

Mit einem Investitionsvolumen von 7,7 Millionen Euro ist die Arena, die 1980 eröffnet wurde, modernisiert und erweitert worden. Der Bund und das Land beteiligten an der Finanzierung des ersten und dritten Bauabschnitts. Die Stadt Dortmund muss einen Eigenanteil zwischen 20 und 30 Prozent aufbringen. Bis Ende 2020 werden die noch ausstehenden Arbeiten des zweiten und dritten Bauabschnitts abgeschlossen sein.

Seit Anfang November wird in der Halle eifrig trainiert. Der Wettkampfbetrieb wird am 4. Januar 2020 mit einem Sportfest, das der Kreis-Leichtathletik-Ausschuss Dortmund durchführt, aufgenommen. "Wir haben bereits knapp 300 Meldungen für diese Veranstaltung vorliegen. Vor allem unsere Freunde aus den Niederlanden wollen die neue Halle kennenlernen und haben eifrig gemeldet," berichtete der Vorsitzende des Kreis-Leichtathletik-Ausschusses, Michael Adel. Höhepunkte in den kommenden Wochen bilden die westfälischen Hallenmeisterschaften am 18. Januar, die NRW-Titelkämpfe am 2. Februar und das PSD Bank Indoor Meeting am 9. Februar.

2021 Deutsche Hallenmeisterschaften in Dortmund

Die deutschen Hallenmeisterschaften 2021 sind bereits für Dortmund terminiert worden. In den Folgejahren wird sich die Westfalenmetropole bei der Durchführung von DLV-Hallen-Titelkämpfen mit Leipzig abwechseln. Dort befindet sich ebenfalls eine Halle mit sechs Rundbahnen. Dieser Automatismus wird sich jedoch bei den deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften nicht ergeben. Der Vize-Präsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen Peter Westermann, der gleichzeitig auch DLV-Vize-Präsident ist, sagte dazu: "Wir werden uns als Westfalen sicherlich auch einmal für die Jugendmeisterschaften bewerben, aber es gibt auch andere gute Hallen in Deutschland, die der DLV nicht leerstehen lassen darf und die für Jugend-Titelkämpfe hervorragend geeignet sind. Bei den Jugend-Hallenmeisterschaften wird sich somit nicht alles auf Dortmund und Leipzig konzentrieren."

Mit dem Stadion Rote Erde ist die Helmut-Körnig-Halle gemeinsam mit dem Standort Bochum-Wattenscheid in Abstimmung zwischen dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Bundesinnenministerium (BMI) anerkannter Bundesleistungsstützpunkt mit den Disziplinschwerpunkten "Sprint/Hürden", "Laufen/Gehen", "Sprung" und "Wurf/Stoß". Die Helmut-Körnig-Halle wurde in den letzten Jahren regelmäßig modernisiert. Doch reichten die Maßnahmen nicht, dass die Halle die Anforderungen an ein modernes Hochleistungszentrum erfüllten. Nach der Erweiterung und dem Umbau wird Dortmund nun wieder die Top-Adresse im Deutschen Leichtathletik-Verband bilden.