Der TV Wattenscheid rechnet bei der Hallen-DM mit maximal sieben Medaillen

Dietmar Spohn, der Sprecher der Stadtwerke Bochum, hofft, dass die Athletinnen und Athleten des TV Wattenscheid am kommenden Wochenende (17./18. Februar) bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund genauso erfolgreich sind wie momentan die deutschen Wintersportler bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang.

TV-01-Manager Michael Huke versuchte gestern auf der Pressekonferenz des Vereins im Verwaltungsgebäude der Stadtwerke Bochum, die Hoffnungen der „Blauhemden“ zu konkretisieren: „Wenn alle unsere Wünsche in Erfüllung gehen, können wir fünf bis sieben Medaillen gewinnen."

Für den Wattenscheider Leichtathletik-Chef bildet es einen großen Vorteil, dass die Titelkämpfe in Dortmund stattfinden: „Viele unserer Kaderathleten trainieren fast täglich dort und kennen daher bestens die Anlagen. Hinzu kommt, dass die weiten Anreisewege wegfallen. Das gilt auch für unsere Fans, die uns in Dortmund sicherlich lautstark unterstützen werden", kündigte Michael Huke an.

Der TV Wattenscheid startet in der Helmut-Körnig-Halle mit 25 Athletinnen und Athleten. Ein Fragezeichen steht jeweils hinter den Starts von Mittelstreckler Marius Probst und Sprinterin Keshia Kwadwo, die beide erkältet sind. Auch Stabhochspringer Malte Mohr, der vor kurzem Vater wurde, lässt seine Teilnahme noch offen. „Wir befinden uns zurzeit in einem Verjüngungsprozess im Hinblick auf 2020. Trotzdem sind wir recht stark aufgestellt. Das wird man auch in Dortmund sehen", betonte Huke.

Die besten Aussichten hat der TV Wattenscheid über 60m-Hürden. Bei den Männern strebt Erik Balnuweit seinen sechsten Titel in Folge an. Rechnet man seinen Erfolg von 2011 noch hinzu, wäre es für ihn bereits die achte deutsche Meisterschaft unter dem Hallendach. „Über 60m-Hürden kann immer etwas passieren, denn es stehen einem fünf Hindernisse im Weg. Daher werde ich trotz meiner Favoritenposition ganz fokussiert an den Start gehen", versicherte der 29-jährige Wattenscheider.

Deutlich schwieriger ist die Aufgabe für seine Teamkollegin Pamela Dutkiewicz über 60m-Hürden. Die WM-Dritte lieferte gestern beim internationalen Hallen-Meeting im polnischen Torun mit 7,85 Sekunden noch eine Weltklasseleistung ab. Dies ist ihre drittschnellste Zeit in ihrer Karriere. In Dortmund wird sich die Titelverteidigerin ein spannendes Duell mit Cindy Roloder (2018 bereits 7,84 sek) liefern.

Favorit Maurice Huke gibt sich zurückhaltend

Wenn Sosthene Moguenara im Weitsprung gut drauf ist, liegt auch für sie eine Medaille bereit. Welche Farbe diese Plakette haben wird, lässt sich bei dem Klassefeld nur schwierig voraussagen. „Ich möchte gerne bei der Hallen-WM in Birmingham starten. Dafür muss noch die WM-Vorgabe von 6,76m erfüllen. Wenn ich diese Leistung in Dortmund abrufen kann, werde ich auch bei der Titelvergabe ein ernsthaftes Wörtchen mitreden", glaubt die 29-jährige Wattenscheiderin.

Im Kugelstoßen muss sich die Vorjahresjugendliche Julia Ritter erstmalig bei den Erwachsenen behaupten. Die U20-Europameisterin sieht ihre Aufgabe jedoch ganz locker: „Ich muss mich in der höheren Klasse erst einmal neu orientieren. Von den Plätzen eins bis sechs ist alles für mich drin.“

Bei den Männern hat neben Erik Balnuweit Sprinter Maurice Huke die besten Aussichten. Der 24-jährige Wattenscheider, der im Vorjahr in Leipzig Dritter war, führt mit 21,06 Sekunden die aktuelle DLV-Bestenliste über 200 Meter an. Er gibt sich allerdings zurückhaltend: „Die Dortmunder Hallenbahn ist nicht einfach zu belaufen. Daher möchte ich vorher keine Prognose abgeben.“ Ob Huke die 60 Meter, für die er auch gemeldet hat, zum „Warmlaufen“ nutzt, lässt er noch offen.