Aufteilung der FLVW-Hallenmeisterschaften hat nicht nur sportliche Gründe

Als Hubert Funke auf der virtuellen westfälischen Wettkampfwarte- und Kampfrichtertagung Anfang November 2021 das neue Konzept für die westfälischen Hallenmeisterschaften 2022 präsentierte, hatte dieser Plan in erster Linie sportliche Gründe. Damals konnte er noch nicht erahnen, dass sich zurzeit so viele Menschen in Deutschland mit dem Coronavirus infizieren wie nie zuvor in dieser Pandemie. Die westfälischen Hallenmeisterschaften werden erstmals in diesem Jahr an drei Tagen durchgeführt. Diese Splittung hat zur Folge, dass der Zeitplan und die Teilnehmerzahl pro Wettkampftag deutlich überschaubarer sind als in früheren Jahren.

Der erste Teil findet am Samstag ab 11 Uhr in der Helmut-Körnig-Halle statt. Fortgesetzt werden die Titelkämpfe am 23. Januar und am 30. Januar jeweils ab 11 Uhr in der Arena an der Strobelallee.

„Aufgrund dieser Aufteilung hatten wir keine Probleme mit der Genehmigung unserer Titelkämpfe durch die Stadt Dortmund. Wir werden die Zahl von 750 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die nach der aktuellen Coronaschutzverordnung möglich wäre, an beiden Wettkampftagen sogar noch deutlich unterbieten", betont der Vorsitzende des westfälischen Verbands-Leichtathletik-Ausschusses (VLA), Bernhard Bußmann. So werden am Samstag voraussichtlich 270 und am Sonntag 210 Starterinnen und Starter in der Helmut-Körnig-Halle erwartet. „Zählt man Kampfrichter*innen und Trainer*innen hinzu, dann werden nie mehr als 250 bis 300 Personen gleichzeitig in der Halle sein und die verteilen sich über einen Zeitraum von sechs Stunden“, relativiert Bernhard Bußmann die möglichen Gefahren.

Der VLA-Vorsitzende weist darauf hin, dass sich der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) bei der Planung und Durchführung nur im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen bewegt. „Daher müssen wir bei den augenblicklich steigenden Corona-Zahlen immer von Fall zu Fall entscheiden. Dies gilt vor allem auch für unsere Veranstaltungen in den kommenden Wochen.“

Markus Greufe Favorit über 60 Meter

Die strengen Sicherheits- und Hygieneregelungen (siehe Ausschreibung) werden am Wochenende keinen Einfluss auf den sportlichen Ablauf haben. Bei den Männern erwartet man Samstag über 60 Meter ein spannendes Duell zwischen Markus Greufe (LG Brillux Münster), der am 18. Dezember 2021 in Münster mit 6,71 Sekunden einen vielversprechenden Hallenauftakt hatte, und Philipp Trutenat (TV Wattenscheid), der in Dortmund sein Hallendebüt in diesem Winter gibt. Gespannt ist man auf der kurzen Sprintstrecke auch auf den Auftritt von Weitspringer Luka Herden (LG Brillux Münster), der sich am 8. Januar über 60 Meter auf 6,84 Sekunden verbesserte.

Nach seinen Starts bei den westfälischen Crossmeisterschaften in Breckerfeld und beim Silvesterlauf in Herne will sich der frühere deutsche U20-Meister, Maximilian Sluka (TV Wattenscheid), wieder auf die kürzeren Distanzen konzentrieren und gibt daher bei den „Westfälischen“ der 800-Meter-Strecke den Vorzug. Dabei wird er herausgefordert von dem außerhalb der Wertung laufenden Felix Wittmann (Leichtathletik SG Eschweiler), der 2021 1:49,59 Minuten über 800 Meter erzielte.

Bei den Frauen ist die Hallen-DM-Dritte des Vorjahres, Yasmin Kwadwo (LC Paderborn), mit ihrer Meldezeit von 7,19 Sekunden klare Favoritin über 60 Meter. Ganz weit vorn erwartet man auf der kurzem Sprintstrecke auch Johanna Marie Bechthold (TV Wattenscheid) und Kathrin Grenda (LC Paderborn). Im 800-Meter-Lauf wird es zu einem internen Wattenscheider Duell zwischen Laura Kaufmann und Lea Kruse kommen.

Jonas Breitkopf debütiert im Trikot der LG Olympia Dortmund

Am zweiten Tag der westfälischen Hallenmeisterschaften gibt der frühere Leverkusener Jonas Breitkopf seinen Einstand im Trikot der LG Olympia Dortmund und dürfte über 400 Meter kaum zu schlagen sein. Hoch hinaus wird es voraussichtlich im Stabhochsprung der Männer gehen, denn Gordon Porsch (Eintracht Frankfurt), der als Gast mitspringt, hat eine persönliche Bestleistung von 5,61 Meter. Titelanwärter ist Constantin Rutsch (LG Olympia Dortmund), der sich in diesem Winter bereits auf 5,21 Meter verbesserte. Zu beachten ist auch der noch zur Jugendklasse zählende Till Marburger (LG Olympia Dortmund).

Bei den Frauen gibt am zweiten Wettkampftag die frühere deutsche U18-Meisterin Brenda Cataria-Byll (LG Olympia Dortmund) ihren Einstand in diesem Winter auf der 400-Meter-Distanz und kann sich auf dieser Strecke berechtigte Titelhoffnungen machen. Im Stabhochsprung ist Anne Berger (VfL Gladbeck) mit ihrer Meldeleistung von 4,25 Meter Favoritin.