Absage des Phoenix-See-Halbmarathons ist ein herber Schlag für die Laufszene

Herber Rückschlag für Dortmunds Laufszene. Die neunte Auflage des Sparkassen-Phoenix-Halbmarathon muss aufgrund der Abstandsregelungen und Hygieneanforderungen im Rahmen der Corona-Verordnungen des Landes NRW abgesagt werden. Die größte und wichtigste Dortmunder Laufveranstaltung – im Vorjahr sorgen 4.500 Läuferinnen und Läufer für einen neuen Teilnehmerrekord – sollte wie immer am "Tag der Deutschen Einheit" am 3. Oktober über die Bühne gehen.

"Wir haben keine Möglichkeit gesehen, ein Konzept zu entwickeln, das die Sicherheit der Athletinnen und Athleten aber auch der Zuschauer garantiert. Dafür ist die Veranstaltung einfach zu groß und zu etabliert", erklärte Veranstalter Marcus Hoselmann in dieser Woche. Schweren Herzens musste er gleichzeitig die Sparkasse Dortmund – seit der Premiere im Jahr 2012 Hauptsponsor des Halbmarathons – über die Absage informieren. "Gerne hätten wir den Dortmunder Läuferinnen und Läufern dieses besondere Erlebnis am Phoenix-See wieder ermöglicht. Aber die Sicherheit hat höchste Priorität", erklärt Sophie Donat, Leiterin der Unternehmenskommunikation. "Wir freuen uns jetzt umso mehr auf das Jubiläum im nächsten Jahr." Zuletzt waren noch zahlreiche Ideen und Maßnahmen auf dem Tisch, um den renommierten und überregional anerkannten Lauf mit Start und Ziel am Phoenix-See durchzuführen.

Die Stadtmeisterschaft der Dortmunder Schulen wurde auf den Prüfstand gestellt, dazu ein Startkonzept ähnlich wie bei einem Zeitfahren im Radsport durchgespielt. "Beim DO IT FAST am 16. August funktioniert das. Angesichts der Größe des Sparkassen-Phoenix-Halbmarathon geht das aber einfach nicht. Wir haben tausende Läuferinnen und Läufer auf der Strecke, dazu eine mindestens ebenso große Zahl an Fans auf der Strecke im Westfalenpark, im Rombergpark und am PHOENIX See selbst. Wie sollen wir es schaffen, dass die Zuschauer die Abstandsregeln einhalten?", mussten sich Hoselmann und sein Team schließlich eingestehen und entschieden sich für eine Absage. "Die Gesundheit der Besucher und der Läufer geht einfach vor. Das war für uns der wichtigste Faktor. Wir können nicht garantieren, dass es nicht zu Ansteckungen kommt. Aus diesem Grund war uns das Risiko schlicht und einfach zu groß." Schließlich kam auch noch die Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen in NRW hinzu. Vergangene Woche hatte die Landesregierung beschlossen, bis zum 31. Oktober keine Großveranstaltung mehr zu genehmigen. Für den Veranstalter "upletics" ist das natürlich wie für alle anderen Sportveranstalter ebenfalls ein herber und existenziell bedrohlicher Verlust.

Sechs Läufe mussten abgesagt werden

Bis auf den DO IT FAST am 16. August auf dem Phoenix-West-Gelände mussten alle anderen Laufveranstaltungen von "upletics" abgesagt werden. "Wir hatten sieben Läufe, davon konnten wir sechs nicht veranstalten. Das ist schlicht und einfach eine Katastrophe", umschreibt Hoselmann das wirtschaftliche Ausmaß. "Jetzt hoffen wir auf unsere vielen Sportangebote für Unternehmen und Privatkunden. Denn die Dortmunder wollen sich bewegen, da sind wir uns sicher", so Hoselmann. Aber die Organisatoren stecken den Kopf nicht in den Sand, sondern planen bereits schon für das Jahr 2021, dann soll die zehnte Auflage des Sparkassen-Phoenix-See-Halbmarathons über die Bühne gehen. Traditionell am 3. Oktober.

Dafür benötigt der Veranstalter aber die Mithilfe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. "Es ist unfassbar wichtig für uns, dass alle, die schon einen Startplatz gebucht haben, diesen aufbewahren und im kommenden Jahr einlösen. Es ist mein Wunsch, dass uns jetzt alle die Treue halten, das würde uns sehr helfen", setzt Hoselmann auf die Unterstützung der Lauf-Community.