Westfälische Leichtathleten mit guten Medaillen-Aussichten bei der Hallen-DM

Die westfälischen Athletinnen und Athleten gewannen bei den Deutschen Hallenmeisterschaften 2018 insgesamt neun Medaillen. Dabei gingen fünf Plaketten an den TV Wattenscheid, drei an den LC Paderborn und eine an die LG Olympia Dortmund. Wenn die westfälischen Starterinnen und Starter diese erfreuliche Bilanz bei den 66. Deutschen Hallenmeisterschaften am Wochenende in Leipzig wiederholen könnten, wäre dies schon ein großartiger Erfolg, denn im westfälischen Aufgebot fehlt in der Arena Leipzig Tatjana Pinto (LC Paderborn), die im vergangenen Jahr in Dortmund jeweils Gold über 60 Meter und 200 Meter gewann.

Die 26-jährige Paderbornerin, die in der aktuellen Hallensaison noch Wettkampf bestritten hat, fehlt verletzungsbedingt auch in Leipzig. Die westfälischen Titelhoffnungen ruhen bei den Frauen somit auf Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid), die in diesem Winter über 60m-Hürden von Erfolg zu Erfolg eilt und mit erstklassigen 7,89 Sekunden momentan Platz eins in der Weltrangliste einnimmt.

Die Vorzeige-Athletin des TV Wattenscheid nimmt ihre Aufgabe allerdings nicht auf die leichte Schulter, denn im 60-Meter-Hürden-Sprint entscheidet oft die Tagesform über die Medaillen-Ränge. Pamela Dutkiewicz kann sich noch gut an die Hallenmeisterschaften 2018 in Dortmund erinnern, als sie in 7,89 Sekunden ihrer Dauer-Konkurrentin im Deutschen Leichtathletik-Verband, Cindy Roleder (SV Halle / 7,84 Sek.), den Vortritt lassen musste. Die angehende Grundschullehrerin hat in der 4x200 m-Staffel noch eine zweite Chance auf Gold. In diesem Wettbewerb muss der TV Wattenscheid seinen Titel verteidigen, doch die MTG Mannheim und der TSV Bayer Leverkusen melden auch ihre Ansprüche an.  Im Hochsprung kann Christina Honsel (LG Olympia Dortmund), die sich vor einer Woche in Weinheim auf 1,88 m steigerte, ebenfalls für eine Medaille in Frage kommen.

Torben Junker greift über 400 Meter nach Gold

Ihr Teamkollege Torben Junker verbesserte sich  beim PSD Bank Indoor Meeting in Dortmund über 400 m nach einem großartigen Lauf auf 47,24 Sekunden. Damit rangiert der 25-jährige Dortmunder in der DLV-Bestenliste momentan auf Platz eins. Der deutsche Vizemeister möchte daher in Leipzig die Gunst der Stunde nutzen. Er ist motiviert bis unter die Haarspitzen: „Ich fahre als 400 m-Schnellster nach Leipzig und möchte als Schnellster wieder heimkehren“.

Junker hat sich gewissenhaft auf die DM vorbereitet: „Natürlich darf ich die Konkurrenz nicht unterschätzen. So können mir mindestens noch zwei Viertelmeiler gefährlich werden, aber ich werde voll dagegen halten", versichert der EM-Teilnehmer von Berlin. Torben Junker kennt die Arena Leipzig, allerdings ist er dort bisher nur auf den Bahnen 1 und 2 gelaufen. Daher möchte er bereits im Vorlauf richtig Gas geben, um im Finale eine bessere Ausgangsposition zu haben.

Titelchancen hat bei den Männern auch Marius Probst (TV Wattenscheid), der am 3. Februar beim Internationalen Hallensportfest in Karlsruhe über 1.500 m mit ausgezeichneten 3:39,89 Minuten auf Anhieb die Norm für die Hallen-Europameisterschaften vom 1. bis 3. März in Glasgow (Schottland) schaffte. Mit dieser Leistung führt er recht deutlich die aktuelle DLV-Bestenliste vor Karl Bebendorf (Dresdner SC / 3:40,67 Min.) und Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach / 3:44,28 Min.) an. Für den Wattenscheider spricht, dass er fast jedes Tempo mitgehen kann und auch ein guter Spurter ist.

Falk Wendrich hofft auf Medaille und EM-Norm

Seit 2013 heißt der deutsche Hallenmeister im 60-Meter-Hürdensprint Eric Balnuweit (TV Wattenscheid). Der Abonnement-Meister steht allerdings in Leipzig vor keiner leichten Aufgabe, denn Freiluft-Meister Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen), der zurzeit Jahresbester mit 7,65 Sekunden ist, greift nach 2014 erstmals wieder in das Wettkampf-Geschehen in der Halle ein. Das Rennen wird somit auf jeden Fall spannend.

Im Hochsprung ist Falk Wendrich (LAZ Soest) mit der Höhe von 2,24 m momentan Jahresbester. Allerdings trifft er in Leipzig auf Europameister Mateusz Przybylko (Bayer Leverkusen), der ihn eventuell vom Thorn stoßen kann. Nach seiner langen Leidenszeit wäre für den früheren U20-Vize-Weltmeister allerdings ein Medaillengewinn schon ein großer Erfolg. Vielleicht schafft er auch die für die Hallen-EM geforderten 2,26 m.Chancen auf eine Medaille hat  auch Maurice Huke, der wieder fit ist. Der deutsche Vizemeister rechnet sich über 200 Meter einiges aus, denn er hat nach der Absage von Ex-Wattenscheider Julian Reus die zweitbeste Zeit aller gemeldeten Sprinter vorzuweisen.