Wattenscheiderin Esther Cremer erhält in Berlin nachträglich EM-Gold

Die deutsche 4x400 Meter-Staffel mit Janin Lindenberg, Esther Cremer, Fabienne Kohlmann und Claudia Hoffmann hat am Freitagabend im Rahmen der Europameisterschaften in Berlin auf dem Breitscheidplatz nachträglich die EM-Goldmedaille von 2010 überreicht bekommen.

Acht Jahre ist es her, dass Janin Lindenberg (SC Magdeburg), Esther Cremer (TV Wattenscheid 01), Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) und Claudia Hoffmann (SC Potsdam) bei der EM in Barcelona (Spanien) im Staffel-Finale in 3:24,07 Minuten das Ziel erreicht hatten – 2,8 Sekunden hinter den Siegerinnen aus Russland. Diese wurden aber nachträglich wegen Dopings disqualifiziert, und so erhielten die deutschen Langsprinterinnen nun in der Berliner Innenstadt nachträglich ihre verdienten Goldmedaillen.

Die 3.000 Zuschauer fassende Generali-Arena der Europäischen Meile auf dem Breitscheidplatz bot dafür den passenden feierlichen Rahmen. Dort finden während der Leichtathletik-EM in Berlin alle Siegerehrungen statt. Die vier Athletinnen durften auf der Bühne den ihnen zustehenden obersten Podestplatz einnehmen und bei bester Stimmung ihren Sieg bejubeln. Die Goldmedaillen und Blumen bekamen sie vom ehemaligen, langjährigen DLV-Präsident Clemens Prokop und von EM-Chef Frank Kowalski überreicht. Als die Nationalhymne gespielt wurde, war die Staffel den Tränen nahe.

Karriere-Ende vor zwei Jahren

Esther Cremer beendete nach mehreren  Verletzungen vor zwei Jahren ihre erfolgreiche Karriere Ihren internationalen Erfolg feierte sie 2010 bei den Europameisterschaften in Barcelona, als sie mit der 4x400m des Deutschen Leichtathletik-Verbandes zunächst Silber gewann. Diese wurde nun  in eine Goldplakette umgewandelt.  Bei der WM 2009 in Berlin belegte die fünffache deutsche Meisterin mit dem 400m-Quartett des DLV den fünften Rang.

Die inzwischen 30-jährige Wattenscheiderin, die persönliche Bestzeiten von 11,38 Sekunden über 100m, 23,10 Sekunden über 200m und 51,62 Sekunden über 400m erzielte, hat in den letzten Jahren immer 100 Prozent gegeben. Das hat bei ihr Spuren hinterlassen- physisch und psychisch Esther Cremer atmete bei ihrem Abschied  erleichtert auf:„Ich habe jetzt den ganzen Stress nicht mehr und bin ein bisschen freier“. Esther Cremer treibt jetzt nur noch Fitness-Sport Im vergangenen Jahr rannte sie beim Stadtwerke-Halbmarathon in Bochum mit. Allerdings startete sie dort nur über die 10km-Distanz.