Volksbank-Münster-Marathon am 8. September 2019 wird olympisch

Fünf Frauen aus fünf Nationen bereiten sich gerade gemeinsam darauf vor, den Volksbank-Münster-Marathon für die Qualifikationsnorm für die Olympischen Spiele in Tokio zu nutzen. Vier der fünf waren noch nie in Deutschland, wissen aber, dass wir als Land der schnellen Straßenläufe gelten. Alles sind Damen aus Ländern, wo die Qualifikationsnorm nicht - wie üblich - 2:30 Stunden, sondern über die Quotenregelung für kleine Länder 2:40 Stunden beträgt.

Mit ihren beiden Pacemakern wollen alle Fünf aber eine Zeit von 2:38 Stunden anstreben, um die Norm für Olympia 2020 zu schaffen und sich in Ruhe darauf vorbereiten zu können. Man hat nur wenige Möglichkeiten, die Qualifikation zu schaffen, denn man läuft nicht an jedem Wochenende einen Marathon. Die intensive Vorbereitung darauf beträgt mehr als zehn Wochen und nach dem Marathon ist die „Regeneration" auch unerlässlich.

Aus Venezuela kommt Yolimar Elizabeth Medina Pineda. Bereits zweimal hat sie die Olympia-Qualifikation damals geschafft und möchte wieder einen Platz für Olympia ergattern. Derzeit liegt ihr Niveau allerdings bei 2:41 Stunden, doch sie bereitet sich zwei Monate in Colorado mit einem Höhentraining auf den Volksbank-Münster-Marathon vor.

Idelma Lizeth Delgado kommt aus El Salvador nach Münster. Während sie im Halbmarathon unter feuchten Bedinungen in Costa Rica 1:19 Stunden lief, will sie ihren ersten ernsthafen Marathon in Münster bestreiten. Ihr wird ihr Kampfesgeist zugute kommen, hat sie doch bereits einige Trails absolviert. Über die Quotenregelung für kleine Länder wird sie versuchen, sich mit einer Zeit unter 2:40 für Tokio zu empfehlen, um nach ihrer Premiere bei den Cross-Weltmeisterschaften das zweite Mal im Nationaltrikot zu starten.

Giselle A Ivarez Rivera kommt aus Chile und lief dort im vergangenen Jahr ihren ersten Marathon in 2:43 Stunden. Auf den Unterdistanzen 5 und 10 km hat sie aber bewiesen, dass sie auch im Marathon schneller sein kann. Derzeit bereitet sie sich in den Anden vor und will nach zwölf nationalen Titeln erstmals für ihr Land bei Olympischen Spielen starten.

Erster Start außerhalb der Türkei

Meryem Kihnc Gündogdu aus der Türkei ist Ultraläuferin mit einer Grundlagenausdauer von 60 Kilometer und mehr. Beim Istanbul Halbmarathon lief sie eine 1:18:30 Stunden-Zeit, hatte aber bisher noch nie die Möglichkeit, außerhalb der Türkei zu starten, wo es nur zwei beziehungsweise drei internationale Rennen im Jahr gibt.

Faviola Sarai Perez Igari aus Mexiko ist die erfahrenste Athletin im Feld der fünf Frauen. Ihr Training absolviert sie in Mexiko derzeit auf 2.200 Meter Höhe beziehungsweise in Toluca, einer der welthöchsten Städte auf 2.800 Meter. Sie hat die typische Leichtathletikkarriere durchlaufen mit Mittel- und Langstrecken auf der Bahn und möchte nun die Tradition erfolgreicher mexikanischer Marathonläuferinnen wieder aufgreifen und das Land mit der großen Laufaffinität im kommenden Jahr international präsentieren.

Für alle wird es ein ambitioniertes Vorhaben sein, die 2:40 Stunden-Marke zu unterbieten. Das begeisterungsfähige Publikum beim Volksbank-Münster-Marathon wird diese Tempogruppe sicherlich großartig unterstützen, so das Organisationsteam, das allen fünf Damen ganz fest die Daumen drückt.