Mateusz Przybylko überrascht bei der NRW-Gala in Bottrop mit 2,35m im Hochsprung

Mateusz Przybylko (Bayer Leverkusen) verbesserte sich bei der NRW-Leichtathletik-Gala in Bottrop im Hochsprung um fünf Zentimeter auf ausgezeichnete 2,35m und schob sich damit auf den zweiten Rang der aktuellen Weltrangliste vor. Nur fünf deutsche Hochspringer sind bisher höher als der 25-jährige Leverkusener gesprungen.

„Ich bin mehr als überrascht über meine Steigerung, aber ich habe mich trotz des bedeckten Himmels und des Windes recht gut gefühlt. Für mich war das heute schon einmal eine gute Generalprobe für die Weltmeisterschaften in London, denn dort das Wetter wird wahrscheinlich nicht anders sein,“ erklärte der dreifache deutsche Hallenmeister, der vier Tage zuvor bei einem Leichtathletik-Meeting in Ramstein mit sicher übersprungenen 2,30m  bereits seine augenblicklich gute Form andeutete.

Wegen einer leichten Spannung im rechten Oberschenkel verzichtete Mateusz Przybylko nach seiner neuen persönlichen Bestleistung auf weitere Versuche   und wird auch nicht am kommenden Mittwoch in Ostrava (Tschechien) starten. Nun konzentriert er sich ganz auf die Deutschen Meisterschaften am 8./9. Juli in Erfurt und die Leichtathletik-Weltmeisterschaften vom 5. bis 13. August in London.

Im 100m-Sprint der Frauen erreichte Tatjana Pinto (LC Paderborn) als souveräne Siegerin 11,21 Sekunden. Allerdings wird diese Zeit nicht als WM-Norm (11,23 Sek.) anerkannt, weil mit 2,1m/s der Rückwind im Finale ein wenig zu stark war.  

Im Rahmen der NRW-Gala wurden die NRW-Meisterschaften ausgetragen. Einen zweiten Titel sicherte sich Tatjana Pinto, als sie die Gala mit einem sicheren 200m-Erfolg in 23,88 Sekunden vor Laura Marx (LT DSHS Köln) und Maike Schachtschneider (TV Wattenscheid, 24,87 Sek.) ausklingen ließ. „In letzter Zeit war ich krank und habe sogar flach gelegen. Erst in der letzten Woche konnte sich wieder richtig trainieren. Das habe ich natürlich voll ausgenutzt, sodass ich die Läufe heute aus dem vollen Training bestritten habe,“ erklärte die letzt jährige deutsche 100m-Meisterin. Dass das Niveau im Frauensprint zurzeit so hoch wie selten zuvor ist, macht sie nicht nervös. „Ich konzentriere mich ganz auf mich selber und hoffe, bei den deutschen Meisterschaften in zwei Wochen in Erfurt in Topform zu sein. Mehr kann ich nicht machen. Das Training in den letzten Tagen und meine beiden heutigen Wettkämpfen haben gezeigt, dass ich wieder voll belastbar bin. Das stimmt mich optimistisch auf die kommenden Ereignisse “, betonte die zweifache Olympiateilnehmerin.

Den 100m-Sprint der Männer gewann Ryan Shields (Jamaika) bei einem Gegenwind von 2,2m/s in 10,51 Sekunden überraschend vor  Kim Collins (St. Kitts and Nevis, 10,56 Sek.), der im vergangenen Jahr als 40-Jähriger mit 9,93 Sekunden noch einen neuen Stadionrekord aufgestellt hatte. Der 100m-Weltmeister von 2003 wird zum Saisonende seine erfolgreiche Karriere beenden.

Überraschung durch Matthis Leon Wilhelm

Im Weitsprung verblüffte Matthis Leon Wilhelm (SC Preußen Münster) als Sieger mit 7,50m. Bei seinem besten Sprung war mit 2,1m/s der Rückenwind jedoch ein wenig zu stark. Der Hausrekord des 20-Jährigen steht somit weiter bei 7,44m. „Lange hat er Probleme mit dem Beuger gehabt, sich aber nach einer Trainingsumstellung wieder herangetraut“, erläuterte seine  Trainerin Elke Bartschat. Bereits in der U18 war Matthis-Leon Wilhelm, dessen Namen man sich merken sollte,  7,37 Meter weit gesprungen.

Wegen ihrer Rückenprobleme konnte Denise Krebs (TV Wattenscheid) erst bei der NRW-Gala in die WM-Saison einsteigen. Die 29-jährige Wattenscheiderin hinterließ auf der 1500m-Distanz einen kämpferisch starken Eindruck und unterstrich  als sichere Siegerin in 4:23,42 Minuten, dass sie im Hinblick auf die deutschen Meisterschaften am 8./9. Juli in Erfurt wieder fit ist.

Im Kugelstoßen setzte Marie-Theres Bornemeier (LG Lippe-Süd) ihre ganze Kraft in ihren letzten Versuch und verließ  mit starken 14,58m  als überlegene Siegerin den Ring. Im Stabhochsprung erfüllte ihre Teamkollegin Tina Rother (LG Lippe-Süd) als Zweite mit 3,70m die Erwartungen.

In Weitsprung trennte lediglich ein Zentimeter die beiden Erstplatzieren, Samantha Pretorious (Südafrika; 6,05 m) und Jovanna Klaczynski (BV Teutonia Lanstrop; 6,04 m). Im Hochsprung setzte sich die Wattenscheider Viktoria Gottlieb mit 1,72m vor der höhengleichen Lea Halmans (SV Sonbeck) durch.Einen weiteren westfälischen Erfolg gab im Speerwerfen der Frauen durch die Hgenerin Franziska Mertens (46,49m).

LG Kindelsberg Kreuztal stark

In der 4x100m-Staffel der Männer gefiel die LG Kindelsberg Kreuztal in der Besetzung Nils Löcher, Yannik Loth, Gassimou Kake und dem Jugendlichen Guy-Tresor Zoua mit ihrem sicheren Erfolg in 41,31 Sekunden vor der LG Brillux Münster (42,12 Sek.) und der LG Olympia Dortmund (43,01 Sek.). Nils Löcher überzeugte darüber hinaus noch als Zweiter über 200m in respektablen 21,81 Sekunden.