Masterplan 2024: Nächster Schritt ist gemacht

Der Masterplan für die Zukunft des Amateurfußballs nimmt konkretere Formen an. Zwei Wochen nach dem DFB-Bundestag, in dem offiziell der Rahmen für den Masterplan 2024 gesetzt und einstimmig beschlossen wurde, ist der nächste Workshop mit Vertretern der Basis durchgeführt worden. Funktionsträger/-innen von 34 Amateurvereinen - von Vorsitzenden über Jugendleiter bis hin zu Trainern und Schiedsrichtern - waren in die DFB-Zentrale nach Frankfurt/Main gekommen, um sich zwei Tage lang mit Mitarbeitern des Deutschen Fußball-Bundes zu geplanten Maßnahmen des Masterplans auszutauschen, diese kritisch auf den Prüfstand zu stellen, ihre mögliche Wirksamkeit einzuschätzen, Änderungen zu diskutieren und neue Ideen einzubringen.

Das Prinzip der Einbindung und Beteiligung soll konsequent fortgesetzt und ausgebaut werden, auch das ist Bestandteil des neuen Masterplans. Die Entwicklung und Ausarbeitung des geplanten Maßnahmenpakets wird gemeinsam mit führenden Köpfen von Amateurvereinen aus ganz Deutschland und den weiteren Organisationsebenen des deutschen Fußballs (DFB, Landesverbände, Bezirke/Kreise) vorgenommen, um den Masterplan so zielgerichtet, realitätsnah und wirksam wie möglich zu gestalten.

Grundlage des Masterplans sind die Ergebnisse und priorisierten Handlungsempfehlungen des Amateurfußball-Kongresses vom Februar 2019. Diese wurden verdichtet und zu sieben festen Teilzielen für die Zukunft des Amateurfußballs zusammengefasst:

1. Gewinnung, Bindung und Entwicklung von Spielerinnen und Spielern
2. Erhöhung der Zahl der Mannschaften im Spielbetrieb und den Vereinen
3. Gewinnung, Bindung, Aus- und Weiterbildung von Trainerinnen und Trainern
4. Gewinnung, Bindung, Aus- und Weiterbildung von Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern
5. Gewinnung, Bindung, Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden in den Vereinen
6. Verbesserter Zugang zu moderner Sportinfrastruktur
7. Optimierung der Ressourcen für Vereine

Als mögliches achtes Teilziel regte der Workshop die Gewinnung und Bindung von Fans und passiven Mitgliedern an, da diese Zielgruppe positiv auf die Bereiche Ressourcen und Gewinnung von Mitarbeitern wirken könne.

Diskutiert wurde in wechselnden Zusammensetzungen in Kleingruppen zu den Schwerpunkten:

  • Vereinsentwicklung
  • Mitarbeiterentwicklung und -gewinnung
  • Kommunikation/Dialog
  • Schiedsrichter/-innen
  • Kinder- und Jugendfußball
  • Frauen- und Mädchenfußball
  • Kooperation Schule & Verein

In diesem Rahmen stellten DFB-Experten bestehende und mögliche neue Maßnahmen - wie beispielsweise ein Konzept zur Vereinsberatung - vor, zu denen die Teilnehmer/-innen nach einer Frage- und Feedback-Runde jeweils eine direkte Bewertung vornahmen. Dabei wurde auch beachtet, dass die konkreten Maßnahmen mindestens eines der festgelegten Teilziele (siehe oben) mittelbar oder unmittelbar positiv beeinflussen sollen. Insgesamt wurden an beiden Tagen 22 Maßnahmen besprochen.

So geht es weiter

Weitere Workshops - unter anderem zum Thema Digitalisierung - sollen folgen. Zudem ist geplant, die Meinungsbildung über Online-Wege sukzessive auszuweiten. Bis Frühjahr 2020 soll der Masterplan im Detail ausgearbeitet sein. Anschließend wird er in der Konferenz der Landesverbandspräsidenten vorgestellt, um dann vom DFB-Vorstand offiziell beschlossen zu werden. Was folgt, ist die wichtigste Phase für DFB, Landesverbände, Bezirke/Kreise und Vereine - nämlich den Masterplan in den Jahren 2020 bis 2025 gemeinsam umzusetzen und mit Leben zu füllen.

Das sagen die Teilnehmer:

Dorian Weiß (Staffelleiter FLVW-Kreis Lippstadt, Westfalen): "Und schon ist der Workshop zu Ende. Es waren zwei sehr produktive Tage mit vielen spannenden Gesprächen zu den sieben Kernthemen. Auch für das eigene Ehrenamt konnten gute Überlegungen mitgenommen werden."

Christoph Metzger (Jugendleiter und 2. Abteilungsleiter Fußball beim TSV Uhlbach, Württemberg): "Ich habe das Gefühl, es tut sich was. Natürlich müssen wir vieles noch nachschärfen und den Masterplan viel stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. Nach dem Workshop arbeitet viel in meinem Kopf. Es gibt gute Ansätze, jeder kann seinen Teil beitragen."

Edgar Mäntele (Vorstandssprecher SC Hofstetten, Südbaden): "Es ist gut und sinnvoll, dass die Verbände stärker in die Basis reinhören. Man merkt, dass der DFB ein ehrliches Feedback will. Es werden Impulse gesetzt. Ob sich am Ende tatsächlich etwas dreht, ist die Frage. Da sind wir alle gespannt. Wichtig ist, dass der DFB generell etwas für den Amateurfußball und seine Vereine machen muss, sich insbesondere bei der Politik für die Stärkung des Ehrenamts einsetzt."