Bereits morgen kommt es beim Eröffnungsspiel im Ruhrgebiet zu einem Duell für Nostalgiker. Der SC Westfalia Herne empfängt im frischrenovierten Stadion am Schloss Strünkede die zweite Mannschaft des FC Schalke 04 (Anstoß 15 Uhr). Nach einem holprigen ersten Jahr in der fünfhöchsten Spielklasse gelten die Gelsenkirchener für viele diese Saison als großer Aufstiegsfavorit. Jedoch sollte man auch die Elf von Christian Knappmann nicht unterschätzen, die nach einer Saison mit vielen Platzwechseln nun etwas mehr Ruhe und Kontinuität erreichen möchte. Das Auftaktspiel wird live und kommentiert auf der Facebook-Seite der Oberliga Westfalen übertragen. „Es geht um mehr als Kohle“ steht auf dem Spieltagsplakat von Gastgeber Herne. Das dürfte bei diesem Revierderby definitiv zutreffen.
Am Sonntag startet der Amateurfußball dann in die Vollen. Ganze sieben Spiele finden um 15 Uhr statt. Mit dem TuS Erndtebrück und Westfalia Rhynern sind dabei auch zwei alte Bekannte zurück in der Oberliga. Für beide Teams ist das Abenteuer Regionalliga nach nur einem Jahr bereits beendet. In Rhynern musste Trainer Torsten Garbe gleich den halben Kader neu zusammenstellen. Eine Prognose für den Saisonstart in der heimischen Helmut-Voss-Arena gegen den TuS Ennepetal ist daher schwer zu treffen.
Topspiel zwischen ASC 09 Dortmund und TuS Haltern
Zu einem sportlichen Spitzenspiel kommt es am Sonntag im Waldstadion in Aplerbeck. Dort trifft der ASC 09 Dortmund auf den TuS Haltern, zwei Mannschaften, die in der vergangenen Spielzeit bis zum Schluss um den Aufstieg mitspielen konnten. Hier treffen mit Stefan Oerterer (Haltern) und Maximilian Podehl (ASC) zwei der drei Top-Torschützen vergangener Saison aufeinander.
Ein ebenfalls sehr offenes Duell könnte es in Rheine geben. Dort trifft der FCE in der OBI-Arena auf die U21 des SC Paderborn, der nach derzeitigem Stand die jüngste Mannschaft der Liga stellt. Mit Dario Vujicevic hat Eintracht Rheine nur wenige Tage vor Saisonstart noch einen international erfahrenen Neuzugang bekannt gegeben.
Ebenso offen wie im Norden Westfalens dürfte es auch etwas weiter östlich zugehen. Der FC Gütersloh empfängt in der hundertjährigen Jubiläumssaison seines Vorgängervereins den FC Brünninghausen. Die Dortmunder konnten in der Saison 17/18 lange Anschluss zur Spitzengruppe der Liga halten und wirken nach dem 10:0-Erfolg gegen TuS Harpen im Krombacher Westfalenpokal erfolgshungrig. Die Gütersloher standen dieser Leistung jedoch in nichts nach und zogen mit einem souveränen 7:0-Sieg in Erlinghausen ebenfalls in die zweite Runde ein.
Spannend dürfte auch sein, ob und wie sich die drei Neulinge in der Oberliga Westfalen behaupten können. Mit dem 1. FC Gievenbeck und dem SV Schermbeck stehen sich bereits am ersten Spieltag zwei alte Bekannte gegenüber. Ganze 14 Punkte trennten die beiden Mannschaften in der vergangenen Saison, in der Gievenbeck völlig verdient Meister der Westfalenliga wurde und so den direkten Aufstieg feiern konnte. Die Schermbecker setzten sich im anschließenden Aufstiegsspiel gegen den DSC Wanne-Eickel durch und sicherten sich so am 31. Mai den letzten Startplatz für die westfälische Spitzenklasse.
Dritter Aufsteiger ist der Holzwickeder Sport Club. Ähnlich wie die Münsteraner konnte sich auch der HSC bereits frühzeitig die Meisterschaft in der Westfalenliga und den damit verbundenen Aufstieg sichern. Zum Auftakt empfängt Holzwickede am Sonntag die TSG Sprockhövel. Die TSG stand in diesem Sommer vor der gleichen Aufgabe wie bereits vor zwei Jahren, als Sie den Kader völlig neu zusammenstellen musste. Um das Ganze einmal in Zahlen zu verdeutlichen: Von den 24 Spielern der vergangenen Saison haben ganze 16 Kicker den Verein verlassen. Zu den acht übriggebliebenen Akteuren gesellen sich 15 Neuzugänge, darunter sechs aus der eigenen Jugend. Viel Arbeit also für Trainer Andrius Balaika.
Bruderduell im Wersestadion
Vor einer ähnlichen Herausforderung stand auch die Hammer Spielvereinigung, die schmerzhafte Abgänge wie den Stürmer David Loheider kompensieren muss. Mit Platz drei und vier in den abgelaufenen beiden Spielzeiten zählen die Hammer natürlich trotzdem zu den Aufstiegskandidaten. Zum Auftakt geht es für den HSV ins Wersestadion. Dort möchte Gastgeber Rot Weiss Ahlen mit den eigenen Fans im Rücken jedoch ebenfalls punkten, um diesmal besser in die Saison zu starten als vor etwa einem Jahr. Etwas Besonderes dürfte die Partie vor allem für die beiden Brüder Philipp (RWA) und Joel Grodowski (Hamm) sein, die dem familiären Duell schon entgegenfiebern.
Weniger freundschaftlich sieht es bei den beiden südlichsten Mannschaften der Liga aus, denn wie zum Auftakt des ersten Spieltags kommt es auch beim Abschluss zu einem Derby. Zwar haben die Sportfreunde Siegen durch den Aufstieg von Kaan-Marienborn ihren Stadtrivalen verloren, durch das Spiel gegen den TuS Erndtebrück geht es jedoch direkt am ersten Spieltag um sehr viel. Die Vorherrschaft im Kreis Siegen-Wittgenstein entscheidet sich am Sonntagabend um 18:30 Uhr im Leimbachstadion Siegen, bei dem sich sicherlich nichts geschenkt wird.
