goldgas Leichtathletik-Talent des Monats: Marcel Reisch

Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert gemeinsam mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team NRW“ seine vielversprechendsten Nachwuchsleichtathletinnen und -athleten. Durch die qualifizierten Kadertrainer erhalten die Jugendlichen neben ihrem Vereinstraining die bestmögliche Förderung und lernen das Leistungssportleben auch neben der Sportanlage kennen. Doch wie sieht das (sportliche) Leben der Talente genau aus? Wie bringt man Leistungssport und Schule in Einklang? Und was sagen eigentlich die Schulfreunde dazu? Auf FLVW.de stellen wir ab sofort regelmäßig das "goldgas Leichtathletik-Talent des Monats" im Portrait vor. Heute: Marcel Reisch.

Der Weg von Marcel Reisch zur Leichtathletik war recht einfach. „Ich habe früher Fußball gespielt, wollte damit aufhören und habe mich nach was anderem umgeschaut. Dann habe ich Leichtathletik ausprobiert. Das hat mir so gut gefallen, dass ich gleich dageblieben bin“, erklärt der 15-jährige Schüler aus dem münsterländischen Laer. Seitdem geht er für den TuS Germania Horstmar mit dem Schwerpunkt „Wurfdisziplinen“ an den Start. Disken und Speere wirft er, allerdings spezialisiert er sich immer mehr auf den Diskuswurf. Speerwurf macht er nur noch „so nebenbei“, berichtet er im Interview.

Seinen bisher größten sportlichen Erfolg hat Marcel auch im Diskuswurf feiern können, wie er selber erzählt. Bei den deutschen U16-Meisterschaften in Wattenscheid erreichte er im vergangenen August den Meistertitel. 58,66 Meter weit schleuderte er den Diskus im Lohrheidestadion, über zwei Meter weiter als die Konkurrenz. Ebenfalls stolz gemacht hat ihn der Gewinn der NRW-Meisterschaften 2017. Im gleichen Jahr wurde Marcel in das „goldgas Talent-Team NRW“, dem Nachwuchsleistungskader des FLVW und des Leichtathletik-Verbandes Nordrhein (LVN) berufen. Die Berufung nennt er ebenfalls als etwas Besonderes.

Für seine Bestleistungen arbeitet Marcel Reisch viel und hart. Fünf Trainingseinheiten stehen für den Realschüler auf dem Wochenplan. Viel Zeit bleibt da nicht, einmal in der Woche nimmt er aber zusätzlich den Schläger zum Badminton spielen in die Hand. Wie alle Jugendlichen trifft er sich daneben noch gerne mit Freunden. „Und halt Schule“, ergänzt er mit einem Lächeln nebenbei. Er ist nun im zehnten, dem letzten Schuljahr der Realschule, die er in Borghorst besucht. Anstrengend sei das aber nicht wirklich und dadurch mit seinen anderen Aktivitäten, vor allem der Leichtathletik, gut unter einen Hut zu bringen. Unter seinen Freunden sei sein sportliches Engagement oder der Erfolg kein Thema, darüber gesprochen wird wohl nicht. „Manchmal denke ich, dass die schon ein bisschen neidisch sind“, berichtet er lachend. „Das sieht man ihnen ab und zu an.“ Durch die Zeitungen bekommen gerade auch die Lehrer seine sportlichen Leistungen mit, die ihm im Unterricht dann zu seinen Leistungen gratulierten.

Prominentes Vorbild

Doch warum widmet man den größten Teil seiner Freizeit einem Sport? Was macht die „Faszination Leichtathletik“ aus? „Auf jeden Fall, dass es einfach funktioniert“, antwortet Marcel. Damit meint er, wie er weiter ausführt, in erster Linie seine Erfolge. „Es ist schön, dass ich eine Sportart gefunden habe, in der ich auch mal was gewinnen, an größeren, überregionalen Wettkämpfen teilnehmen kann.“ Im Fußball hat er wohl andere Erfahrungen gemacht. „Außerdem fasziniert mich die Vielfalt der Leichtathletik und ihrer Disziplinen, dass man viele verschiedene Talente braucht, anwenden kann und eigentlich für alle Bewegungen irgendeine Disziplin passt – ganz nach dem Motto ‚höher, schneller, weiter‘“, berichtet er weiter. Zudem beeindrucken ihn immer wieder die Vorbilder, die großen Stars, bei denen man die Sportart in Perfektion sehen kann, von denen im Idealfall viel zu lernen ist und die einem, allein beim Zusehen, Motivation für die harte Arbeit geben. Im Fall von Marcel ist das große Vorbild, wenig überraschend, Robert Harting.

Im Herbst 2017 war Marcel Reisch Teilnehmer des ersten „goldgas Talent-Camp“. Drei Tage sichtete der FLVW, unterstützt von seinem Partner goldgas, junge Nachwuchsleichtathleten in Münster. Physiologisch wie psychologisch wurden die Jugendlichen getestet, die vielversprechendsten von ihnen anschließend in das „goldgas Talent-Team NRW“ aufgenommen. In diesem Nachwuchsleistungskader erhalten die Athletinnen und Athleten die bestmöglichste Förderung auf ihrem Weg zum Hochleistungssportler. Die Kaderlehrgänge mit dem „goldgas Talent-Team NRW“ sieht Marcel für sich in erster Linie als große Chance an. Sportliche Verbesserung sei dabei aber nur ein Aspekt, der die Förderung besonders mache. „Man lernt hier die Leute, die eigentlich deine Konkurrenten im Wettkampf sind, erst richtig kennen. Hier sind viele, die sich für das gleiche wie du interessieren und das gleiche denken. Diese Gemeinschaft ist cool und spornt dich an, dich noch mehr zu engagieren und verbessern.“

Ganz seinem großen Vorbild folgend hat sich Marcel sein großes Karriereziel gesteckt: Die Olympiateilnahme. „Das ist aber natürlich in ferner Zukunft“, erklärt er noch. „Erstmal würde ich mich freuen, wenn ich in einem oder zwei Jahren bei den U18-Europameisterschaften teilnehmen kann.“ Dementsprechend sieht er seine Zukunft im Leistungssport. „Beruflich fände ich die Sportförderprogramme bei der Bundeswehr oder Bundespolizei interessant“, berichtet er noch locker. Eine sehr konkrete Zukunftsplanung, die er mit der nötigen Gelassenheit, aber auch Disziplin anzugehen scheint.