„Frauen gestalten Sport“: Podestplätze für zwei FLVW-Funktionärinnen

Ob Gründerin, Vorsitzende, Trainerin, Jugendvertreterin, Einzelkämpferin oder einfach klassische „Kümmerin“: Bereits zum zehnten Mal haben der Landessportbund NRW und die Staatskanzlei des Landes NRW den mit jeweils 1.000 Euro dotierten „NRW-Preis für Mädchen und Frauen im Sport“ verliehen. Unter dem bewährten Motto „Ohne SIE gäbe es weniger SIEge“ wurden am Samstag (14. April) die besten der vielfältigen Aktivitäten und Leistungen von Mädchen und Frauen in den unterschiedlichen Feldern des Sports gewürdigt – unter den Nominierten fanden sich gleich zwei Funktionärinnen aus dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW).

Die insgesamt acht Preisträgerinnen stammen aus Köln, Duisburg, Tönisheide, Bocholt, Plettenberg, Leverkusen, Salzkotten und Hückelhoven. Die gemeinsame Ehrung in Gelsenkirchen übernahmen Sport-Staatssekretärin Andrea Milz, LSB-Präsident Walter Schneeloch sowie LSB-Vizepräsidentin Mona Küppers. Journalistin Gisela Steinhauer (WDR) moderierte die über zweistündige Jubiläums-Veranstaltung in den vollbesetzten Räumlichkeiten der ZOOM Erlebniswelt, in deren Rahmen auch der Startschuss für die einjährige LSB-Aktion „TAGE DER EHRE“ fiel.

Mit der Sonderauszeichnung „Lebenswerk: Sport“ wurde Maria Cichy (68) aus Salzkotten bedacht, Seniorensport-Übungsleiterin beim VfL Thüle 1919. Schneeloch hierzu in seiner Laudation: „Frau Cichy hat sich mit dem Seniorensport ein neues Betätigungsfeld gesucht, dem sie auch bis heute noch als Übungsleiterin vorsteht“.  Der LSB-Präsident betonte, mit ihr werde es nie langweilig. Sie sorge stets für ein abwechslungsreiches Programm ihrer knapp 70 Seniorinnen und Senioren.

Durchsetzungsstark in einer Männerdomäne

Auf dem Podest landeten in der Kategorie „Gewaltfrei“ Astrid Kraning mit der AG Kinderschutz und Simone Horn in der Kategorie „Emanzipiert“. Horn ist seit 1995 Schiedsrichterin und schaffte es als Unparteiische bis in die Männer-Bezirksliga und wurde sogar als Assistentin in der 1. Frauen-Bundesliga eingesetzt. Aus gesundheitlichen Gründen zog sie sich Ende 2007 aus dem aktiven Schiedsrichterwesen zurück, um sich mit ihrer langjährigen Erfahrung ehrenamtlicher Arbeit zu widmen. Mittlerweile ist die Mutter eines Sohnes Mitglied im Verbandsschiedsrichter-Ausschuss des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) und in der FLVW-Kommission Frauenfußball. Die staatlich geprüfte Betriebswirtin kümmert sich um Ansetzungen bei überkreislichen Spielen, gibt Lehrgänge und nimmt Leistungsprüfungen ab. Gemeinsam mit drei weiteren Frauen gehört sie zum DFB Kompetenz-Team, das für die Schiedsrichterinnen im DFB verantwortlich ist. Sie ist zudem als Schiedsrichter-Beobachterin bis hoch zur Männerverbands- und Frauen-Bundesliga tätig.

Vorbildliche Arbeit im Kinderschutz

Stellvertretend für eine ganze Arbeitsgemeinschaft war Astrid Kraning, hauptamtliche Mitarbeiterin des FLVW, ins Rennen gegangen. Seit 2012 engagiert sich der Verband in dem Thema „Kinderschutz und Prävention sexualisierter Gewalt“. Angefangen mit der Entwicklung und Verteilung eines Flyers im Jahr 2012 und der Einbindung relevanter Informationen auf der Internetseite des FLVW über die erste Abfrage der erweiterten Führungszeugnisse von über 100 Haupt- und Ehrenamtlichen im Jahr 2013, bis hin zu Schulungsmaßnahmen: Mittlerweile sind Module zu dem Thema Kinderschutz regelmäßig bei Fortbildungen von Ferienbetreuern, Jungtrainern und demnächst auch bei C-Trainerausbildungen Bestandteil. Die Aufnahme in die Satzung des FLVW ist ebenfalls aktuell in Arbeit und soll bis Mitte 2019 erfolgen.

Auch für die Zweit- und Drittplatzierten gabs Lob vom LSB-Präsidenten: „Die Preise wie auch die anderen eingereichten Projekte sind Ausdruck unserer Anerkennung und Würdigung eines bedeutungsvollen Engagements für eine partnerschaftliche Entwicklung des organisierten Sports. Sie sollen auch als Motivation dafür dienen, den vielen guten Beispielen nachzueifern.“